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Der Rosettennebel (NGC 2237)

Der Rosettennebel (NGC 2237)

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Stefan Zimmermann


Premium (Pro), Karlsruhe

Der Rosettennebel (NGC 2237)

Hallo zusammen,
endlich, nach 4 Monaten habe ich insgesamt 4 komplette Belichtungsnächte zusammenbekommen und den Rosettennebel (NGC 2237) fertiggestellt.

Leider war das Wetter im Winter super schlecht, ständig bewölkt oder neblig, so dass ich über die Monate kaum vorangekommen bin. Je mehr Photonen man sammelt, desto besser wird später die Bildqualität und die Details.
Man kann das auch nur bei Neumond machen, so dass das Zeitfenster pro Monat sehr begrenzt ist.
Das war schon etwas frustrierend.
Aber umso mehr freue ich mich jetzt über das Ergebnis.
Inzwischen ist auch der Rosettennebel am Nachthimmel verschwunden. Wer es selbst ausprobieren möchte, muss bis Dezember warten. Dann hat man wieder für ca. 3 bis 4 Monate die Gelegenheit dazu. Viel Spaß beim Anschauen!

Der Rosettennebel (engl. rosette nebula) befindet sich im Sternbild Einhorn. Es handelt sich dabei um einen sog. Emissionsnebel. Dabei werden Gase durch die umliegenden Sterne zum Leuchten angeregt. Im Fall des Rosettennebels ist es der im Zentrum liegende offene Sternhaufen NGC 2244.
Die Entfernung zur Erde beträgt 5000-5200 Lichtjahre. Die gesamte Ausdehnung wird nach neuesten Erkenntnissen auf etwa 100 Lichtjahre geschätzt. Die Gaswolke dehnt sich zudem weiter aus. Mit Hilfe von alten Plattenaufnahmen konnte festgestellt werden das sich die Wolke im inneren mit 50km/s, in den äußeren Bereichen sogar mit etwa 100km/s ausdehnt.

Grüße
Stefan

Commenti 17

  • koelbl.sandra 24/04/2023 8:43

    Na wui da gabs jetzt viel zu lesen ;-) vielen Dank für die Zusammenfassung und auch die detailreichen Antworten in den Kommentaren! Meine allerhöchste Hochachtung vor dieser Leistung und der Geduld! Das Bild ist unglaublich schön, faszinierend, farblich ein Wahnsinn und überhaupt ist es FANTASTISCH!!! Eine atemberaubende Inspiration... aber es wird wohl eine Inspiration bleiben weil ich sowas nie schaffen werde ... das ganze Equipment, das Know-how aber vor allem die Geduld ... unglaublich was du da geschafft hast! Vielen herzlichen Dank fürs zeigen! Ein Bild zum Träumen! LG sandra
  • gce 23/04/2023 12:04

    Sehr beeindruckend !!!
  • Beate L. aus K. 23/04/2023 10:40

    Absolut beeindruckend. Herzlichen Glückwunsch
  • Martin Th. Hermann 23/04/2023 10:21

    Unglaublich!
    Herzlichen Glückwunsch zur Sonntagsinspiration!
    HG Martin
  • skugga 20/03/2023 19:29

    ich Frage mich auch wieder WOW Button ist! absoluten Respekt! ich hab auch schon versucht erste Schritte in der Astro Photographie zu machen, ich kann nur erahnen was das für ein Aufwand war das Photo zu machen! wenn man weiß wie viel Zeit und Technik das braucht ist man ganz ehrfürchtig was die großen professionellen Teleskope so alles schaffen! danke für den Aufwand das Bild zu machen und es zu zeigen!
    • Stefan Zimmermann 21/03/2023 19:21

      WOW-Button? :-))))
      Ich finde es immer wieder super interessant, was man heutzutage mit viel Geduld in welcher Qualität erreichen kann. Vor 100 Jahren hätte man davon nicht einmal träumen können, das wäre so unerreichbar gewesen. Ja, ich würde gerne mal ein paar Nächte an einem großen Superteleskop spielen :-)
  • Martin-X 20/03/2023 18:23

    Einfach super ! Gratuliere!

    VG Martin
    • Stefan Zimmermann 20/03/2023 18:45

      Hallo Martin, ich Danke dir :-) Grüße Stefan
    • Thomas Eichenseer 20/03/2023 19:02

      Ich finde das Projekt, ist ja nicht nur ein Bild, fantastisch. Respekt ich hätte die Geduld wahrscheinlich nicht. Gruß Tom
    • Stefan Zimmermann 20/03/2023 19:20

      Ja, ohne Geduld geht hier gar nichts. Manchmal, wenn das Wetter über Monate nicht mitspielt, muss man das Projekt um ein Jahr verschieben und dann weitermachen. Die meisten Motive am Nachthimmel sind nach 3 bis 4 Monaten wieder verschwunden und gerade im Winter mit seinem oft bewölkten Wetter geht das schneller als man denkt.
      Im Sommer hat man diese Probleme mit dem Wetter nicht so, aber dafür sind die Nächte oft viel zu kurz und man kommt kaum auf eine ordentliche Gesamtbelichtungszeit. Eine schöne klare Winternacht bei Neumond ist schon extrem toll, aber leider selten.

      Wenn die Temperatur in der Nacht um mehr als 3 Grad sinkt, ist eine Nachfokussierung notwendig, da sich das Glas an der Linse zu sehr zusammengezogen hat und sich dadurch die Schärfe verändert. In der Astrofotografie ist hohe Präzision ein absolutes Muss, es geht um jedes Prozent Qualität. Außerdem müssen die Linsen beheizt werden, um ein Beschlagen durch Tau zu verhindern. Ist die Temperatur zu hoch, flimmert die Luft vor und hinter der Linse. Ist sie zu niedrig, wird die Linse beschlagen. Man könnte so viel darüber erzählen und Bücher damit füllen ;-)
  • Dirk Schatz 20/03/2023 16:38

    Die Mühen und das Warten haben sich absolut gelohnt. Was für ein herliches Ergebnis. Das war bestimmt eine wahnsinns Arbeit möchte nicht wissen, wie viele Aufnahmen du hier zu einem Bild verarbeitet hast um alle Störungen zu beseitigen.
    VG Dirk
    P.S. Wo ist hier der Wow-Button ;))
    • Stefan Zimmermann 20/03/2023 18:44

      Hallo Dirk :-)))
      insgesamt sind es knapp 1TB an Daten, die über die Nächte gesammelt werden.
      Ich mache alle 10 Sekunden ein FITS-Bild (ca. 100 MB).
      Die kürzeren Belichtungszeiten haben den Vorteil, dass der Nachthimmel nicht unnötig aufgehellt wird und man einzelne Fotos ohne große Bedenken aussortieren kann, dazu später mehr. Würde man z.B. 1 Stunde belichten und es ziehen Schleierwolken durch, oder es ist vielleicht 1 Stunde komplett bedeckt, oder die Nachführung ist hier und da nicht perfekt, oder die Atmosphäre flackert, der Jetstream ändert sich usw., dann könnte man die Fotos mit solch langen Belichtungszeiten nicht aussortieren. Man wird auch nie perfekte Daten über diesen langen Zeitraum bekommen, allein schon wegen der Atmosphäre. Bei 10 Sekunden Fotos tut das nicht weh und man kann die Fotos nach vielen verschiedenen Kriterien filtern. Z.B. wie rund sind die Sterne, wie viele Sterne sind sichtbar, sind die Sterne aufgebläht, etc.

      Man sortiert hier ca. 50% der Daten aus und hat am Ende einen fast perfekten Stapel für die Weiterverarbeitung. Auf den Einzelbildern sieht man fast nichts, erst in der Summe kommt alles zum Vorschein. Es gibt noch viel mehr zu beachten, aber so kann man sich das ungefähr vorstellen.

      Habe vor 3 Monaten auf eine CPU mit 32 Kernen aufgerüstet, plus eine GTX 4090 Grafikkarte mit 512 KI Kernen und SSDs mit über 7GB pro Sekunde. Jetzt geht auch die Bearbeitung im Vergleich zum alten PC rasend schnell. Aber erst mal an die Daten kommen und langweilig die Photonen einsammeln :-) Da hilft auch kein Supercomputer, lach.
    • nikonuser1 20/03/2023 19:52

      Mann o Mann; ich staune nur noch ......................!!
      LG, Thomas
    • Dirk Schatz 20/03/2023 21:21

      Wow, was für ein Aufwand für ein Foto. Aber was macht man nicht alles um die ganzen Störungen zu elemenieren. Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung.
      VG Dirk