Die Fischerinsel Myken (4)
Das elektrische Herz der Insel: hier wird aller Strom verteilt, der am Fuß des Mastes über ein 21 km langes Seekabel angeliefert wird. (Leitungen im Felsboden zu verlegen ist praktisch unmöglich.)
1953 - da wohnten rund 150 Menschen hier - wurde die Insel erstmals mit Strom versorgt. Ab 1964 stand Strom "rund um die Uhr" zur Verfügung. Das verstand ich nicht so recht. Die einfache Erklärung: von 1953 bis 1964 gab es Strom nur dienstags. Ob sich das jemand in Deutschland noch vorstellen kann? (Naja, einige in Nordrhein-Westfalen vielleicht.)
Seekabel haben eine mittlere Lebensdauer von 50 Jahren.
Also bleiben noch 10, vielleicht 20 Jahre, bis man wieder nur dienstags staubsaugen kann. Es sei denn, der Gemeinderat bewilligt für 16 Bewohner die Kosten für ein neues Seekabel.
Das ist aber noch nicht einmal die ärgste Bedrohung für die Zukunft der Insulaner.
Manfred Lang 03/12/2005 22:47
Abgesehen von deinen fundierten und pointierten Informationszeilen ein wunderbar wirkendes, abstraktes Bild von Linien, Farben und Formen! :-)))Herzliche Grüße
Manfred