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... „Der Geist von Kreuth“ ...

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Ulrich J. Kind


Premium (Pro), Riedbach/Krs.Haßberge (Ufr.) - Bayern

... „Der Geist von Kreuth“ ...

... oder doch "Kreuthergeist"? ... eingefangen vor einer Woche (Mo.05.02.07) in einer etwas andere Perspektive aufgenommen wie sonst nicht in den TV-Nachrichten zu sehen.

------------------------------ Aus der Geschichte --------------------------------
Im Jahr 1490 das erste Mal in den Archiven als das Bad mit Namen "Sankt Leonhard" genannt, gehörte es zum Kloster Tegernsee. Ein richtiges Badhaus wurde erst 1511 unter Abt Heinrich V. errichtet, Badmeister war der Hanssen Reiffenstuel aus Eger, eine damals viel beachtete und bekannte Persönlichkeit. Er war alles in einer Person:Wundarzt, Apotheker, Kräutersammler, Ökonom und Restaurateur.
Im Jahr 1661 wurde ein Neubau unter Abt Bernhard Wenzel erstellt der schon bald abbrannte. Unter Abt Quirin IV. Milon erbaute man ein neues Badhaus, in dem die Kapelle zum Heiligen Kreuz eingefügt wurde. Das "Alte Bad wurde dann später nochmalig ergänzt durch einen weiteren Trakt.
Nach 300 Jahren ging bei der Säkularisation im Jahr 1803 das Wohn- und Badhaus, die kleine Kapelle sowie die landwirtschaftlichen Flächen für 500 Gulden (heute ca. 535.-Euro) in den Besitz des damaligen Badmeisters Simon Zahler über. Einzige Auflage war, dass die Badegelegenheit nie "eingehen" durfte.
Im August 1818 verkauften seine Nachkommen den ganzen Komplex für 16 000 Gulden an König Max I. Joseph in Bayern (1758-1825). Durch ihn begann ein neuer Aufschwung für das verwahrloste Bad. Der König lies bis 1820 den jetzigen Langgestreckten zweiflügeligen Badbau mit Nebengebäuden errichten. Die heilkräftigen Wirkungen des Wassers lagen wie berichtet bei chronischer Gicht, Steinkrankheiten, Rheumatismus, Leberleiden und Bleisucht.
Nach dem Schweizer Vorbild wurde 1822 zu den bestehenden Schwefelbädern die Molke-Kur eingeführt. Heilungserfolge stellten sich bei Darm- und Hauterkrankungen oder bei Nervenleiden und Schwindsucht ein.
Der König von Bayern richtete eine Stiftung in Höhe von 50 000 Gulden ein, damit auch Minderbemittelte Untertanen die Bäder und Kuren unentgeltlich in Anspruch nehmen konnten. Für die unzähligen Wohltaten des edlen Monarchen wurde aus Dank im Jahre 1828 über einer Quelle des „Alten Bades“ ein Königsdenkmal errichtet.
Mit König Max I. Joseph gelangte das Fluidum des Wittelsbacher Herrscherhauses in den stillen Kreuther Winkel. Die Großen der Welt, wie Kaiser Franz von Österreich, Zar Nikolaus I. oder Alexander I. waren zu Gast und verliehen dem Wildbad internationalen Ruf.
König Max Joseph starb 1825, die Königswitwe Caroline (1776-1841), Prinz Carl von Bayern (1839-1909) und seine Gemahlin Herzogin Maria Josè (1857-1943) förderten weiterhin gleichermaßen die Bedeutung und das Ansehen des Wildbades. Beim Einmarsch der amerikanischen Truppen in der Nacht vom 5. auf den 6. Mai 1945 wurde das Sudhaus in Brand geschossen, Raub und Plünderungen erledigten den Rest.
Herzog Ludwig Wilhelm renovierte 1956/57 das Wildbad und gestaltete es mit allen medizinischen Einrichtungen zu einem erstrangigen Sanatorium um. Unter seinem Nachfolger Max Emanuel, Herzog in Bayern wurde 1973 das Sanatorium und das Kurhaus geschlossen. Danach pachtete die Hanns-Seidel-Stiftung 1974 die Gebäude und baute und sanierte die großzügigen Räumlichkeiten zum heutigen Bildungszentrum um. Das Haus verfügt über 138 Betten. In den sechs mit moderner Technik ausgestatteten Tagungsräumen findet der Seminarbetrieb für jährlich 16 000 Gäste bei rund 400 Veranstaltungen statt.
Auszug aus der Infobroschüre der Hanns-Seidel-Stiftung – Weitere Infos unter: www.hss.de

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