Der - imaginäre - Verstand...
Gedanken und Worte scheinen ja immer
vom Verstand zu kommen...er scheint uns
zumindest flüsternd davon überzeugen zu
wollen.
Der Verstand glaubt ja stets,
Gedanken, Worte und Taten
könnten auch etwas bewirken...
Innerhalb von Raum und Zeit und in-
nerhalb unseres Lebens scheint es ja
auch so, dass es Wirkungen gibt, de-
nen stets Ursachen vorausgehen...
auch wenn diese nicht immer offen-
sichtlich sind.
Aber wenn es einmal geschieht, dass der Strom
der Gedanken langsamer fließt...oder gar zum
Stillstand kommt, dann wird seine illusionäre
Natur - unmittelbar und direkt - durchschaut...
Vom wem...durchschaut?...
Von Niemand! :-)
Man kann nur sagen, es ist die allerver-
wunderlichste, höchsterstaunlichste,
köstlichste und süßeste Entdeckung...
Nichts und Niemand zu s e h e n ...
u n d auch
zu s e h e n , dass...
Nichts und Niemand
Alles und Jeden enthält...
Zu s e h e n , dass Alles, was jetzt geschieht...
was jetzt zu geschehen scheint...es geschieht ei-
fach... ohne das irgendjemand oder irgendetwas
„dahinter“ und/oder „darin“ steckt! :-)))
Es gibt kein Wort und kein Bild,
d a s - unmittelbar - auszudrücken!
Das zu versuchen, wäre so, als wolle man
den Ozean in einem Fingerhut unterbringen.
„Jemand“, der sich selbst als Individuum...
als Person empfindet und - ausschließlich -
an sie als etwas Wirkliches glaubt, erlebt
„sich“ als g e t r e n n t von allen und allem.
Und d i e s „erleben“ ja fast alle von „uns“.
Tatsächlich gibt es aber keine Trennung. :-)
Dieses Trennungs-Empfinden und die dualis-
tische Wahrnehmung wird nur und erst dann
als solche erfahren, nachdem eine Identifika-
tion mit Gedanken und Gefühlen geschieht...
Und d a s geschieht, wenn das Kind beginnt,
zu d e n k e n .
Und der erste Gedanke - der sich in und mit
der Zeit immer mehr verstärkt und verfestigt,
ist der „Ich-Gedanke“. Zugleich mit ihm scheint
sich auch das zu entwickeln, was wir „Verstand“
nennen.
Die sich ständig weiter vertiefende und
sich ausbreitende Idee, der Glaube, die
Annahme und Vorstellung:
„Ich bin jemand“...
„Ich bin ein Einzelwesen“...
„Ich bin eine Person“...
ganz konkret zum Beispiel:
„Ich bin Inge...S.“
oder auch
„Ich bin Helmut...W.“...
...verstärkt auch immer weiter das Gefühl und die
Überzeugung, dass man hier als I c h existiert, in
einer Welt, die Ich n i c h t bin, in der aber Du
und alle Anderen scheinbar a u c h eine sol-
che oder ähnliche „Ich-Existenz“ und Individu-
alität zu besitzen glauben.
Und diese „Anderen“ scheinen ähnlich vergleichbare
Erfahrungen, Wahrnehmungen und Empfindungen zu
haben, wie Du und ich. Und sie erzählen und lehren uns:
„Dies ist das Leben, in dem man sich bewähren muss,
um etwas zu erreichen“...
„Du musst etwas tun, Du musst Dich bemühen,
Deine Ziele und/oder das Ziel in Deinem Leben
zu erreichen“...
„Du lebst, um Deinem Leben einen Sinn zu geben.
Also!? Tu was!“...
„Du solltest in Deinem Leben stets das tun und
glauben, was die erwachsenen und/oder reiferen
Mitmenschen Dir sagen“...
...und so weiter, und so fort...
So könnte „ich“ jetzt beispielsweise weiter machen, um
Dir etwas zu e r z ä h l e n , was ja tatsächlich - wie ich
immer wieder betone - k e i n e r l e i Bedeutung und
Wirkung hat...auf n i c h t s und n i e m a n d ...auch
wenn es hier und da anders erscheinen mag.
Man könnte vielleicht allenfalls sagen,
die Worte und überhaupt alles dient ein-
fach nur der bloßen Unterhaltung...
Für wen oder für was auch immer...???
Tatsächlich für N i c h t s und N i e m a n d ...:-)))
Und wieder erinnere ich auch daran, die Worte n i c h t
als „Wahrheit“ anzunehmen, sie n i c h t zu glauben...
sie n i ch t ernst zu nehmen...:-)
Denn der Verstand hat die natürliche Tendenz, alles
anzunehmen...zu glauben und für „seine“ Zwecke zu
verwenden...
Das ist aber auch seine Natur und deshalb ist selbst
daran n i c h t s auszusetzen...
Wenn ich überhaupt eine Empfehlung oder einen
Hinweis geben darf, dann den,
die Worte zu lesen, nicht aber versuchen, sie mit
dem „Verstand“ zu verstehen,
sondern sie eher zu e m p f i n d e n ...sie ins „Herz“
einfließen lassen.
Was ins „Herz“ fließt, scheint dort zu verschwinden...
man scheint es zu vergessen...
Doch das ist absolut ok!
Nichts geht „verloren“, wenn wir „vergessen“.
Da ist vielmehr nur ein L o s l a s s e n ...
Und im dem einen Loslassen offenbart sich d a s ,
was Du B i s t, was Ich B i n, was All Das I s t.
(geschrieben am 27. Januar 2011)
© Helmut Winkel
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