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Die Gruppe

Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe, beim ZKM, 11.11.2007

(Canon 400 D, f/3,5 bei 22 mm, 1/13 s, Bearbeitung: Adobe Photoshop 7.0, Tonwertkorrektur, Malfilter/Fresko, Rahmen)

Commenti 48

  • laura fogazza 13/07/2010 9:11

    ++++
    laura
  • E. W. R. 28/01/2009 22:58

    Liebe Kerstin, danke für die schöne Reflexion! Das Wort "Solitär" ist bei mir sowieso nur positiv besetzt. Eckhard
  • Kerstin Stolzenburg 28/01/2009 17:12

    Lieber Eckhard, gut, dass Du das Bild aus dem Kühlregal befreit hast :-).

    Vergleicht man beide Fotografien in Bezug auf das Motiv miteinander, so lassen sich zwar durchaus Parallelen erkennen, jedoch sind die Konstellationen zugleich auch so verschieden, dass beide Bilder völlig eigenständig betrachtet werden können.

    Wie in deinem Bild
    Solitär
    Solitär
    E. W. R.
    wird etwas bzw. jemand erst dann zum Solitär, wenn er, wie der schöne Rhododendron im Wald, in der Realität oder in beiden "Solitär"-Bildern symbolisch in einer entsprechenden Beziehung zu seiner "Umwelt" steht.

    Sich in einer Situation zu befinden, wie der Stuhl im Bild
    Treibgut
    Treibgut
    Kerstin Stolzenburg
    macht noch niemanden zum Solitär; ein Einzelgänger könnte - muss und sollte natürlich nicht - allerdings wiederum durchaus als Treibgut enden. Hier spielen Akzeptanz und Toleranz der Gruppe, aber auch Charakterstärke, Motivation und Werdegang des Menschen auf dem Weg zum bzw. als Einzelgänger eine gewichtige Rolle (ein Alleingang muss ja durchaus nicht negativ gesehen werden). Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so erscheinen mag, laufen auf bestimmten Ebenen immer Interaktionen zwischen den Beteiligten ab.

    Der Einzelgänger in diesem Bild steht nun nicht allein und einsam im Wald, sondern befindet sich unter Seinesgleichen, zumindest rein äußerlich betrachtet. In der Gruppe ist er isoliert, was wiederum verschiedene Gründe haben könnte: Vielleicht ergibt sich seine Isolation aus seiner beruflichen Position (er könnte beispielsweise der Lehrer einer Gruppe Schüler sein, die nun in der Pause einer Exkursion um ihn herum sitzen); es könnte jemand sein, der sich inmitten der Hektik des Alltags für Momente aus der Matrix herausnimmt, um zur Ruhe zu kommen oder in sich zu gehen; es könnte aber auch ein Mensch sein, von dem man sich bewusst abwendet oder von dem man einfach keine Notiz nimmt, weil er den anderen gleichgültig ist. Es gibt viele mögliche Deutungsansätze.

    Dass er allein an einem einzelnen Tisch "sitzt", man ihm diesen vielleicht sogar zugewiesen hat, lässt die gewählte oder erzwungene Abgrenzung noch deutlicher werden als im Bild "Die Gruppe", in der der Stuhl etwas abseits stand und eine andere Ausrichtung einnahm.

    Auffällig sind hier auch die Sitzpositionen und die mögliche Sitzhaltung. Während die Vierergruppe am unteren Bildrand recht leger um den Tisch herum versammelt ist, sodass man sich vorstellen könnte, dass in lockerer Runde beim Kaffee oder einer Cola geplaudert wird, sitzt der Einzelgänger recht gerade, gespannt bzw. diszipliniert an seinem Platz.

    Der Begriff Solitär ist nun nicht unbedingt negativ belegt - man verbindet ihn auch mit besonders auffälligen, schönen Edelsteinen oder mit Sträuchern bzw. Gehölzen in Parklandschaften, die vor allem aufgrund ihrer Einzelstellung eine besondere Ausstrahlung haben. Diese Eigenschaften findet man im übertragenen Sinn auch bei manchen Menschen. Ohne sich abzusondern, wirken einzelne Persönlichkeiten aufgrund hervorragender und positiv einzuschätzender Eigenschaften ebenfalls wie ein Solitär. Das Besondere kann aber auch bei ihnen nur zur Geltung kommen, wenn sie den Bezug zu ihrer Umgebung nicht verlieren.

    Kerstin
  • Kerstin Stolzenburg 27/01/2009 20:06

    Lieber Eckhard,
    danke für das schöne Bild.
    Es wird natürlich noch eine kleine Geschichte bekommen ;-).
    Kerstin
  • E. W. R. 23/01/2009 11:06

    Liebe Kerstin, frisch von der Festplatte, die man auch fotografisches Kühlregal nennen könnte. Eckhard

    Solitär (2)
    Solitär (2)
    E. W. R.
  • Norbert REN 29/02/2008 9:49

    Es ist schwer, so weit unten noch neue Gedanken einzubringen.
    Da hilft nur noch die eigene Erfahrung.
    Schau dich mal um in diesen Jammerschulen heute.
    Abgewetzt und ausgelutschte Einrichtung, desolate Bausubstanz.
    Das sind nur Schlaglichter, die sich ellenlang ausführen und belegen ließen.
    Von der Erfüllung des Bildungsauftrages fange ich gar nicht erst an.........
    Elterninitiativen? Die Bereitschaft wäre dagewesen........
    Wird aber sofort durch Bürokratie erstickt.
    Ich denke in einer ansprechenden Umgebung würde das
    viel weniger vorkommen.
    Ich sehe das als unterschwelligen Protest an.
    Unsere Generation hat heftiger reagiert.
    LG. Norbert
  • Karl-Dieter Frost 17/02/2008 13:53

    Ein sehr beredtes Stillleben, das viele Deutungsmöglichkeiten eröffnet, von Finanznot über Null-Bock oder die Kunst des Improvisierens bzw. die Frage "Wieviel Komfort braucht der Mensch wirklich"!
    Gruß KD
  • erich w. 15/02/2008 8:06

    prolog
    formal ist dies eine gelungens bild.
    hintergründig
    fordert das bild emotionen und bilder..., bestätigt urteile und vorurteile, - zwingt zur reflektion,
    im kontext mit dem titel macht es schwieirgkeiten,
    stürzt in konfllkte, da rationale er klärungen versagen.-
    versuche einer einordnung widersteht es,
    so bemühen wir auch vorurteile, moralisieren, fällen urteile,
    bemühen gar engramme und erfahrungebilder,
    fatalerweise wird in der betitelung der begriff kunst bewusst durch die gewifte autorin bemüht,
    das führt vollens zu konfusion...
    die imperative ordnung und kunst, scheinbar konträr, hier bildernisch dargestellt,
    scheinen uns schachmatt zu setzen..
    der rest ist....
    lg.e

    ps.
    hinter jeder unordnung .steht ein höherer sinn! Kerstin, Du kennst diese aussage!


  • Daniel Borberg 14/02/2008 23:40

    Hallo Kerstin,
    ich habe ebenfalls berufsbedingt vor mehreren Jahren verschiedene Länder bereist und sehr viel Müll auf den Strassen gesehen. Vielleicht ist es deshalb, dass ich so allergisch auf Müll in unsrern Lande reagiere. Ich denke nicht, dass wir uns an diese müllbelagerten Länder messen solltem, sondern an diese, wo man Müll ordnungsgemäß entsorgt und vor allem nicht der Natur überlässt.
    GL Daniel
  • Biggi Oehler 13/02/2008 13:54

    Sehr gut gestaltete Gruppe. Finde das Bild sehr interessant und verführt zum Anschauen.
    LG.
    Biggi
  • E. W. R. 13/02/2008 8:39

    @ Kerstin: Dazu ist der geistige Austausch da, Perspektivenwechsel zu ermöglichen. Mir geht es auch so, dass ich Bilder anderer Fotografen anders sehe als diese selbst. Aber das muss erstens „erlaubt“ sein und zweitens deckt es öfters Möglichkeiten der Sichtweise auf, die das Wachbewusstsein nicht im Blick hatte, wohl aber das Unterbewusstsein im Blick haben konnte. Insofern geschieht hier etwas ganz Normales.

    Das Geschenk der Zeit wollen viele nicht machen. Es ist sehr selten, Menschen zu begegnen, die das Geschenk der Zeit zurückgeben
    .

    Dass Du auch in den Vorlesungen gestrickt hast, wundert mich doch sehr ;-))). Aber wenn immerhin ein tragbarer Pullover dabei herauskam, war es nicht GANZ umsonst. Die andere Seite: Du wirst noch merken, wie sehr die Dozenten und das ganze Seminar Dinge stören, die man sich als Studierender naiverweise herausnahm. Da helfen nur feste Regeln.

    Gut, das Beuys-Kunstwerk hätte auch anderswo von reinlichen Gemütern weggeputzt werden können. Was Petra betrifft, hat sie sich endlich eines Besseren besonnen und sich in einen realen Schwan verliebt, ich glaube einen weißen. Das Petra-Thema wurde in Münster hernach abgelöst von der Diskussion um die Musikhalle auf dem Hindenburgplatz vor dem Schloss. Und dann ist ja auch noch die Frage, ob der Hindenburgplatz nicht besser anders genannt würde, wo doch Hindenburg Hitler ernannt hat. Abgesehen von den 734 Millionen Schulden im Stadthaushalt.

    Was die nicht endenwollende Geschichte betrifft: Sie wird zunächst sehr unerwartet enden.

    Wenn der erste mit der Schweinshaxe im Seminar auftaucht, teile ich es mit.
  • Kerstin Stolzenburg 13/02/2008 0:00

    @Marlen: Liebe Marlen, was kann man zu so einer wundervollen Anmerkung überhaupt sagen, außer, ganz herzlichen Dank!! Das ist Balsam für die Fotografenseele ;-)
    Vielleicht werden wir Sterblichen ja in der Tat manchmal von den Musen geküsst.

    Kerstin
  • Kerstin Stolzenburg 12/02/2008 23:56

    @Arnd: Die Säule hätte man mit einigem Aufwand aus dem Bild nehmen können. Ich hatte darüber sogar nachgedacht. Sie passte in meinen Augen dann jedoch zu diesem nicht aufgeräumten Bild.
    Gruß. Kerstin
  • Kerstin Stolzenburg 12/02/2008 23:55

    @Daniel: Lieber Daniel, ich bin nicht sicher, ob man dieses Phänomen nur auf Deutschland beziehen kann. Ich kenne Länder, in denen sieht es noch viel schlimmer aus, was denn Müll betrifft. Wobei ich das damit in keiner Weise unterstützen oder gutheißen will.
    Was man hin und wieder einmal bemerken muss, ist, dass die Leute, die sich in öffentlichen Räumen so schw....... benehmen, in ihren eigenen vier Wänden die saubersten, biedersten Kleinbürger sind. Ein Widerspruch?
    Grüße. Kerstin
  • Kerstin Stolzenburg 12/02/2008 23:53

    @Eckhard: Lieber Eckhard, die Idee des „Still“ könnte man auch auf das Bild der Bahnhofshalle im Romankapitel 20 übertragen. Auch hier ließe sich von einem „Stehbild“ ausgehen. Und vielleicht hätte ich mir dort, im Sinne Deiner Besprechung, in der Tat mehr Zeit für die Reflexion nehmen sollen, um das Bild auf mich wirken und mich nicht vom Naheliegenden einfangen zu lassen. Na ja, es erstaunt mich jetzt selbst, dass ich die Diagonale und die junge Frau, die da so zielstrebig im Licht lief, zwar gesehen, aber sie nicht „bemerkt“ habe. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich das später anders gesehen hätte. Die in Richtung linkem Rand schauenden Menschen haben das andere Bild in meinem Kopf überlagert … - Das zeigt mir, wie festgefahren man manchmal in seinen Gedanken ist, und wie gut es ist, immer wieder einmal darauf "hingewiesen" zu werden.
    „Das Geschenk der Zeit sollten wir annehmen.“ - An Tagen, wie meinen letzten beiden, die mit Arbeit, Stress und Dienstreise randvoll gefüllt waren, schätzt man das Geschenk Zeit ganz besonders. Weit mehr jedoch schätzt man es, wenn es von anderen Menschen kommt, indem sie beispielsweise derart wundervolle und lange Bildbesprechungen schreiben, wie Du es getan hast. Ich hoffe, in den nächsten Tagen in der fc auch wieder etwas konzentrierter und schreibkräftiger teilnehmen zu können.

    Manche universitären Erscheinungen der späten siebziger Jahre haben sich bis in die achtziger erhalten, als ich studierte; jedenfalls muss ich zugeben, dass auch ich zeitweise zu denen gehörte, die strickend den Vorlesungen lauschten (in den Seminaren hatten wir uns das nicht gewagt) oder gleichzeitig Bücher lasen, die selbstredend nicht unmittelbar den Lehrstoff tangierten ;-)) Das hat vielleicht die heute so gefragte Fähigkeit zum Multitasking, der intelligenten und Zeiträume schaffenden ;-) Ressourcenverteilung gefördert … Die Pullover waren übrigens tragbar! -
    Mit einigem zeitlichen Abstand versteht man aber auch die andere Seite gut. – Ich werde das demnächst vielleicht sogar selbst zu spüren bekommen, wenn ich, wie derzeit im Gespräch, an der FH Rottenburg zu einem Thema aus meinem Fachbereich eine kleine Unterrichtsreihe übernehmen darf. Eine ganz neue Herausforderung für mich, völlig unerwartet, auch, weil ich meine Promotion noch gar nicht abgeschlossen habe.

    Die Geschichte der eifrigen Raumpflegerinnen, die Herrn Beuys’ Kunst-Badewanne vom Heftpflaster befreiten, war ja damals in aller Munde. Mit Münster hätte ich sie allerdings nicht mehr in Verbindung bringen können. Aber es passiert ja so allerlei Kurioses in Eurer Stadt. Das Beispiel der Schwanendame aus dem Münsteraner Zoo, die sich in ein Tretboot in Schwanengestalt verliebt haben soll, war ja auch, na, wie soll ich sagen, …, rührend ;-)) Was ist eigentlich aus den beiden geworden?

    Der Anreiz für dieses Foto war allerdings nicht die „vieldeutigen Geschichte, die einfach nicht enden will“, man sieht es auch am Datum der Aufnahme. Es war wohl einfach ein Zufallsprodukt dieser paar Stunden, die ich an der HfG zubrachte, wie auch die anderen Bilder, die ich vom selben Ort bereits eingestellt hatte. – Ein Ort der Inspiration. Zum Zeitpunkt der Aufnahme wusste ich noch nichts von Deinem Romanvorhaben. Was das „nicht enden will“ betrifft, bin ich geteilter Meinung. Einerseits bin ich, wie wahrscheinlich alle Beteiligten, auf den Ausgang gespannt, in dem ich mir eine schöne Mehrdeutigkeit vorstelle, andererseits ist es fast schade, dass die Geschichte so bald schon ein Ende haben soll.

    Die „Schweinshaxe“ fehlt noch: Ich habe beim Lesen im Büro herzlich gelacht, glücklicherweise war die Tür geschlossen …

    PS: Meine Besprechung zum Roman / Kapitel 21 kommt morgen. Ich brauche erst ein wenig Zeit, um darüber nachzudenken.

    Kerstin