dancing with the shark
Weißspitzen-Hochseehai (Carcharhinus longimanus), Daedalus-Riff, Rotes Meer, Ägypten
Komm noch ein bisschen näher - das war mein Gedanke als ich diesen stattlichen Longimanus von ca. 2,5 Meter Länge durch den Sucher meiner Kamera auf mich zukommen sah. Einige Sekunden später sah die Situation schon ganz anders aus. Er kam tatsächlich näher, machte aber keine Anstalten, abzudrehen, sondern war offensichtlich darauf aus, (mindestens) durch Berührung anzutesten, um was es sich da vor ihm im Wasser handelte. Als der Abstand zwischen uns auf einen halben Meter geschrumpft war, versuchte ich, mit meiner Kamera vor dem Körper das Tier auf Distanz zu halten. Das funktionierte auch eine Zeit lang, aber immer wieder versuchte der Fisch, das Hindernis zu umschwimmen, um an mich heranzukommen.
Um einen eventuellen Probebiss zu vermeiden, gab ich ihm schließlich einen leichten Schlag mit dem Blitzarm auf die Nase. Das überzeugte ihn wohl davon, dass ich weder zum Lunch taugte noch bereit war, mich kampflos zu ergeben. Er trollte sich - vorläufig jedenfalls. Später, als die Tauchgruppe an der Wasseroberfläche auf das Zodiak wartete, schwamm er mehrfach durch die Gruppe hindurch und rempelte einige Taucher auch mit dem Kopf an.
Diese Aufdringlichkeit von ausgewachsenen Weißspitzen-Hochseehaien wird in der Literatur häufig beschrieben. Auch, wenn es sich dabei wohl eher um Neugier als um Jagdverhalten handelt - wenn man es hautnah und live erlebt, kann es den Puls schon leicht beschleunigen...
Lichtjagd 12/03/2017 21:42
...Wahnsinn! Gruß Sascha† Reinhard S 03/03/2017 23:00
Da bleibt einem fast die Luft weg!Jetzt nur nicht abhauen.
Schönes Wochenende, Reinhard
SonyAipha58 13/01/2017 22:43
Da ist wohl der kleine Fisch mit seinem Bodyguard unterwegs.Fantastische Aufnahme!!!
VG Sony
SualkL. 03/01/2017 21:02
Sehr schöne Aufnahme. Der Blickwinkel gefällt mir besonders gut. Da darf ich noch viel üben...Liebe Grüsse
polycera 02/01/2017 18:04
Tolles Foto und beeindruckende Beschreibung!Bei uns ist er nur einmal rumgeschwommen und dann verschwunden. Da hätte ich mir noch die eine oder andere Sichtung gewünscht, aber so wie bei dir - das braucht man nicht unbedingt. Auch wenn man mit Kamera unerschrockener ist als "nur" im Neopren und wohl etwas mehr Risiko eingeht als vielleicht sinnvoll ist. Angeblich werden einige auch von den elektromagnetischen Wellen (der aufgeladenen Blitze?) angezogen, das macht wohl besonders interessant.
Vielen Dank für den spannenden Bericht.
@tobila von der Schorchlerin habe ich auch vor Ort gehört. Anschließend sollen etliche longimanus (oder heißt es longimani?) abgeschossen worden sein.
Gruß
Detlev
Miromodo 19/12/2016 16:46
Imposantes Portrait dieses Prachtkerls, wobei deine Erlebnisse mit ihm leichte Gänsehaut beim Lesen erzeugen - da zahlt sich taucherische Erfahrung und Umsicht in derartigen Situationen aus. LGnroh-unterwasser 17/12/2016 18:34
Ja und hier der kommt direkt auf dich zu, was für eine Szene … da fiebert man ja richtig mit, wunderbar eingefangen.Und was für eine Geschichte … da geht ja gleich das Kopfkino an.
Aber zum Glück alles glimpflich abgelaufen.
LG Christiane
fs_foto_art 14/12/2016 13:13
Jetzt hätt ich beinah das Handy weggeschmissen. Ich dachte er schwimmt durchs Display raus. Nicht nur einfach ein Foto von einem Hai.... ich finde auch das du die richtige Zeit für den Auslöser abgewartet hast.Klasse
Gruß
Stefan
Tobila... Toni Bischof Ladir 13/12/2016 20:45
Innteressant, was Du zum Bild zu berichten weisst... komme soeben von Malpelo zurück. Da wurde so manche Story herumgeboten. Es gibt ihn, den plötzlichen Angriff aus der Situation heraus, die Du beschreibst. Wurde mir vom Dädalusreef erzählt, aber als Opfer eine Schnorchlerin...Dein Motiv hattest Du hier ja sehr nahe und konntest dein Bild planen... :-)
... wenn auch mit aufgestellten Rückenhäärchen.... und einem komischen Gefühl in der Magengegend. LG Tobila
sARTorio anna-dora 07/12/2016 0:43
Deine Fotos sind einfach umwerfend schön!Begeisterte Grüsse Anna-Dora
U. Schimmelpfennig 06/12/2016 12:43
sehr schöne Frontalaufnahme, besser geht's nicht.So beeindruckend sie auch sind und man sie immer nah haben möchte
graut einem der Gedanke an den Probebiss.
Hab das gleiche an den Brothers erlebt.
Gruß
Uwe
Sabrina Reichmuth 05/12/2016 13:35
Spannende Geschichte zu diesem Bild. Ich hatte das mal in Moorea, als die Zitronenhaie nicht am Ausweichen interessiert waren und Anstalten machten, zuzuschnappen. Ich denke, manchmal sind sie auch etwas gestresst von den vielen Tauchern.Dafür hast du diesen Hai in einer schönen Perspektive erwischt und die Schärfe sitzt, trotz dieser ungewissen Situation.
LG Sabrina
Starcad 03/12/2016 18:53
Glück, das er weder dich noch die Kamera zum Frühstück nahm, den Schreck kann ich gut verstehen. Ich könnte mir vorstellen, das er den Anblick von Tauchern im roten Meer längst gewöhnt ist und macht sich einen Spass damit sie etwas zu erschrecken, indem er sie ein bisschen anrempelt. Du hattest den Thrill und das sagenhaft tolle Foto, schöner hättest Du den kaum ablichten können!!!!!LG Marc
Maria J. 01/12/2016 14:04
Da hätte ich nicht in deiner Gummi-Haut stecken mögen .. ;-)Ein Schlag aufs Näschen hat also gereicht, ihn zur Umkehr zu bewegen?
Aber weiß man vorher so genau, dass es eigentlich nur ein Tänzchen werden sollte ...?
Ne, da gucke ich doch lieber ins Aquarium ...
und freu mich über deine Fotos, die du geistesgegenwärtig immerhin noch gemacht hast
... und in bester Qualität!
LG Maria
Reinhard Arndt 30/11/2016 21:10
@Sandra: Der (leichte) "Hieb auf's Näschen" wird von einigen Experten und Autoren empfohlen, wenn die Situation zu eskalieren droht. Genau das konnte ich in diesem Augenblick nicht mehr ausschließen. In diesem Fall und bei diesem Exemplar hat es funktioniert. Ob das immer so ist? Die einen sagen so, die anderen sagen so....