Der Kinderfresser von Bern
Neuerdings gibt es wieder Proteste gegen diese Brunnenfigur in Bern. Der Publizist Roy Oppenheim schrieb in einer Tageszeitung: "Der Kindlifresserbrunnen ist eine judenfeindliche Skulptur inmitten unserer stolzen Bundeshauptstadt. Man behauptet gegen besseres Wissen, es sei eine humorvolle Fasnacht- und Kinderschreckfigur. Das sei aber unwahrscheinlich, weil die Obrigkeit in Bern die Fasnacht nach der Reformation im Jahr 1529 verboten habe. Diese Figur wurde 1545 vom Freiburger Künstler Hans Gieng im Auftrag der Stadt Bern hergestellt. In Bern ist es im Mittelalter zu mehreren Judenverfolgungen gekommen. Die Stadt forderte auch die Räte in verschiedenen Städten in der Schweiz, in Süddeutschland und im Elsass auf, gegen die Juden vorzugehen und sie "auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen". Auch Solothurn wurde aufgefordert, die dort ansässigen Juden zu verbrennen, was dann auch geschah.
In Bern kam es um 1400 zu einer Vertreibung der Juden, und 1427 verbannte sie Bern für drei Jahrhunderte aus der Stadt.
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