Maschinensetzer


Premium (Pro), Niederkassel

Damals in Berlin

Am Bahnübergang
Am Bahnübergang
Maschinensetzer

Vor 40 Jahren am 30. April 1977 herrschte noch tiefster "Kalter Krieg" zwischen Ost und West, und zwischen den Gleisen in Wuhlheide hatte uns auch bald die TraPo aufgespürt. Von einer Kalaschnikow bewacht, durften wir uns nicht von der Stelle bewegen, während ein anderer Polizist mit unseren Papieren und der Kübel-Pappe zur Überprüfung unterwegs war.

Damals waren noch einige Lokomotiven der DR mit einem Giesl-Ejektor ausgerüstet, wie hier 52 1505.

Wie bekannt, mussten für die Nutzung des Giesl-Ejektors Lizenzgebühren in harter Währung an die Schoeller-Bleckmann AG entrichtet werden (was allerdings nicht alle Bahngesellschaften taten)!

Die DDR-Reichsbahn versuchte durch Umrüstung vorhandener Lokomotiven den schlechteren Heizwert der Braunkohle gegenüber der Steinkohle durch eine solchartige Verbesserung der Saugzuganlage auszugleichen, da die Feuerroste für Braunkohle zu klein bemessen waren.

Von der DR (Ost) wurden offiziell beschafft und abgerechnet:
– 88 Giesl-Ejektoren für die BR 65 – 17.600 Dollar
– 72 Giesl-Ejektoren für die BR 38 (pr. P8) – 14.400 Dollar
– 390 Giesl-Ejektoren für BR/n 50, 50.35, 52, 52.80 – 39.000 Dollar

Ergibt insgesamt 71.000 Dollar Lizengebühren, die an die Schoeller-Bleckmann AG in Österreich zu zahlen waren. Dies‘ war zur damaligen Zeit ein erheblicher Betrag in harten Devisen (ca. 300.000 DM)! Daher wurde ende der Siebziger bei notwendigwerdendem Ersatz der korrodierten oder anderweitig beschädigten Giesl-Ejektoren wieder eine normale Saugzuganlage eingebaut und die Heizer konnten sehen, wie die Nadel nach Rot kam...

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