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Calatrava-Bahnhof Guillemins  in Liége

Calatrava-Bahnhof Guillemins in Liége

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Hermann-Josef Kronen


Premium (Complete), Korschenbroich

Calatrava-Bahnhof Guillemins in Liége

"Wer dieser Tage mit dem Zug nach Liège reist, erlebt sein buntes Wunder. Das Dach des weißen und für sich schon spektakulären Calatrava-Bahnhofs Guillemins ist in pink, blau, gelb, rot, orange und weiß getaucht. Die Farben leuchten je nach Tageszeit dezent oder intensiv. Durch das Zusammenspiel mit Kontrasten und Reflexionen verändern sie ständig den Charakter des ikonischen Gebäudes.
Daniel Buren (1938) hat das Kunstwerk mit dem sperrigen Titel „Comme tombées du ciel, les couleurs in situ et en mouvement“ für die Hauptstadt der Provinz Lüttich geschaffen. Der Franzose, dessen Markenzeichen konzeptuell erdachte Farbstreifen sind, schaut auf eine langjährige Karriere als Bildhauer zurück. Mit einem System aus Streifen, das im Werk von Buren seit ca. 1965 auftaucht, weicht der Künstler die Bildpräsentation in einem musealen oder auch öffentlichen Raum auf. Die wiederkehrenden Streifen erzeugen Momente der Uniformität, der (allerdings nur scheinbaren) Beliebigkeit und zugleich Banalität. Bekannt wurde der Franzose mit seiner Produktion von 260 Säulen aus Marmor, die als „colonnes de Buren“ seit 1986 im Innenhof des Pariser Palais Royal zu sehen sind. Zu seinen jüngsten Werken zählt die Dach-Verkleidung der von Gehry gebauten Fondation Louis Vuitton in Paris 2016. Auch 3000 Reklametafeln mit vertikalen Farbstreifen, die seit diesem Frühjahr die finnischen Städte Espoo und Helsinki zieren, gehen auf das Konto des 84-Jährigen, der im Lauf seines inzwischen 60-jährigen Schaffens tausende Exponate an vielen Orten weltweit errichtet hat. Seine Arbeiten beschäftigen sich mit traditionellen Formen der Präsentation ebenso, wie mit dem Umgang von Kunst im öffentlichen Raum. Bahnhöfe allerdings gehörten bislang noch nicht zum Repertoire des ehemaligen Documenta-Teilnehmers. Mit seinem gewölbten Dach, das Glas und Metall kombiniert, gilt der Gare Guillemins als eine architektonische Meisterleistung und Aushängeschild der einstigen Industrie-Metropole. Rund 100.000 Fahrgäste pro Woche passieren den Bahnhof auf ihrem Weg von oder nach Deutschland, Frankreich, die Niederlande und Luxemburg."
https://artbenelux.de/artikel/default-d5c8433e2a

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