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Die Freundlichkeit der Welt – eine Bilderreihe (9)

Die Freundlichkeit der Welt – eine Bilderreihe (9)

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Georg Klingsiek


Premium (Pro), Petershagen

Die Freundlichkeit der Welt – eine Bilderreihe (9)

Irene ist 105 Jahre alt geworden und war bis zuletzt fit. Auf vielen VHS-Reisen in die weite Welt war sie dabei. Als sie sich 1978 für eine Marokko-Reise (3 Wochen Übernachtung in Zelten) angemeldet hatte, habe ich ihr abgesagt, weil die Altersbegrenzung 40 Jahre betrug. Sie war damals aber schon viele, viele Jahre älter. Das hat sie mir übel genommen (ein bisschen jedenfalls). Eines Tages bekam ich eine Karte von ihr aus Zentralafrika, wo sie ihren Bruder besucht hat. Da wurde mir klar, dass sie wohl fitter ist, als manch jüngerer Reiseteilnehmer. Daraufhin „durfte“ sie auf weiteren Reisen immer mitfahren, z.B. nach Ägypten und China.

Auf der Ägyptenreise ist sie – von Zentralafrika kommend – alleine nach Kairo geflogen und dort zu unsere Gruppe gekommen.

Auf mehreren Chinareisen passierten dann „dramatische“ und lustige Dinge. Ich hatte es bei den Reisen immer so organisiert, dass die Teilnehmer ihre Koffer nur am Bus, der uns zu den jeweiligen Flughäfen brachte, abstellen mussten und der Busfahrer, einige kräftige Teilnehmer und ich haben die Verladung übernommen. Als die Koffer dann bei einer Chinareise am Flughafen Frankfurt aufgegeben wurden, fehlte Irenes Koffer. Oh Schreck! Daraufhin habe ich Zuhause angerufen und jemanden gebeten, am Abfahrtsort nachzusehen, ob der Koffer dort noch steht. Ja, er stand noch dort, (gut versteckt) hinter einem Blumenkasten. Da wir eine Rundreise machten, war es unmöglich, den Koffer hinterher zu schicken. Irene war also ohne Koffer unterwegs. Aber alle Teilnehmerinnen halfen ihr mit dem Nötigsten aus und in Peking haben wir dann erst mal einen Koffer und Kleidungsstücke besorgt. Sie hat es tapfer „ertragen“.

Bei anderer Gelegenheit, als wir im Schlafwagen in China unterwegs waren, kam sie eines Nachts und wollte in mein Bett steigen. Sie war auf der Toilette und hatte sich im Abteil vertan. Als sie es merkte, flüchtete sie. Als ich am nächsten Morgen aufwachte und aufstand, wunderte ich mich, dass einer ihrer Schlappen im Abteil stand, in dem ich geschlafen habe.

Bis zu ihrem Ableben hatten wir eine jahrelange, intensive Freundschaft und immer viel Freude!

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