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Briefverschluß DB

Briefverschluß DB

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Thomas Reitzel


Premium (World), Fountain, RP

Briefverschluß DB

In einem meiner Alben findet sich ein altes Verschlußetikett aus der Bundesbahnzeit der 50er Jahre.

Es war dazu da, Dienstbriefkuverts von
sogenannten Eisenbahndienstsachen(EDS) zu verschließen.

Solche dienstlichen Sendungen wurden damals von der Bundesbahn selbst zwischen den eigenen Dienststellen versandt, meist reisten die Dienstsachen im Packwagen mit und wurden an ihrem Ziel vom Zugpersonal oder Fahrladeschaffner übergeben.
Sogar international und auch mit den bahneigenen Sozialeinrichtungen klappte das bestens.

Ein Widerspruch allerdings besteht darin,
daß die EDS-Umschläge mit der Weisung bedruckt waren,
die Sendung nicht zu verschließen,
was aber dennoch ständig geschah,
oft auch mit voller Berechtigung, denn solche Sendungen konnten schwer und umfangreich sein,
von dienstlicher Bedeutung waren sie ohnehin.

Aber die Umschläge sollten vielfach wiederverwendet und deshalb geschont werden.
Auf jeder Dienststelle lagerten Unmengen dieser Umschläge in verschiedenen Formaten und waren frei verwendbar.
Jeder Eisenbahner in West und Ost kannte sie,
sie gehörten zur Dienstausübung wie eine Uniform.

Als die Bundesbahn unter der Ägide von Herrn Dürr zur Deutschen Bahn wurde,
wurden sehr bald diese EDS-Sendungen abgeschafft, ebenso wie übrigens auch das bahneigene BaSa-Telefonnetz(BahnSelbstAnschluß),
das voreilig verkauft wurde und vorerst unter der Firmierung Arcor weiterbestand.

Ich denk mir meinen Teil dabei...


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Commenti 7

  • Thomas Reitzel 23/02/2017 8:53

    Diskussionen, die dann der Schlüssel zu anderen Themen werden, die uns beschäftigen, ärgern oder sonstwie bewegen, ist es nicht das, was man hier unter Bildern öfter sehen möchte, auch wenn es vom Thema wegführt oder gar nicht direkt dazugehört?
    Egal, ich freue mich darüber und wünsche mir mehr davon, ernst oder unernst!

    Aber nochmal zurück zum EDS-Versand:
    Bei der Deutschen Bundesbahn war es in der Tat so, daß es keiner Wert- oder sonstigen Marke gebraucht hatte, um einen EDS-Umschlag aufzugeben.
    Wie ich schon schrieb, funktionierte das auch zu Sozialeinrichtungen wie den Sparda-Banken(die ja eine Sozialeinrichtung für Eisenbahner waren) oder zur KVB(Krankenversicherung der Bundesbahnbeamten), wenn man eine Überweisung versandte bzw. seine Arztrechnungen zur Erstattung einreichte. Umgekehrt kam die Ersattungsmitteilung dann auch per EDS; dazu gab man extra einen entsprechend adressierten EDS-Umschlag bei.
    Die Sparda-Banken versandten Schriftstücke an ihre Kunden per EDS, auch Scheckvordrucke: Diese waren jedoch als Einschreiben deklariert, die man quittieren mußte. Auch andre wichtige Dienstsachen wurden als Einschreiben-EDS versandt, aber das waren die einzigen EDS-Sachen, die registriert wurden.
    Wurde man krank, dann nahm man die Krankmeldung des Arztes, steckte sie in einen EDS-Umschlag und gab diesen am nächsten Fahrkartenschalter zur Versendung ab.
    Schon als Junge schickte man mich zum Bahnhof damit, wenn mein Vater krank wurde und die Dienststelle verständigt werden mußte.
    Dieser Versand hat immer reibungs- und meist auch verlustlos geklappt, das Risiko, daß mal ein EDS-Umschlag verlorenging, war verschwindend gering.

    Eine Stelle, die die EDS-Sachen erst registrieren und hätte freimachen müssen, wäre ein zusätzlicher und m.E. unvertretbarer Aufwand gewesen.
    Daß es ohne auch bestens geklappt hat, wurde jahrzehntelang bewiesen!

    Ich lese auch jetzt zum ersten Mal davon, daß es bei der DR so gehandhabt wurde.

    Danke an alle Beitragenden!
  • makna 21/02/2017 11:31

    Ein ganz feines Fundstück !!! Die "EDS mit Zug" kenne ich auch noch sehr gut -
    beide Großväter, mein Vater und vier Onkels waren bei der Bahn, und so
    kamen wir als Steppkes, die einen der Verwandten auf der Dienststelle
    besuchten, auch mit dieser Post in Berührung. Die war einfach gut ...

    ... und dass bei der "Privatisierung" gerade mit Herrn Dürr, aber auch noch
    unter Herrn Ludewig, viel Sinnvolles verloren ging, ist traurige Tatsache !

    Der sonst viel gescholtene Herr Mehdorn übrigens hat das "Basa"-Netz
    dann wieder zurück gekauft, da die jährlichen Miet-Kosten ansonsten
    bald die Höhe des Dürr'schen Verkaufserlöses erreicht hätten !!!

    Es war auch Herr Dürr, der in seiner Heimatstadt mit "Stuttgart 21"
    in erster Linie an Verkaufserlösen denn an einer nachhaltigen
    betrieblich sinnvollen Verkehrslösung interessiert war:
    Die Grundstücke, auf denen jetzt noch der Betrieb
    des Oberflächenbahnhofs abgewickelt wird,
    wurden bereits damals verkauft und
    schönten Dürrs Bilanz !!!

    Selbst wenn sie gewollt hätten, hätten Mehdorn und Grube
    genau so wenig wie nun ein Grube-Nachfolger das alles
    rückabwickeln können - die Unterzeichner des "S21"-
    Vertrages, allesamt aus Baden-Württemburg
    (neben dem Stuttgarter Heinz Dürr der
    damalige Verkehrsminister Matthias
    Wissmann, ein Ludwigsburger
    und seit 2007 Chef-Lobbyist
    der Automobilbranche, und
    der Rottweiler Teufel),
    haben das damals
    "alternativlos"
    gemacht ... :-(

    Zurück zu dem EDS-Umschlags-Aufkleber: Einfach (heutzutage) einmalig !!!
    Und der hehre Leitspruch war in den 50ern - und z.T. noch in den 60ern -
    wirklich die Devise der Eisenbahner-Familie !!!

    BG Manfred
  • Thomas Reitzel 20/02/2017 9:37

    Antwort zu einem Kommentar eines fc-Users(aus der Sicht eines DDR-Reichsbahners), der seinen account abgemeldet hat, die ich aber stehenlassen will:

    Nein, Klaus, "die Verweigerung einer Wiederverwendung" war überhaupt nicht der Fall bei der DB, es kursierten Unmengen von vielfach gebrauchten EDS-Umschlägen, und es war erstaunlich, wie robust sie doch waren, denn sie wurden nicht gerade sanft behandelt und, wie erwähnt, oft zugeklebt. Aber das war immer noch kein Grund, einen Umschlag in den Papierkorb zu werfen. Sie wurden gelagert und wiederverwendet, auf jeder Dienststelle, in jedem Büro. Ich muß mal schauen, ob nicht irgendwo zwischen den Akten so ein strapazierter EDS-Umschlag liegt...

    Und der Slogan? Klar bezog er sich auf die Sitaution der frühen 50er Jahre! Sehr bald stimmte er natürlich nicht mehr so ganz, nach und nach!
  • Sven-Erich Czernik 18/02/2017 12:51

    Das hier gehört zwar streng genommen nicht in ein fotografisches Forum, ist aber ein vielsagendes Zeitdokument. Es zeigt ein Selbstverständnis alter Bahner, das ich schmerzlich vermisse. Glamour nach außen hin bei mangelnder Pünktlichkeit sowie der heruntergekommene Zustand vieler Stationen, die durch Müll, Urin, Bauschäden und fehlenden Blumenschmuck glänzen, zeugen davon, dass unterwegs der Geist abhanden gekommen ist.
    LG Sven
  • Bernd Freimann 17/02/2017 22:46

    Ein sehenswertes Dokument einer vergangenen Zeit.
    Gruß aus Berlin
    Bernd Freimann
  • Haidhauser 17/02/2017 16:29

    Hehrer Leitspruch:-))
    Was du nicht so hast...
    LG Bernhard
  • BR 45 17/02/2017 16:09

    Auch solche "kleinen Nebensachen" gehörten zur Eisenbahn
    aber jetzt im Computerzeitalter ...
    Vielleicht werden sie irgendwann "neu erfunden" :-o
    Dein Bild uns Text sind vom Feinsten !!
    Grüße und schönes WE
    Andy

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Obiettivo 24.0-105.0 mm f/4.0
Diaframma 4
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Distanza focale 105.0 mm
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