De Hauptsak is, liehr wat, Jehann
Der Fritz-Reuter-Gedenkstein vor der Fritz-Reuter-Schule in Warnemünde, heute private Internationale Schule ECOLEA. Der in Stein gemeißelte Satz «De Hauptsak is, liehr wat, Jehann» (Die Hauptsache ist, lern was, Johann.) stammt aus Fritz Reuters Werk „Kein Hüsung“. Ein historischer Satz von Fritz Reuter (1810-1874), Dichter und Schriftsteller der niederdeutschen Sprache. Eine Kampfansage gegen die Leibeigenschaft der Landbewohner in Mecklenburg. Diese unmenschliche Praxis dauerte bis 1821 und darüber hinaus an. Viele entzogen sich dem Sklavenhaltertum des Adels und der Gutsherren durch Flucht, wanderten in die neue Welt aus - nach Amerika.
Der Inhalt aus der tragischen Verserzählung in Kurzfassung: „In einem mecklenburgischen Gutsdorf möchte der Knecht Johann Schütt die Tagelöhnertochter Marie Brandt heiraten, die von ihm ein Kind erwartet. Der Gutsherr erteilt dazu aber keine Erlaubnis und schlägt bei einer Auseinandersetzung Johann mit der Reitpeitsche brutal ins Gesicht. Der verliert die Beherrschung und ersticht mit der Forke den Gutsherrn. Mithilfe seines väterlichen Freundes Daniel entkommt Johann und wandert nach Amerika aus. Daniel gibt ihm den Leitspruch »De Hauptsak is, liehr wat, Jehann« mit auf den Weg. Marie bringt ihr Kind außerehelich zur Welt. Die Öffentlichkeit im Dorf bedeckt sie mit Schande. Marie muss die Wohnung räumen und ihr Kind in fremde Obhut geben. Das erträgt sie nicht und begeht Selbstmord. Wie es in solchen Fällen damals üblich war, wird sie an der Kirchhofsmauer verscharrt. Nach vielen Jahren kommt Johann ins Dorf zurück und entführt sein Kind in die Freiheit nach Amerika.“ Quelle: Kulturverein für Reddelich und Brodhagen e.V.
Nachzulesen hier: Die Geschichte von Reddelich & Brodhagen / Zeit der Leibeigenschaft
https://www.chroniken-reddelich.de/zeit-der-leibeigenschaft/
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