das wird wohl nicht reichen
ich möchte die serie aus weimar und buchenwald mit diesem bild abschließen. diese wand fand ich gegenüber von einem offensichtlich besetzten haus, von dem ich ein foto hier verlinke.
mir fiel auf, dass ich bei meinem besuch, keinen offensichtlichen nazis begegnete, aber z.b. dieses haus sah, eine junge frau im zug von kranichfeld nach weimar mit stickern von che guevara und weg mit den nazis, einem schüler aus cottbus begegnete, der aktiv war in der antifaschistischen bewegung. ein zufall - oder meine eingeschränkte wahrnehmung.
und dennoch: ein zeichen dafür, dass das massive auftreten und die erfolge der rechtsextremen in thüringen, sachsen etc. für gegenwehr sorgt.
wie wenig das nur ein thema für die ostdeutschen länder ist, mag folgendes deutlich machen:
an dem wochenende, in dem ich in weimar ankam, hat sich in nrw "pro nrw" gegründet - eine rechtsradikale wählervereinigung, die nach dem vorbild von "pro köln" agieren und bei der nächsten landtagswahl antreten wird. "pro köln" ist seit der letzten kommunalwahl mit vier abgeordneten im stadtrat.
in einer diskussion im wdr wies christoph butterwegge vor einer woche darauf hin: "pro köln" hat es geschafft mit ihrer kampagne gegen den bau einer moschee in köln ein thema in der stadt zu setzen. das hätte sie ohne die bürgerliche presse nie geschafft. die hat es so aufgegriffen, dass viele stammtischparolen bedient wurden.
so ist das mit den extremen und den guten bürgern der mitte. da muss man gut nachdenken, um trennscharf zu bleiben.
ich möchte mich sehr bedanken für alle kommentare zur serie. und ich wünsche mir, dass wir über das thema im gespräch bleiben.
zum vorletzten bild der serie:
Gregor Nettesheim 26/10/2007 15:19
Liebe Renate, stellvertretend für die gesamte Serie schreibe ich hier unter diesem Bild. Du hast hier eine wirklich sehr beeindruckende Serie präsentiert. Solche Denkanstöße und Erklärungen in Bild und Text sind sehr wichtig gegen das Vergessen. Hast du mal darüber nachgedacht diese Serie (Photos und Texte) außerhalb der FC zu präsentieren?Danke, Gregor
Babs Sch 13/10/2007 0:46
Aufmerksam habe ich alle Kommentare gelesen.Ich kann hier nur Deinem Schlusswort beipflichten, Renate.
LG Babs
Frau Smilla 07/10/2007 6:04
Sehr passendes Abschlußfoto zu deiner wirklich informativen, kritischen und absolut gelungenen Serie......Bilder, die uns noch lange beschäftigen werden!!LG
Smilla
Wilhelm H. 06/10/2007 0:19
Ich finde deine engagierte Serie einfach KlasseLG Wilhelm
Renate Bonow 05/10/2007 22:14
@andre: ich finde beide formen unerträglch, die du beschreibst und möcht in die diskussion: was ist gefährlicher gar nicht einsteigen. die tatsache, dass wir orte/gegenden/stadtteile in deutschland haben, in denen sich menschen egal aus welchen gründen nicht mehr offen bewegen können, ohne um ihre unversehrtheit fürchten zu müssen, kann und darf nicht hingenommen werden.ebenso bin ich der meinung - dass solche positionen nur deshalb so mächtig werden können - weil die sogenannte mitte der gesellschaft - soweit nach rechts gedriftet ist, dass sie - bei aller laut geäußerter distanz zur gewalttätigen durchsetzung - die meinung der schläger teilen. ausländer, menschen, die anders sind, ob schwul, behindert, langhaarig, was weiß ich, sind belastend...und müssen abgestraft werden.
dass die rechtsextremen dann auch noch so schlau sind, die verunsicherung der menschen durch arbeitslosigkeit und soziale verunsicherung durch die staatliche "sozialpolitk" aufzugreifen und eine "fürsorge" von rechts zu organisieren, sollten wir ihnen nicht anlasten. sondern den demokratischen parteien, die diese fürsorge nicht mehr leisten, sondern darauf pochen, dass die arbeitslosen sich gefälligst selbst um sich zu kümmern hätten.
wenn diese denn eine realistische chance bekämen, durch eigeninitiative aus dem loch herauszukommen, wäre das ja noch vielleicht bedenkenswert, aber bei der arbeitsmarktsituation vor allem in den neuen ländern, ist das ein hohn!
und so produzieren aus meiner sicht die politischen entscheidungen der arbeitsmarkt- und sozialpolitik einen kreislauf, mit dem rechtsradikalismus geschürt wird. da hilft nur gegenwehr auf allen bereichen...
DSK 05/10/2007 7:35
++++++++LG DSK
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Andre Helbig 04/10/2007 23:36
eine sehr gute und wichtige Serie - und ein sehr guter Abschluss. Ich lebe hier ja, mittendrin sozusagen. (Obwohl das natürlich nicht nur ein Ostdeutsches Problem ist)Natürlich gibt es jede Menge Gegenbewegung, nicht nur Punks und andere politisch Linksgerichtete, auch ganz 'normale' Menschen, vor allem Jugendliche, machen sich stark gegen diese Gefahr. Ich denke das sind die Früchte der Arbeit welche an den Schulen geleistet wird, von Lehrern und Lehrerinnen wie dir. Ich staune auch oft, wie versteckt die Nazis sich halten können. Ein Spaziergang durch Pößneck macht es nicht offentsichtlich, das hier eine Metropole der Rechtradikalen ist. In Städchen wie Kahla sieht das wieder anders aus, hier kann man nicht durchlaufen ohne klatzköpfige, böse schauende Leute zu sehen. Hier darf man auch Nachts nicht auf die Strasse ..
Diese 'kleinen' Nazis sind eine Gefahr für den Einzelnen, vor allem wenn man 'undeutsch' oder links aussieht. Für die Politik des Landes sind die 'interlektuellen' Rechten aber viel gefählicher. Sie erkennt man nicht an Glatzen und Springerstiefeln. Sie Reden mit den Leuten, veranstalten soger Kinderfeste (!!) und versuchen damit Leute aus der Mitte die Stimme abzulocken. Viele frustrierte laufen ihnen in die Arme. Da muss man den Schlägernazis ja fast schon danken, das sie den Leuten zeigen was wirklich in ihnen steckt, so paradox das auch klingt ..
Danke für diese Serie!
liebe Grüße
André
Klaus Zeddel 03/10/2007 17:41
Eine beeindruckende Serie, die Du mit einem wunderbaren Bild abgeschlossen hast. Auch wenn der Schriftzug nicht reicht und nichts bewirkt, er ist ein Zeichen und viele dieser Zeichen können letztendlich doch etwas erreichen, zumindest erinnern sie immer wieder aufs Neue.LG Klaus
sibon 03/10/2007 1:24
!!!Peter M Heinrichs 02/10/2007 23:26
Nicht alle Nazis haben eine Glatze. Mir machen die, die im Anzug in unseren Parlamenten sitzen mehr Angst.lg
Peter
Heidrun-W. 02/10/2007 19:14
Das allein wird wohl nicht reichen... Mut macht aber, dass sich doch immer mehr Gemeinden gegen Aufmärsche mit Gegendemonstrationen wehren. So auch ca. 1 Stunde von uns entfernt erst vor ca. 14 Tagen und nun wieder heute und morgen geschehen.Eine gute Serie!!!
LG Heidi
Annette Hoppenrath 02/10/2007 17:31
In Buchenwald war ich noch nicht, aber wir haben schon vor Jahren mit unseren Kindern Ravensbrück und Peenemünde besucht. Wir hoffen unsere Kinder zu toleranten und aufgeschlossenen Menschen erzogen zu haben, denen die Herkunft und die Religion eines Menschen herzlich egal sind.Auch das eine Form gegen Nazis zu sein!
LG Annette
Antje A. 02/10/2007 12:14
eine beeindruckende serie Renate ! viele sehr persönliche kommentare und meinungen die aufmerksamkeit bezeugen & auch das zu erreichen ist ein schritt gegen rechts ...lebe selbst in einer gegend wo nazis gerade in letzter zeit wieder massiv für unruhe sorgen ... wieder - denn vor einigen jahren wurde ''aufgeräumt'' ,aber erst nachdem ein obdachloser von ihnen erschlagen wurde ... die täter , zwischen 17 und 21 - sie sind wohl wieder aus ihren löchern gekrochen ,diesmal aber mit verstärkung ... wie kann man sich aber gegen die wehren wenn die behörden keine oder kaum unterstützung bieten , wenn die leute wegsehen -und hören ,aus angst ?
sorry ,ich bin abgeschweift ...
wie geschrieben , eine serie die hoffentlich auch noch oft angeklickt und wahrgenommen wird - die menschen zum (nach)denken bringt !
salute,Antje
Renate Bonow 02/10/2007 10:47
@marguerite: ich finde mich nicht mutig,wenn ich solche bilder zeige. noch wird man deswegen ja nicht bedroht. mut müssen - leider - diejenigen sein, die in einer kleinstadt im harz z.b. offen gegen neonazis auftreten.lg renate
Marguerite L. 02/10/2007 8:44
Die Serie hat betroffen gemacht. Es war mutig von Dir, dieses Thema meisterlich zu präsentieren ...Grüessli Marguerite