Das Felsentor am Satanskopf wäre fast zum Desaster für mich geworden
Hier ein Bild aus dem Internet das für meine folgende Bechreibung von Bedeutung ist
https://www.quackensturm.de/index.php/component/joomgallery/elbsandsteingebirge/affensteine/affensteinpromenade-1259
Genau dort wo der Herr auf dem Foto sitzt muss man hinkommen, um auf dem weiteren Bergpfad , der oberen Affensteinpromenade (oder...weg) auf der anderen Seite des Satanskopfes, der schon mit einer Höhle im antifaschistischen Widerstandskampf ein Rolle gespielt hat, zum leichten Abgang mit einer langen Holztreppe zu gelangen.
Aber wie als Nichtbergsteiger dort hinaufkommen?
Bei allen Bergpfaden, die als solche in den Karten eingezeichnet sind mit rot unterbrochener Linienführung, habe ich bisher an allen schweren Passagen immer einen Griff, eine Leiter, oder eine natürliche Möglichkeit im Fels sicheren halt zu finden, vorgefunden. Wäre das anders, würde ich einen solchen Weg nicht gehen.
Hier war das aber anders.
Um zu der Stelle mit dem großen Stein zu gelangen (wo auf dem Bild oben der Herr sitzt) reicht der Stand auf dem obersten der aufeinander liegenden Steine nicht. Es gibt keinen Tritt oder irgend einen Zwischenhalt. Wenn es schief geht reichen die wenigen Meter um sich schlimmstenfalls auch sehr ernsthaft zu verletzen.
Hätte es auf diese Stelle einen Hinweis gegeben, wäre ich dort nicht gewesen. Bei der Wilden Hölle die schwer ist, aber für jeden Schritt und Zug eine Möglichkeit auch für die Hände zur Sicherung hat, steht auf dem Wegweiser "schwierig" was es hier nicht gegeben hat...
Da die Anstrengung bis dorthin schon groß war und ich den gleichen schweren Weg zurück nicht geschafft hätte, ohne die üblichen muskulären Probleme, war das schon eine schwierige Situation...auch mit der "sau teueren" Fotoausrüstung...
Klar war für mich, das ich durch muss, oder die Bergrettung alarmieren , ohne zu wissen ob man dort Empfang hat...
Also mußte ich mich zusammenreißen und alles noch mal bedenken. Weiter rechts gingen die Steine auf das Felsenband höher und es gab oben einen Griff im Fels, so das ich auf das Band gelangen konnte. Zum laufen mit dem Rucksack aber keine Chance und nicht für jeden Schritt eine Möglichkeit oben zum festhalten. Man muss aber einem Wanderer auch auf einem offiziellen Bergpfad zu billigen, sich in kritischen Passagen auch festhalten zu können und wenn das nicht gegeben ist muss man nach meiner Ansicht dazu informieren.
Stand also die Frage wie von weiter rechts zum Durchgang zu gelangen wäre . Auf die Variante im sitzen und rutschen bin ich dann schnell gekommen, wenn der Rucksack mit der Fotoausrüstung nicht gewesen wäre..Ihn mir auf den Bauch zu binden war mir zu riskant, denn wenn ich abgerutscht wäre, hätte er mir die Sicht nach unten noch versperrt.
Nun drohte auch diese letzte Variante zu scheitern...Da kam mir dann mein Naturell in letzter Minute zu Hilfe, indem ich immer Dinge mit schleppe, die man möglicherweise mal brauchen könnte unterwegs. Dazu waren mehrere Stricke und Schnürsenkel die Rettung. Damit konnte ich beide Wanderstöcke zu einem langen Stock fügen und den Rucksack dort anbinden und ihn vor her bis zu einer Stelle schieben, wo ich ihn beim durchkriechen durch das kleine Felsentor wider aufnehmen konnte.
Bei dem rüber rutschen auf dem Allerwertesten hatte ich nun beide Hände frei und keinen Fotoapparat vor der Brust und alles war nun kinderleicht.
Weitere Aufnahmeinformationen:
14.06. 2018 vor dem Felsentor am Satanskopf 10.14 Uhr Frei Hand
RAW/DPP/FE 11
bearbeitet 20.06. 2018
hochgeladen mit 1920 Pixeln
zwei mal k l i c k e n sinnvoll und zu empfehlen
Wolfg. Bartl 13/07/2018 9:25
Ja Velten,ich schließe mich, was Deine Schilderung betrifft (Drehbuchreif) Ralf Mann an. Deine gewählte Lösung ist sehr dramatisch und war es auch. Du bist sicher der 'Einzige' in den letzten Jahrzehnten der diese Passage so bewältigt hat!!
Zur 'Entwarnung' für Alle habe ich nachfolgendes Bild hochgeladen. Der Fels an dieser Stelle hat alle erforderlichen Strukturen, Eisen sind nicht notwendig. Es geht 'mit allen Vieren' recht passabel. Du solltest bei Deinen Unternehmungen aufmerksamer und vorsichtiger sein.
https://www.fotocommunity.de/photo/entwarnung-wolfg-bartl/41309443
LG Wolfgang
Susi Preisig 12/07/2018 10:26
Dieses Erlebnis wirst du bestimmt nie vergessen, Daumen hoch für deine Leistung. Mit der Geschichte kann man deine Gedankengänge sehr gut mitverfolgen. Auch das Foto ist beste Qualität.LG - Susi
Wolfgang Föst 11/07/2018 19:55
was für eine geschichte, velten du machts sachen…es ist bestimmt 30 jahre her, das ich mal dort war, umso mehr erfreuen mich deine bilder
vg wolfgang
RMFoto 11/07/2018 17:19
Mit Verlaub und allem Respekkt vor Deiner Leistung, aber ein kleines bissel verrückt muß man wohl auch sein, um so was zu machen...Aber ich muß gestehen, da hätte ich mit Sicherheit Panikattacken bekommen, abgesehen davon ob ich es überhaupt soweit geschafft hätte
Liebe Grüße, Roland
Vitória Castelo Santos 11/07/2018 14:01
Super schön und gut.LG Vitoria
bennoh 11/07/2018 12:00
Wenn wir noch junge Burschen wären, würden wir über dieBeschreibung Deiner Kletterei nur lächeln, aber im fortgeschrittenen
Alter, in dem wir ja alle sind, ist sowas keine Kleinigkeit !
Vor allem, wenn man sein ganzes Fotoequipment mit sich herum schleppt.
Das es da noch zu solchen Fotos reicht, spricht für Dich Velten.
Viele liebe Grüße vom Karl
Irene und Nadine 11/07/2018 10:27
Eine schöne Aufnahme!LG Irene und Nadine
ralf mann 11/07/2018 9:31
Ja, Velten, man muss sich nur zu helfen wissen, manchmal auch mit ungewöhnlichenMitteln und Handlungen. Die Schilderung Deiner schwierigen Situation und deren
Lösung ist, wie es so oft bei Deinen Textbeiträgen der Fall ist, 'Drehbuchreif'.
Gruß Ralf
Horst Kropf 11/07/2018 9:05
Ein solch spannende Geschichte kann ich nur begrenzt nachempfinden...Erstrecken sich meine Erfahrungen doch in einer Wanderung durch
die Höllentalklamm bei Garmisch und einen Bergab - Marsch von der
Hochalm über Kreuzeck und die Kandahar - Abfahrtstrecke mit 60% Gefälle
(ohne Kamera).
Mir hat das damals gereicht und ich bleibe seitdem bei waagrechtem Gelände!
Gut, daß Du alles so gut überstanden hast und diese Aufnahmen
samt Entstehungsgeschichte ohne größere Blessuren zeigen kannst!
Gruß Horst.