22.602 21

thomas-digital


Premium (Pro), Tübingen

Bleicherbuckel

bei Rangendingen, Baden Württemberg
Wann das Bleicherhäusle erbaut wurde, ist unbekannt. Bei der Landvermessung 1861 war es im Gewann "Galgenrain" bereits in die Kataster-Karte eingezeichnet. Das einfache Gebäude diente dem Bleicher während seiner Arbeit als Aufenthalts- und Schlafstätte sowie zur Aufbewahrung seiner Arbeitsgeräte.
Die Tuchballen wurden vom Weber "zur Bleiche" gebracht. An die mehrere Meter langen und 80 cm breiten Bahnen hatte er Schlaufen gewoben. Daran wurde das Leinen vom Bleicher ca. 30 cm über dem Erdboden an Holzpflöcke gebunden und mit Querstangen gestützt. Dann musste das Leinen ständig feucht gehalten werden. Über das Einwirken der Elemente Sonne, Regen und Wind (UV-Strahlung der Sonne und Sauerstoff aus dem Wasser) wurde das Leinen in einem natürlichen chemischen Prozess ausgebleicht, was bis zum gewünschten Weißgrad auf beiden Seiten der Bahnen Wochen dauern konnte.
Der Bleicher war sowohl für das einwandfreie Bleichen des Tuches als auch für die wertvollen Tuchbahnen verantwortlich. Sie mussten Tag und Nacht über- und bewacht werden, wobei ihm sein Hund wertvolle Dienste leistete.

Zwischen den alten Bäumen zieht sich ein Kreuzweg den markanten Hügel hinauf. Unweit steht eine alte Kapelle und ein Jakobsweg läuft an diesem besonderen Ort vorbei.

am Jakobsweg
am Jakobsweg
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