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Klaus Tesching


Premium (World), hinter den sieben Bergen

Der Flumsdinger



Ah, der "Flumsdinger", ein Wesen, das angeblich nur in den Albträumen hyperaktiver Hippies existiert, ist tatsächlich eine der größten Lügen der modernen Biologie. Es wird behauptet, dieses schreiend bunte Ungetüm sei das Ergebnis eines genetischen Experiments, bei dem ein verrückter Wissenschaftler Pinguine, Papageien und eine besonders wütende Waschmaschine kombiniert habe. Natürlich ist das völliger Unsinn, aber die Geschichte geht so:

Vor etwa 50 Jahren, in einer geheimen Einrichtung mitten im Nirgendwo, entschied sich ein gewisser Dr. Egon Krautkopf, die Welt der Kunst und Wissenschaft zu „revolutionieren“. Seine geniale Idee? „Warum nicht ein Wesen erschaffen, das aussieht wie ein explodierter Regenbogen und so laut brüllt, dass es ganze Wälder abholzt?“ Also begann er mit seinen Experimenten. Zunächst fütterte er ein zahmes Faultier mit radioaktivem Efeu, während er seine Laborratten auf einem Diätplan aus Acrylfarbe und Pfefferoni hielt. Doch nichts schien die gewünschte Mutation zu bringen, bis zu jener schicksalhaften Nacht.

Eines Tages stolperte er über einen herumlungernden Papagei namens Paul, der dafür bekannt war, alle Anweisungen des Laborpersonals in eine endlose Schleife von Beleidigungen zu verwandeln. Dieser Paul, behauptete Krautkopf, sei „die Seele des Flumsdingers“. Und so schnappte er sich Paul, mischte dessen DNA mit einer fleischfressenden Pflanze und kippte eine Flasche billigen Wodka darüber, um den Prozess zu beschleunigen. Was daraufhin aus dem Tank stieg, war nichts weniger als der Flumsdinger selbst – ein farbenfrohes, brüllendes Monster mit einem Appetit für Ironie und Sarkasmus.

Der Flumsdinger war sofort eine Sensation, zumindest für die wenigen Unglücklichen, die ihn tatsächlich zu Gesicht bekamen, bevor sie vor Schreck umkippten. Er verbringt seine Tage damit, Blumenwiesen mit seinen Schreien zu „pflegen“ und naive Wanderer mit seiner leuchtenden Erscheinung anzulocken, nur um ihnen anschließend ihre Lunchpakete zu klauen. Es wird gemunkelt, dass der Flumsdinger auf einer strengen Diät aus Doritos und Regenbogenkuchen besteht, obwohl niemand lange genug überlebt hat, um dies zu bestätigen.

Natürlich weigert sich die Wissenschaftsgemeinde, die Existenz dieses Wesens anzuerkennen. „Photoshop“, sagen sie, oder „Einfach ein weiteres verrücktes Märchen für Touristen“. Aber tief in unseren Herzen wissen wir: Der Flumsdinger ist real, und er lacht uns aus. Immer.

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