Der Krüppel wo einer sagenhaft was geleistet hat

Der Krüppel wo einer sagenhaft was geleistet hat

Dass wir heute den Bürgerpark haben und die Bürgerweide, wo ümmer der Freimaakt is, das kommt ausm Middelalter un hängt mit der alten Gräfin Emma zusammen. Denn die mochte uns Bremer und hat eines Tages gesaacht, das hört nun aber auf, dass die Bremer nich satt werden, weil sie keine Weide für ihr Vieh finden. Ich schenk denen djezz als Bürgerweide n schönes Stück Land (im Jahr 1032), das soll so gross sein, wie einer am Tag umzulaufen kann. Aber da war nun ein Erbneffe von Emma, ein Aas war das, der saachte, ich such den aber aus, der da umzuläuft. Un er suchte sich einen Krüppel aus, einen ganz aamen Kerl, beide Beine ab, der konnte nur kriechen. Aber der tapfere Kerl is gleich morgens los un zog sich mit den Händen immer weiter. Die Leute saachten, das kannscha nich mit ansehn, un saachten Meingott hör auf. Nee, saacht der, und zog sich weiter. Un am Abend. als die Sonne unterging, war er um den ganzen Bürgerpark un um die ganze Bürgerweide umzu . Das war so sagenhaft, un das dass keiner vergißt, dafür hat er n Denkmal gekricht unten an unsern Roland, weil dann zwei gleich grosse Bremer zusammensind.

Krüppel:
Volkstümliche Bezeichnung des Sandsteinreliefs zwischen den Füssen des Roland. Nach kunsthistorischer Auffassung Darstellung eines Enthaupteten.