Cirrusnebel (NGC 6992) im Sternbild Schwan

Cirrusnebel (NGC 6992) im Sternbild Schwan

Der in diesem Astrobild gezeigte Teil des Schleiernebels (Cirrus-Nebel), wegen seiner Form manchmal auch als "Knochenhand" bezeichnet, hat die offizielle Bezeichnung NGC 6992 und ist der östliche Bereich des wesentlich ausgedehnteren gesamten Cirrus-Nebel-Komplexes im Sternbild Schwan. Der Nebel besteht aus der "Asche" der nach wie vor aus Richtung des ehemaligen Sternenzentrums auseinanderfliegenden Filamente und ist Teil eines Supernova-Überrestes (SNR). Die Supernova (Explosion des ursprünglichen Sterns) erfolgte vor 8000 bis 40000 Jahren (je nach Literaturquelle recht unterschiedliche Angaben) und liegt ca. 1500 bis 1800 Lichtjahre von uns entfernt in unserer Milchstraße.

Die zugrundeliegenden gestackten Einzelaufnahmen für dieses Bild habe ich zwischen Ende Mai und Oktober 2017 fotografiert (Einzelaufnahmen des gesamten Cirrus-Nebel Komplex).
Hier habe ich den Ausschnitt des Bereichs um NGC 6992 zur Vergrößerung herausgenommen (und gegenüber letztes Jahr etwas anders gestackt und bearbeitet, um möglichst noch etwas mehr Details heraus zu kitzeln.)
Da ich meine Astroaufnahmen letztes Jahr noch ohne astromodifizierte Kamera gemacht habe, kommen die roten Wasserstoff-(H-Alpha) Bereiche etwas schwächer gegenüber den in diesem Fall recht lichtstarken Sauerstoff (O-III ) -Filamenten raus, trotz der doch - selbst für meine Verhältnisse ;-) - enorm hohen Gesamtbelichtungszeit (s.u.). Die blau-grünen Sauerstoff-Filamente kommen jedoch auch ohne astromodifizierte DSLR schon sehr deutlich rüber, und die Astromodifizierung (Entfernung des IR-Blockers vor dem Sensor) hätte auf den O-III -Wellenlängenbereich (um 500 nm) sowieso keinen Einfluss bzgl. der Sensor-Empfindlichkeit.

Mein Bild des gesamten Schleiernebel-Komplexes findet Ihr bei Interesse als mein FC Fotos "Vor 1500 Jahren: Cirrusnebel im Sternbild Schwan mit 28 h Belichtung " von Nov. 2017 unter
https://www.fotocommunity.de/photo/vor-1500-jahren-cirrusneb-dirk-peters-astro-u-natur/40418585 in meinem Astrofotografie-Ordner.

Der hier gezeigte Ausschnitt (gegenüber dem damaligen Bild um 90 Grad gedreht) zeigt etwa 1/4 der Fläche des damaligen Bildes und entspricht somit einer scheinbaren Aufnahme-Brennweite von ca. 700 mm (bezogen auf den verwendeten APS-C Sensor der EOS).

Die wesentlichen Infos zur Technik/ verwendeten Ausrüstung nochmals zusammengefasst:

Teleskop: TS-APO 704, f_eff= 331 mm mittels Reducer TS-RED279, f/4.74 für die zugrundeliegenden Einzelbilder
Montierung: Cel. AVX, Auto-Guiding mit Lacerta MGEN 2.2, Kamera: CANON EOS 760d (unmodifiziert),
Filter: 8,5 nm O-III(Baader) für die blau-grünlichen Filamente , 7nm H-Alpha (Baader) und 8,5 nm H-Beta (Baader) für die roten Filamente.
Einzelaufnahmen:
mit O-III-Filter (bei ISO 1600): 15 x 140 sec................102 x 280 sec,(gesamt mit O-III: ca. 8,5 Stunden)
mit H-Beta Filter (bei ISO 1600): 18 x 140 sec.........31 x 280 sec, (gesamt mit H-Beta: ca. 3,1 h )
mit H-Alpha-Filter: bei ISO 1600: 12 x 420 sec........... 161 x 280 sec ........8 x 560 sec, bei ISO 800: 12 x 280 sec, bei ISO 12800: 2 x 280 sec
(gesamt mit H-Alpha: ca. 16,25 Stunden). Damit totale Belichtungszeit ca. 27,9 Stunden.
Bias- und Darks-Abzüge, Flat-Korrektur, gestackt und bearbeitet in Fitswork und DPP4,
loc: 51.3°n.Br., 310 m NHN , alle Einzelaufnahmen fotografiert zwischen 26.05. und 15.10.2017

Viele Freude mit diesem Astrobild und lg, Dirk