Claudius Gentilini


Free Account, Furtwangen im Schwarzwald

Blackforest Woodland

In grauer Vorzeit war der Schwarzwald (ebenso wie das Elsaß jenseits des Rheins) ein einheitliches, dichtes Urwaldgebiet, das nur von Flüssen durchschnitten wurde. Den Flußtälern - vor allem dem Rhein und seinen Nebenarmen - folgten die ersten Jäger ein Stück weit in die unwegsamen Waldungen. Als Zeichen ihrer Anwesenheit ließen sie Pfeilspitzen und Klingen liegen. Im fünften Jahrhundert v. Chr. kamen aus dem Nordwesten die Kelten. Sie ließen sich am Rhein nieder, wagten sich aber kaum in den Wald. Ähnlich vorsichtig waren die Römer, die dann erschienen und die Taleinschnitte besiedelten. Sie gaben dem Schwarzwald den Namen: "Silva Nigra". Immerhin: Sie entdeckten die Thermen in Baden-Baden und Badenweiler, badeten fleißig und pflanzten - wofür man sie sehr loben muß - an den Hängen zum Rheintal angenehmen Wein. Im dritten nachchristlichen Jahrhundert wurden die Römer von den Alemannen vertrieben - einem wilden Volksstamm, der mordend und brennend durchs Land zog, viele schöne römische Siedlungen zerstörte, aber auch Gehöfte anlegte, aus denen dann Dörfer entstanden. Das sind vor allem jene, deren Namen noch heute auf -ingen oder -heim enden. Im fünften Jahrhundert wurden die Alemannen von den Franken zwar besiegt, aber nicht vertrieben. Weil die Franken das Christentum angenommen hatten, wurde nun auch das alemannische Gebiet des Schwarzwalds christianisiert. Missionare kamen aus Irland und Schottland. Gottesfürchtig - doch im übrigen völlig furchtlos - drangen sie ins Innere des Schwarzwalds vor. Waldstücke wurden gerodet; Mönchszellen und kleine Klöster entstanden, die bald geistige Mittelpunkte des Landes wurden. Die Mönche bekamen vom Adel (dessen Söhne sie erzogen) große Ländereien - meist in unwegsamen Waldgebieten -, die erst urbar gemacht werden mußten. So wurde ab dem neunten Jahrhundert der ganze Schwarzwald nach und nach erschlossen.

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