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Calvaire von Guimiliau

Calvaire von Guimiliau

33.062 34

Karl-Heinz Kurre


Premium (Pro), Düsseldorf

Calvaire von Guimiliau

Guimiliau ist eine französische Gemeinde mit ca. 1000 Einwohnern im Département Finistère in der Region Bretagne. In dem kleinen Ort findet man einen der berühmtesten umfriedeten Pfarrbezirke der Bretagne. Der Pfarrbezirk von Guimiliau wird von keinem anderen an Figurenreichtum übertroffen und bietet auch als Ganzes einen prächtigen Anblick aufgrund seiner wirkungsvollen Anlage oberhalb des Dorfplatzes. Der Calvaire von Guimiliau entstand zwischen 1581 und 1588 und gilt mit seinen 200 Figuren als zweitgrößter der Bretagne. Ein Calvaire ist ein Kruzifix, um das mehrere biblische Personen dargestellt sind.


Ein umfriedeter Pfarrbezirk (enclos paroissial) stellt in der sakralen Kunst Europas ein einzigartiges Phänomen dar und kommt in dieser speziellen Form nur in der Bretagne vor. Der religiöse Mittelpunkt ist der Calvaire. Die Calvaires sind teils einfache, teils komplexe Monumente auf viereckigen oder runden Steinsockeln, die mit umlaufenden Figurenfriesen geschmückt sind. Darüber erhebt sich der eigentliche Kalvarienberg mit der Darstellung der Kreuzigung Christi. Unter den Kreuzen bevölkern vollplastische Figuren die Plattform. Sogar auf den Kreuzbalken stehen Figuren. Sie sind aufgrund des harten Granitsteins meist einfach gearbeitet. Ihre Mimik und die lebendige szenische Gestaltung tragen jedoch zu jener fantastischen Wirkung bei, die sie zu einer außerordentlichen Erscheinung der Renaissance-Kunst machen.
Die Entstehung der Pfarrbezirke im 16. und frühen 17. Jahrhundert und ihre Konzentration im nördlichen Teil des Départements Finistère erklärt sich durch den in dieser Region damals blühenden Tuchhandel, der selbst kleinen Dörfern Wohlstand bescherte. Über die Hafenstädte Morlaix und Landerneau führten die Weber ihre Leinenstoffe aus. Im Bemühen, den erlangten Reichtum sichtbar zu dokumentieren, entbrannte unter den Dörfern ein heftiger Konkurrenzkampf um den prächtigsten Pfarrbezirk. (vgl. Wikipedia)

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