Der vergebliche Versuch...
...meine Klamooten im Urwald der Korowai zu trocknen...
nach stundenlangem Marsch durch eine grüne Hölle im Tiefland von Irian Jaya bei 100% Luftfeuchtigkeit und tropischer Hitze.
3 Tage durch den Dschungel zu den Baumhäusern der Korowai.
Februar/ März 2001 West- Papua
Aufbruch zu Fuss von Yaniruma in den Asmat...
Nur sehr wenige Fremde, im Sprachgebrauch der Korowai: laleo („Dämonen“), haben Dörfer des Siedlungsgebietes je gesehen oder besucht. Gleichwohl besteht eine gewisse geringe Kenntnis von Dörfern, die Yaniruma, oder Mabul am Siriat, Baigon, Yafufla genannt werden. Dörfer wie Wayal und Nanagaton liegen auf dem Gebiet der sogenannten Steinkorowai (indonesisch: Korowai Batu oder Korowai: iliokolufo, bzw. Ilol Kolufo aup ), die östlich der Pacification Line leben und nochmals deutlich unbekannter und unerforschter sind als ihre westlichen Nachbarn. Den Begriff der Pacification Line prägte der holländische Priester und Missionar Gerrit van Enk, der eine imaginäre Grenze zwischen gerade noch zugänglichen und vollständig unzugänglichen Gebieten der Korowai zog.
in einer groben Orientierung lässt sich sagen, dass die Korowai in östlicher Nachbarschaft zum Volksstamm der Asmat leben, nördlich des Dairam Kabur-Flusses in der Provinz Merauke und im Norden begrenzt durch das Fußgebirge Kopkaka (Maokegebirge).
Detaillierter betrachtet liegt das Siedlungsgebiet westlich begrenzt durch den Eilanden River (Bafé) und südöstlich begrenzt durch den Becking River (Nailop) bei Überschreiten desselben im nordöstlichen Teil. Im Osten grenzen die westlichen Quellarme des Digul Rivers den Lebensraum der Korowai ab. Das unmittelbar östlich anschließende Stammesgebiet verteilt sich auf in die Nachbarschaften zu den Asmat-Stammesgruppen der Yupmakcain im Südosten und der Bras im Nordosten. Diese Asmat-Volksgruppen gehören ebenfalls zu den am wenigsten erforschten Stämmen Neuguineas.
Westliche Nachbarn der Korowai sind die Ulakhin. Im Norden und Nordosten leben die Sait und Tsawkwambo. Im Südwesten die Wanggom und im Süden schließlich die Kombai. Es werden knapp fünfzig verschiedene Korowai-Clans unterschieden.[2]
Die Klans dominieren letél abül oder khén mengg(a) abül (strong men oder auch furchtlose Menschen). Ihre Legitimation beziehen die Männer zumeist aus Erfahrungen erbrechtlichen Hintergrunds.
http://de.wikipedia.org/wiki/Korowai
Kannibalismus
Der Frage, ob es heute noch Kannibalismus unter den Korowai gibt, ist Paul Raffaele, ein australischer Journalist, seit Mitte der 2000er Jahre nachgegangen. Dazu reiste er 2006 in das Siedlungsgebiet dieses Volkes. Im Ergebnis wurde ihm glaubhaft versichert, dass noch heute ritueller Kannibalismus existiert. Soweit grenznahe Siedlungsgebiete bereits im Einflussbereich öffentlicher Gewalt (Polizei) von außen stünden, sei eine deutliche Rückdrängung des Kannibalismus-Phänomens zu beobachten. Für die bisweilen heute noch gänzlich unbekannten Siedlungsgebiete in den Tiefen des Urwaldes träfe dies andererseits nicht zu. Wenngleich regelmäßig schwere Krankheitserreger wie Bakterien und daneben Vergiftungen, ausgelöst durch giftige Spinnen und Schlangen, die wahre Todesursache vieler Einwohner bilden, wird in Unkenntnis dieser medizinischen Ursachen die Verantwortlichkeit bei den khakhua (der Hexerei verfallenen Personen) gefunden. Khakhua können eigene Familienmitglieder sein. Der dämonischen Kraft der Khakhuas begegnet man durch deren Tötung. Mit gezieltem Herzschuss (Pfeil & Bogen) werden sie getötet, sodann ausgeweidet, zerlegt und in Bananenblättern verzehrfertig gemacht.
In den 1960er und 1970er Jahren sollen in verschiedenen Ereignissen mehrere niederländische Missionare getötet und verspeist worden sein.
Neben dem Kannibalismus führen allerdings Krankheiten wie die tropische Malaria, Tuberkulose, tödliche Anämie oder die Elephantiasis regelmäßig zum Tode der Einwohner. Immer wieder gibt es Landstriche, die regelrecht ausgerottet erscheinen.
Expedition West Papua/ Irian Jaya 2011-2005 http://www.lubiger-weltsichten.de/
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