Bummel durch Lechenich -9-
das jüdische Bethaus
Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Lechenichs, einer Kleinstadt etwa 20 km westlich von Köln, umfasst einen Zeitraum von etwa 700 Jahren. Sie beginnt im 13. Jahrhundert und endet 1942. Die Blütezeit der jüdischen Gemeinde lag am Ende des 19. Jahrhunderts. Durch die Judenverfolgung der Nationalsozialisten wurde das jüdische Leben in Lechenich restlos zerstört.
Der Gebetsraum in dem im 17. Jahrhundert errichteten Wohnhaus in der Judenstraße wurde von der Gemeinde auch im 19. Jahrhundert bis zum Bau einer neuen Synagoge benutzt. Die neue Synagoge in der Judenstraße auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde am 10. September 1886 in einer feierlichen Zeremonie eingeweiht, bei der Rabbiner Abraham Frank aus Köln die Festansprache hielt. Die Synagoge, ein Ziegelsteinbau mit vier Türmen, bot Platz für 60 Männer und 36 Frauen.
Die Ausschreitungen gegen die Juden, die als Novemberpogrome 1938 bezeichnet werden, begannen in Lechenich am 10. November. Mit Benzinkanistern, die Hitlerjungen geholt hatten, wurde die Synagoge angezündet. Die Feuerwehr verhielt sich entsprechend den Anweisungen, nur das Übergreifen der Flammen auf die Nachbarhäuser zu verhindern und den Brand nicht zu löschen, und griff nicht ein. Die Synagoge brannte bis auf die Grundmauern aus.
Die wenigen Familien, die nach dem Verkauf ihrer Häuser und ihres Besitzes in Lechenich geblieben waren, mussten 1939 in ein „Judenhaus“ ziehen und wurden später nach Köln gebracht. Von Köln erfolgte die Deportation in die Konzentrationslager im Osten, nach Lodz, Minsk, Riga oder Theresienstadt und in das Vernichtungslager Auschwitz.
https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdische_Gemeinde_Lechenich
Fotobock 18/03/2022 17:08
Sehr schlicht und durch die Lichter und Spiegelungen in den Fenstern hat es einen besonderen Reiz. lg Barbarahomwico 18/03/2022 1:25
Schön gezeigt und beschrieben.LG homwico