Das Konzert
„Liebe Freunde der klassischen Musik. Ich berichte live vom Neujahrskonzert aus dem Düsseldorfer Südpark. Dieses Jahr wird der neu gegründete Enten-, Gänse-, und Rallenchor unter der Leitung des Dirigenten und Komponisten Edzart von Erpel beliebte Kinderlieder singen. Als Musik-Kritiker bin ich eher skeptisch, ob dies ein neues, kulturelles Highlight unserer Stadt werden wird. Denn noch nie hat es ein Chorleiter geschafft, die unterschiedlichen Stimmlagen von Ente, Gans und Ralle zu einem harmonischen und wohlklingenden Gesamtkunstwerk zu vereinen. Doch Edzart von Erpel ist kein unbeschriebenes Blatt. Hat er doch bereits den berühmten Schwan-Sisters mit der aus seiner Feder stammenden Komposition zum Sieg im Eurovision Song Contest verholfen.
Wir hören zuerst ein Stück, das bereits im neunzehnten Jahrhundert erstmals in Kindergesangsbüchern erwähnt wurde: „Alle meine Entchen“.
Edzart hebt die Flügel, die Augen der Chormitglieder sind konzentriert auf ihn gerichtet. „Eins… zwei… drei… vier…“, gibt er leise, mit den Flügel wippend, den Takt vor und unzählige Kehlen des gemischten Federviehs beginnen zu singen. Aber was soll ich sagen, geschätzte Kenner des volkstümlichen Liedguts? Hätten meine Ohren Beine, sie würden davonlaufen. Ein solcher Missklang, eine so grässliche Kakophonie ist selten zu meinem Gehör vorgedrungen. Ich muss einen Schluck Wasser trinken, um mich nicht vor Ort zu übergeben. Wobei mir jetzt ein doppelter Scotch noch lieber wäre, um dieses Geschnatter und Gequake zu ertragen. Dem armen Edzart von Erpel stehen die Schweißperlen auf der Stirn. Mit so einem Fiasko hat er bestimmt nicht gerechnet. Aber was soll man schon von Vögeln erwarten, die einen Stimmumfang von höchstens einer zwölftel Oktave haben? Zum Glück habe ich noch ein Paar Einweg-Ohrstöpsel dabei. Ich bedanke mich trotzdem für eure Aufmerksamkeit und verabschiede mich bis zum nächsten Mal…“
Tante Mizzi 24/01/2023 2:18
Der arme Edzart von Erpel, aber so schön wie er winkt, kann er auch als Verkehrspolizist durchgehen ;-)) Aber Deine Geschichte ist zauberhaft !!!!!Ich wünsche Dir einen schönen Tag und bleib gesund!
Liebe Grüße
Mizzi
Corinna Lichtenberg 23/01/2023 21:33
Was für eine rührende Geschichte! Am Ende zählt doch der Einsatz von Dirigenten und Komponisten Edzard von Erpel! Und er ist mit Hingabe dabei.Ich liebe deine Geschichten!
Liebe Grüße Corinna
PeLeh 23/01/2023 17:49
Das Problem war ferner, dass Gänse in der Regel in B-Dur-Tonarten singen, während Enten eher E-Dur bevorzugen und Rallen lieber in Moll singen. Das alles zusammen macht es für den Dirigenten sehr schwer, da das Transponieren nicht die Stärke der Sängerinnen und Sänger war. Dennoch war es ein Meisterwerk! Da waren sich die Kritiker aus dem Entenhausener Tagblatt einig. Sonst hätte es das schöne Bild ja sicher nicht ins Internet geschafft! :-))))Herzliche Grüße
Peter
Karlchen Karl 23/01/2023 12:55
Ja, es sieht wahrlich so aus, als würde der hübsche Erpel dirigieren..;-)..klasse Bearbeitung!
Die Geschichte dazu ist wiedermal vom feinsten!
Gruß Karin
Pixelissima 23/01/2023 12:21
Naja, am Dirigieren hat es wohl nicht gelegen. ;-)Dem tollen Schnappschuss hast Du einen passenden, witzigen Titel gegeben und mit Deiner Geschichte dazu noch humorvoll untermalt. So etwas mag ich.
LG Marlis
SoWittmann 23/01/2023 11:36
Eine sehr schöne Aufnahme, die mir auch farblich hervorragend gefällt.VG Sonja
Susanne Dropmann 23/01/2023 11:08
:) Schön wie Dir immer Geschichten zu Deinen Aufnahmen einfallen und eine tolles Foto vom Edzart von Erpel zeigst Du hier.LG Susanne