Alexander Dacos


Premium (Basic), Aschheim

Bis zum Rand - Exposure to the right

Das heutige Thema gehört aus meiner Sicht zum wichtigsten Thema in der Fotografie.

EXPOSURE TO THE RIGHT

Ich hoffe die meisten von Euch fotografieren nicht nach dem Display, sondern nach dem Histogramm. In jeder vernünftigen Kamera kann man sich das Histogramm bei der Aufnahme anzeigen lassen. Wer ohne einen Blick auf das Histogramm fotografiert, der fotografiert eigentlich im Blindflug. Das Histogramm ist das Kernstück jeder Aufnahme. Anhand des Histogramms kann man erkennen, ob eine Aufnahme richtig belichtet ist oder ob man Bildqualität verschenkt!

Das Histogramm gliedert sich in drei Bereiche. Links werden die Tiefen, in der Mitte die Mitten und rechts die Lichter angezeigt. Im Idealfall zeigt das Histogramm eine schöne Berglandschaft, die alle Bereiche ausfüllt. Sobald man in die Unter- oder Überbelichtung kommt, befindet sich jeweils am Ende des Histogramms eine vollständige Linie. Wenn das der Fall ist, gibt es im Bild Pixel, die keine Bildinformationen mehr enthalten. Das ist natürlich nicht so schön, da diese Pixel dann entweder 100% Weiss oder 100% Schwarz sind.

Sobald das Histogramm keine Linien aufzeigt, fehlt die entsprechende Bildinformation im jeweiligen Helligkeitsbereich. Das bedeutet, dass man bei der Aufnahme Bildinformationen verschenkt. Um diesen Umstand zu optimieren, sollten man das Histogramm möglichst weit nach rechts bringen. Dies erreicht man durch die Änderung der Belichtung. Oftmals erscheint dann das Bild auf dem Display viel zu hell und in manchen Kameras blinkt dann sogar die Helligkeitswarnung. Ich kann nur jedem empfehlen, vergesst diese Warnung. Sie kostet Euch nur Bildqualität. Prüft die Aufnahme nur nach dem Histogramm. Wenn das Histogramm passt, dann passt auch das Bild. Mittlerweile haben die Kameras so viel Spielraum, dass man die Lichter in der EBV ganz einfach zurückholen kann. Der Vorteil von der Exposure to the right Fotografie liegt in der enormen Ausbeute der Bildqualität, insbesondere bei hohen ISO-Werten.

Sollte man tatsächlich bei jeder Aufnahme auf das Histogramm achten?

Nun, im Prinzip ja, machen aber die Wenigsten. Aus meiner Erfahrung heraus macht es Sinn, dass man bei der ersten Aufnahme sich auf alle Fälle das Histogramm ansieht und danach nach jedem zwanzigsten Bild. Spätestens jedoch, wenn sich die Lichtsituation ändert.

Jetzt kann es gut sein, dass Ihr zu Hause auf dem Rechner das Bild immer noch als zu hell empfindet. Dann könnt Ihr einfach die Belichtung nach unten fahren und könnt Euer Bild entsprechend einstellen.

Falls Ihr Fragen dazu habt, einfach in die Kommentare schreiben, dann haben ALLE etwas davon.

Danke für Euer Interesse!

Achtet auf den Hintergrund
Achtet auf den Hintergrund
Alexander Dacos


Blickrichtung
Blickrichtung
Alexander Dacos


Den besten Blick hat man immer von ganz oben!
Den besten Blick hat man immer von ganz oben!
Alexander Dacos


Hell-Dunkel-Vergleich
Hell-Dunkel-Vergleich
Alexander Dacos

Commenti 18

In questa foto, Alexander Dacos desidera ricevere feedbacks costruttivi. Siete invitati a contribuire con consigli sulla composizione della foto, tecnica, linguaggio metaforico, ecc (Si prega di rispettare la netiquette!)
  • Slinilo 14/01/2024 8:54

    Tolles Bild, hilfreiche Tipps - danke! Habe bislang auch eher selten auf das Histogramm gesehen. Bemühe mich, das häufiger nun zu machen. HG Nils
  • Nicola. 11/12/2023 8:04

    Ein wichtiger und super Hinweis!
    Ich muss auch gestehen, dass ich das Histogramm nicht so oft beachte. Und dann zu Hause merke, dass das Foto etwas zu dunkel ist, obwohl es im Display gut aussah. Das passt dann zu Deiner Aussage, dass es evtl. „im Display zu hell aussieht“.
    Vielen Dank für den Tipp! Da werde ich jetzt drauf achten!
    Und zum Thema ISO. Da gehöre ich auch noch zu den Vorsichtigen…. Wie bekommst Du trotz der hohen ISO Zahl noch so ein Foto hin, das nicht „matschig“ wirkt?
    LG Nicola
    PS: ein klasse Eisvogel-Foto !
    • Alexander Dacos 11/12/2023 21:34

      Wieso soll das Foto matschig werden? Wenn Du im RAW fotografierst und keinen Weichzeichner verwendest, sollte kein Match herauskommen. Mit welcher Kamera fotografierst Du? Kannst Du mir ein Beispielbild schicken, dann könnte ich es analysieren woran es liegt.
  • Elisabeth Ritter 09/12/2023 22:10

    Hm, ja gut - da muss ich tatsächlich mehr darauf achten. Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung. Das hat mir bisher gefehlt. Ich werde mich nun mal nur auf das Histogramm konzentrieren und sehen, wie dann meine Ergebnisse werden. Es ist einfach ein schöner Vogel der Eisi und von dir meisterlich festgehalten. 
    vG Elli
  • Jackie.S 09/12/2023 14:35

    Ich war vor kurzem an einem vortrag eines Schweizer Fotografen und er beschrieb es genau so und seit da achte ich jetzt auch mehr darauf :-)
    Danke dir für die ausführliche erklärung und deine Mühe....... es ist alles sehr lehrreich und nicht selbsverständlich
    lg jackie
  • Uli Aßmann 09/12/2023 12:29

    Wieder eine tolle Erklärung - Vielen Dank dafür!
    Auch ich muß gestehen, dass ich mich oft auf die Belichtungsprogramme der Kamera verlasse (Av,Tv,M). Erst in der EBV achte ich verstärkt auf das Histogramm.
    Mich würde hier interessieren, welchen Einfluß bei diesem Motiv die Messmethode hat - also bsw Mehrfeldmessung oder Spotmessung. BG Uli
    • Alexander Dacos 09/12/2023 14:04

      Servus Uli, 
      im Prinzip spielt die Messmethode keine so große Rolle. Es hängt jetzt davon ab, wie Du arbeitest und was Du möchtest. Die Spotmessung macht Sinn, wenn man schwierige Lichtverhältnisse hat und Du das Motiv richtig belichten will. Die Mehrfeldmessung ist ausgewogen und mittelt die Lichtverhältnisse. Persönlich verwende ich die Mehrfeldmessung und bleibe auch dabei. Macht bei diesem Motiv auch Sinn, da ja die Lichtverhältnisse nicht extrem sind, sondern relativ ausgewogen. Die Spotmessung würde ich z.B. verwenden, wenn der Eisvogel in eine Lichtkegel wäre und der Hintergrund komplett dunkel, dann macht diese Messung Sinn, da dann der Eisvogel perfekt belichtet ist, die Tiefen wären dann vollkommen weg. Bei ausgewogenen Lichtverhältnissen wird der Unterschied zwischen Spot- und Mehrfeldmessung marginal sein. 

      Auf die Belichtungsprogramme würde ich mich nicht verlassen, nur dann, wenn es schnell gehen muss, das ist dann ein bisschen wie Lotto spielen. Auf Nummer sicher gehst Du, wenn Du im M-Modus fotografierst und die Parameter zur jeweiligen Situation einstellst. Dabei empfehle ich wie folgt vorzugehen: 

      1. Blende einstellen, wie viel Tiefenschärfe will ich im Bild haben
      2. Verschlusszeit zum jeweiligen Motiv einstellen
      3. Die ISO zur Lichtsituation

      Natürlich kann man die Automatiken auch nutzen, jedoch hat man dann nur eine Größe, die ich über die Korrektur ändern kann. Somit ist man ein wenig eingeschränkt. 

      Viele haben Angst vor ISO-Werten über 800. Da fange ich erst an zu fotografieren. ;-) Richtig belichtet und der richtigen Nachbearbeitung gehen ISO 6400 ohne Probleme. Mit bestimmten Kameras gehen auch ISO 25.600 oder sogar ISO 51.200. Beim Eisvogel ist meines Erachtens nach bei ISO 12.800 eigentlich Schluss.
    • Uli Aßmann 09/12/2023 15:40

      Lieben Dank , Alexander, für diese ausführliche und tolle Antwort.
      Seit kurzem handhabe ich es genauso, wie Du es vorschlägst.
      Zu 90% nutze ich inzwischen den M-Modus mit ISO-Automatik und gebe Blende und Verschlusszeit fest vor. ISO 6400 macht in der Tat besonders bei spiegelosen Kameras überhaupt keine Probleme. Selbst ISO 10000 sind eigentlich noch ok.
  • Anne Berger 08/12/2023 12:38

    Ich gestehe, ich schaue nicht so oft drauf. Aber ich gelobe Besserung. Deine Erklärungen, auch am Telefon, waren sehr einleuchtend.
    LG Anne
  • P.B.Photo 08/12/2023 7:37

    Vielen Dank für die Erläuterung zum Thema Histogramm. 
    Dein Eisvogelbild ist sehr schön.
    VG Petra
  • Jolifanto1960 07/12/2023 22:12

    Klasse erklärt!
    Zudem geiles Eisibild!
    Viele Grüße 
    Jürgen
  • Yamadori12 07/12/2023 21:49

    In der Regel fotografiere ich genau so bis nach rechts aber nicht anschlagen, das in der Landschaft, Tieren usw...doch im Makrobereich vor allem im Stacking in den kleinen ABMs muss ich immer auf die hellsten, reflektierenden nassen usw. Stellen achten ( die leuchten sogar im ab und zu Dunkeln) und gehe auch immer wider, darunter um zb die Hallos, Überstrahlungen usw. zu verhindern..... mittlerweile weiss ich genau wie weit ich unterbelichten kann um die Tiefen wider zu holen..und zudem mache ich verschiedene Reihen....vom selben Motiv und ABM.

    Bis anhin habe ich ja mit allen Filtern fotografiert CPL,ND, GND...doch das Problem bei dem GND ist immer, wenn du nicht eine gerade Linie hast, wie zb. am Meer... hast du die Bergspitzen...die sind dann im dunkel und das bei der Bildentwicklung herauszuholen ist immer sehr aufwendig deswegen habe ich mit dem GND aufgehört und fahre im Histogramm ganz penibel genau bis nach rechtes.......ohne anzuschlagen...so brennen mir die hellsten Bildteile wie zb. Sonnenaufgang nicht aus und die tiefen kann ich holen.......natülich hätte ich da auch noch gerne eine bessere Kamera mit einem besseren Dynamikumfang ...doch am hat das Werkzeug was man sich leisten kann
    Histogramm.... elementar wichtig!!!

    Wider ein toller Beitrag..
    HG Jürgen

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Exif

Fotocamera Canon EOS 5D Mark IV
Obiettivo EF500mm f/4L IS USM
Diaframma 4.5
Tempo di esposizione 1/800
Distanza focale 500.0 mm
ISO 6400

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