Bis zum bitteren Ende - schön...
Blätter & Gräser füllen in meinem Journal-Kassetten-Archiv Tausende Dias.
Sie verkörpern in der Poesie alles, was das Leben ausmacht. Aus einer Knospe windend, die Geburt; an einem Zweig- sich in der Langzeit-Belichtung schemenhaft drehend oder von Raupen durchlöchert, das Ende bezeugend.
Dazwischen: unendlich viel Schönheit. Unendlich viel Kreativität vermittelnd und anspruchslos. Diese Bilder regten bei mir den Sinn für Literearur an und so dichtete ich so manches Blatt-Gedicht:Blatt um Blatt
Wir Blätter sind ein riesig Heer
wie Wellen auf dem Meer,
wir rauschen auch
an Baum und Strauch,
doch bieten wir viel mehr.
An Farben und an Formen
sieht man den Unterschied,
wir halten nichts von Normen,
jed' singt sein eigen Lied.
Erst sind wir grün und seiden,
zerbrechlich und nicht reif,
auf Dauer nicht zu leiden -
bis dass wir groß und steif.
Wir einen unsre Kräfte,
wir werden nun ein Dach,
zum Schutz des Baumes Säfte
und werden niemals schwach.
Erst wenn die Fröste kommen,
der Saft im Baum versiegt -
wird uns die Kraft genommen,
die Zeit, sie hat gesiegt.
Bevor die Farben schwinden,
wird alle Kraft vereint,
wir trotzen auch den Winden,
bis dass der Tod erscheint.
Wir fallen auf die Erde,
sind Humus für den Baum,
auf dass er schöner werde,
so endet unser Traum.
(c) Klaus Ender
Reinhard Zühlke 23/03/2016 17:54
Danke! Der Herbst ist doch die Jahreszeit der warmen Farben. Schöne Bilder!Lieben Gruß
Reinhard
Uli.S.Photo 20/03/2016 10:59
...da ich das nämliche Wort nicht inflationär verwende sei es an dieser Stelle einmal genannt -einfach schön...!
Herzlich... Uli