Das Helmut-Kohl-Denkmal

Das Helmut-Kohl-Denkmal

Was viele nicht wissen: Das Leipziger Helmut-Kohl-Denkmal wurde schon
Mitte der 80er Jahre(!) errichtet. Unbemerkt von Volkspolizei und Stasi
gelang es einigen Regimekritikern und anderen sog. „Staatsfeinden“, die
von einem ortsansässigen Laienkünstler geschaffene Skulptur an einem
abgelegenen Ort im Leipziger Auenwald aufzustellen.

Nach Vollzug der Deutschen Einheit 1990 sollte das Denkmal offiziell an
den damaligen Bundeskanzler der BRD, Dr. Helmut Kohl, übergeben werden,
der aus diesem Anlass den ehemals geheimgehaltenen Ort als Gedenkstätte
für die Demokratie einweihen sollte. Kohl jedoch sagte seine Teilnahme
an den Feierlichkeiten ohne nähere Nennung von Gründen ab. Unbestätigten
Angaben zufolge vermutete der schon oft verspottete Politiker eine von
der SED-PDS gesteuerte Intrige zur Verunglimpfung seiner Person. Auch
eine zweite Einladung an den Kanzler, nachdem der Kopf der Plastik
überarbeitet und die Birnenform reduziert wurde, wurde vom Kanzleramt abgelehnt.

Zunächst für einige Jahre in Vergessenheit geraten, stellte man später um
das Denkmal herum ebenfalls aus Holz beschaffene Märchenfiguren auf und
wandelte den Ort schließlich in einen Kinderspielplatz um.

Und so, wie die Deutsche Einheit überhaupt von vielen Missverständnissen begleitet
wurde, blieb diese verschmähte Huldigung an einen einst bekannten Politiker das
wenig rühmliche Ende einer einst mutigen Tat.



Nachtrag 02.05.2007:
Inzwischen ist dies eine historische Aufnahme.
Kurz nachdem ich dieses Bild online gestellt hatte geschah nämlich folgendes: