Bis zum Feuersturm
... wurde die schon brennende Stadt Dresden durch die 2. Angriffswelle am 14. Februar 1945
von 01:23 - 01:54 Uhr bombardiert. Für viele die längste halbe Stunde ihres Lebens.
Wer Wind sät, wird Sturm ernten.
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Tausende unschuldige Menschen mußten in dieser Nacht mit ihrem Leben bezahlen.
Hans-Dieter Illing 16/02/2020 16:36
Darmstadt wurde am 11.09.1944 bombardiert. Über 10.000 Tote. Mit diesem Angriff hatten die Briten ihre Strategie des fächerförmigen Abwurfs und "anzündens" der massiv gebauten deutschen Städte perfektioniert. Dumm nur, dass es damals kaum noch intakte Städte gab. Darmstadt, militärisch bedeutungslos und nicht verteidigt, wurde ausgewählt, weil es bis dahin noch weitgehend verschont geblieben ist und eine intakte Bebauung vorweisen konnte. Ähnlich wie Dresden fünf Monate später.Die Verlustrate der RAF lag übrigens bei über 60 %. Mehr als jedes zweite Crewmitglied der Flugzeugbesatzungen überlebte somit den Krieg nicht. Für die "Angreifer" war diese Art der Kriegsführung auch äußerst brutal.
Durch diese Strategie des Luftkrieges verlängerte Harris unfreiwillig den europäischen 2. Weltkrieg um mindestens ein Jahr, weil die Kapazitäten, die für die Vernichtung der deutschen Städte eingesetzt wurden bei der Zerstörung der militärischen und strategischen Anlagen fehlten. Harris fluchte, als er wegen der Landung in der Normandie seine Angriffe über ein halbes Jahr aussetzen musste. Eine gezielte Zerstörung der Güterbahnhöfe und Verkehrsknotenpunkte hätte z.B. den Nachschub für die Front zum Erliegen gebracht und den Krieg damit viel früher beendet, Albert Speer konnte nie verstehen, wieso sich die Alliierten diese Chance entgehen ließen.
Ähnliches ist der deutschen Luftwaffe im Herbst 1940 passiert, als Hitler aus Wut und Rache über ein paar britische Angriffe auf Berlin die Londoner Wohnviertel angreifen lies, und damit einen möglichen Sieg in der Luftschlacht um England verspielte. Rache ist nie ein guter Ratgeber. Übrigens war die englische Bevölkerung in einer Umfrage 1944 mehrheitlich gegen die Zerstörung der deutschen Städte. Vor allem die Bevölkerung aus den Städten, die von der deutschen Luftwaffe angegriffen und zerstört worden waren sprach sich mit überwiegender Mehrheit gegen einen Luftkrieg aus, weil sie wusste, wie schrecklich dieser die Zivilbevölkerung trifft. Nur die Bevölkerung aus den ländlichen Gebieten, die den Luftkrieg der deutschen nicht mitbekommen haben, war dafür.
Die Bombardierung von Dresden erfolgte wenige Tage nach der Beendigung der Konferenz der Alliierten in Jalta (3.-11.2.1945). Dort wurde die Aufteilung Deutschlands beschlossen. Stalin konnte sich mit Zustimmung von Roosevelt dabei den weitaus größten Teil sichern. Und die Amerikaner verkündeten den entsetzten Briten, dass sie sich spätestens nach 2 Jahren aus Europa zurückziehen würden. Der britische Geheimdienst wusste, dass für diesen Fall detaillierte Pläne zur Eroberung vom restlichen Europa durch russische Truppen vorlagen. Stalin hatte über 440 kampferprobte Divisionen, und wusste, dass die geschlagenen Armeen von Frankreich und Groß-Britannien nichts dergleichen entgegenzusetzen hätten. Dresden diente daher wohl auch der "Demonstration", zu welchen Leistungen eine alliierte Luftwaffe fähig ist, was sie drei Jahre später bei der Berliner Luftbrücke auch auf andere Art und Weise erneut unter Beweis stellte. Seine Angriffspläne lies Stalin erst fallen, als die Amerikaner ihre Atomwaffen über Japan abwarfen. Er meinte nur zu seinen Generälen, jetzt geht es nicht mehr.
In einem Krieg werden letztlich alle zu Opfern. Auch die Sieger.
Sorry für den langen Tweet. Ab sofort halte ich wieder die Klappe. ;-)
Werner_Otto 14/02/2020 17:40
Die Britten haben halt schnell von der deutschen Legion Condor gelernt:Guernica: Durch die Bomben und das anschließende Großfeuer wurden etwa 80 Prozent aller Gebäude der Stadt zerstört:
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriff_auf_Guernica
https://de.wikipedia.org/wiki/Zeiss_Ikon
Thomas Tilker 14/02/2020 8:40
...es war völlig sinnlos...so sinnlos, wie jeder Krieg!VG Thom