Das Männchen einer Auen-Schenkelbiene (Macropis europaea) ...
... hat auf der Braunwurzfrucht übernachtet und wird gerade wach.
Ist ja um halb zehn auch Zeit - obwohl die Schlafstelle im Schatten am Rand zwischen Wald und Teich liegt.
Denn die Gattung Macropis - von der es nur zwei Arten bei uns gibt - ist auf den feuchtigkeitsliebenden Gilbweiderich (Lysimachia-Arten) angewiesen, von dem die Weibchen ätherische Öle sammeln; die brauchen sie mit dessen Pollen zur Aufzucht ihrer Brut als Nahrungsvorrat. Nektar fressen sie überwiegend selber, müssen den aber auf anderen Blüten - wie z.B. bei der Braunwurz oder dem Storchschnabel - sammeln, weil Gilbweiderich keinen (oder zu wenig?) bietet.
Eine interessante Anpassung mal wieder!
Den deutschen Namen hat der Bienengattung die Verdickung der Oberschenkel und Schienbeine verpaßt, die man hier sehen kann.
Den Unterschied zu M. fulvipes macht bei den Männchen der hier noch gerade sichtbare, stumpfe Tibiensporn aus.
Hab aber vielleicht einen für die Bestimmung noch wichtigen Unterschied entdeckt (falls es nicht Zufall auf den Fotos im Internet und in der Literatur ist):
Die ganz ähnliche, gelbe Gesichtszeichnung von M. fulvipes hat unter dem gelben Gesichtsschildchen (Clypeus) noch einen gelben Querstrich*, der auf den Fremdfotos bei M. europaea - wie hier - stets fehlt!
*P.S. (28.7.2021): Das ist die gelbe Oberlippe (das Labrum), das gegenüber der schwarzen bei dieser M. europaea ein Unterscheidungsmerkmal der beiden mitteleuropäischen Arten bildet!
Bei Fronberg, Kreis Schwandorf/Opf., 14.7.2018 f
alicefairy 15/07/2018 9:32
Fantastisch dein Makro. Richtig KlasseLg Alice