Das Teufelsloch ... und wie es entstand
Pentax K10D
Sigma 17-70/2,8-4,5 @ 17 mm
ISO 100
Blende f/11
1/20 sec.
Ihr wisst ja, mit F11 könnt Ihr auf dem Monitor etwas mehr Platz für das rund 830 Pixel hohe Bild schaffen.
Christine Schulze schrieb im General-Anzeiger Bonn über diesen Ort Folgendes:
Die Zeiten haben sich geändert. Wo jetzt die Altenburger Kapelle in der Ahraue steht, wuchs früher ein kleiner Wald, der gehörte dem Teufel und hieß folgerichtig "Teufelswäldchen".
Eines Tages schlugen der Teufel und seine Großmutter in dem Wald Holz für das Höllenfeuer. Bei der schweren Arbeit gerieten sie in Streit. "Hau ab, bevor mich die Wut packt", schrie der Teufel. Seine Großmutter schwang sich verschreckt auf den Besen, sauste los und rief dem Kumpan aus der Höhe noch ein Schimpfwort entgegen. Wutentbrannt und mit aller Wucht schmiss er der Flüchtenden die Axt hinterher. Das Werkzeug aber verfehlte sein Ziel und riss statt dessen ein Loch in den Felsen: das Teufelsloch.
Die amüsante Geschichte erfuhr der Büroleiter der Verbandsgemeinde Altenahr, Peter Eschweiler, von einem Wandersmann. Und Wanderer sind es vor allem, die von dem "Teufelswerk" profitieren. Denn durch den Felsdurchbruch entstand ein faszinierender Aussichtsplatz aus der Höhe über Altenburg und Kreuzberg in die Eifelberge sowie ins Langfigtal und auf die Ruinen der Burg Are.
So wurde das Werk des Bösen zu einer Attraktion für Naturfreunde und kommt dem Fremdenverkehr bis heute zugute. Tag für Tag zieht der Platz auf dem Felsgrat Neugierige an. So sorgten die Altenahrer schnell für Abhilfe, als das Original-Teufelsloch eines Tages zusammengebrochen war.
Es war in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Ignaz Görtz war damals fünf oder sechs Jahre alt. "Ich saß beim Frühstück, als es wie bei einem Erdbeben zitterte und krachte", berichtet er. Die Felspartie über dem Loch war ins Langfigtal gestürzt.
Altenahr ohneTeufelsloch: Das konnte nicht sein. War die Besonderheit doch in allen Reiseführern verzeichnet. Und so wurde in den höchsten Felsen daneben ein neues Loch gesprengt. Mit festem Schuhwerk ist die Stelle über den Eifelvereinsweg Nummer 7 gut zu erreichen. Ein Gitter sichert Besucher vor dem Absturz ins Langfigtal.
Bereits 100 Jahre früher hatten die Romantiker die bizarre Felslandschaft an der Mittelahr und das Altenburger Teufelsloch entdeckt. "Ein fast kahles Felsenriff mit vielen unregelmäßigen Einschnitten und Felsenmassen steigt vor uns auf, und ein Blick durch das Teufelsloch gestattet die schönste Aussicht hinab in das Thal und auf die gegenüberliegenden Felsenreihen", heißt es in einem Buch von Ph. Wirtgen aus dem Jahre 1839.
Darin wird auch das Original-Teufelsloch beschrieben: Ein "Felsblock, von beiden Seiten schief aufsteigend, c. 20 Fuss hoch und eben so breit" mit einer dreieckigen "Oeffnung, c. 10 Fuss hoch und 7 Fuss breit".
Das ursprüngliche Teufelsloch war vermutlich natürlichen Ursprungs. In seinem Buch "Die Sagen des Ahrtals" aus den 1920er Jahren (Nachdruck 1950) schreibt Heinz Stötzel von einem "natürlichen großen Felsentor".
Für die Entstehung dieses "natürlichen" Durchbruchs zitiert er allerdings eine Sage mit dem Teufel: Hoch oben auf dem Felsen wohnte ein "frommer Klausner", der betete und sich bemühte, "die Talbewohner dem Christentum zuzuführen". Seine Klause lehnte sich an die Felswand, die jetzt durchbrochen ist.
Dem Teufel war das Wirken des frommen Mannes ein Greuel, und so versuchte er, den Einsiedler vom Pfad der Tugend abzubringen. So fand der Klausner eines Abends eine "wunderschöne Frau in seiner Hütte", die sich angeblich verirrt hatte und um ein Nachtlager bat.
Doch sie versuchte, den frommen Mann "mit ihren Reizen zu umstricken". Da sprach der Klausner den Namen dessen aus, "vor dem alle Geister erbeben", und plötzlich stand der Teufel "zähnefletschend und winselnd vor ihm". Um seiner Pein zu entgehen, drängte sich der Geist der Hölle durch die Felsenwand, dass das Gestein donnernd ins Langfigtal rollte. So entstand das Tor im Felsen, das Teufelsloch, das die Menschen bis heute fasziniert.
Michael Jo. 22/03/2014 14:14
ich mag solche Geschichten .. ;-))- gutgemachte Serie,
und informativ !
ich könnte hier eine ähnlich nette Legende
beisteuern,
bin heute aber einmal ausnahmsweise etwas schreibfaul ..
(wen sie interessiert. bitte anfragen
- oder googeln !)
Gruß Michael
Trübe-Linse 17/11/2010 17:49
Ein erstklassiges Motiv umfassend erläutert.Uwe Thon 30/08/2009 15:35
immer wieder schön zu hören, was man in der eifel so alles für sagen und geschichten zu erzählen weiss.immerhin kann man dem teufel eine gewisse erfahrung im erstellen von fotografisch spektakulären movien nicht absprechen. auch wenn der blick zuerst auf eine kirche fällt, aber konkurrenz belebt ja das geschäft.
du teufelskerl hast es natürlich auch gut in szene gesetzt, wenngleich ich mit einem entsprechenden ps-filter sicher noch etwas schwefelgelb um den rand gepinselt hätte .......
warum riecht mein monitor jetzt nach weihrauch????
ruepix 28/08/2009 11:46
Sehr interessante Dokumentation in Wort und Bild. Das war mir alles neu. Mit diesem Beitrag hast Du Dich einmal mehr als Heimatkundler verdient gemacht. Vor allem nährst Du meine Überzeugung, dass "quasi vor unserer Haustür" noch ungehobene Schätze zu finden sind. - Was das Foto anbelangt, so fällt mir vor allem die gute Tiefenschärfe auf.Gruß
Detlef
Jürgen Pelkner 27/08/2009 23:07
Vielen Dank für diesen Beitrag und das super Foto.Schließe mich den vorausgegangenen Kommentaren voll und ganz an.
Gruß Jürgen
Herbert W. Klaas 27/08/2009 22:16
wunderbare Aufnahme des Teufelsloches und passende Geschichte dazu ! Der Ort steht schon auf der Liste unserer nächsten Ahrwanderung .Gruß Herbert
Ralf Büscher 27/08/2009 21:47
Ist doch eine schöne Geschichte :-)Ralf
Rainer Faymonville 27/08/2009 21:20
schöne Fotoidee und eine sehr aufschlussreiche Beschreibung dazu; ein wirklich gut gemachter Beitrag!Gruss
Rainer