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Die Kanitz-Kyawsche Gruftkapelle in Hainewalde

Die Kanitz-Kyawsche Gruftkapelle in Hainewalde

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Harald Tienken


Free Account, Berlin

Die Kanitz-Kyawsche Gruftkapelle in Hainewalde

Wenn Fremde nach Hainewalde kommen, so bleiben sie oft sinnend und bewundernd vor der ehemaligen herrschaftlichen Gruft stehen, die seit einigen Jahren der Gemeinde als Leichenhalle dient.

Dieses bedeutenste Werk barocker Grabmalkunst der gesamten Oberlausitz soll örtlicher Überlieferung nach von italienischen Barockkünstlern aus Dresden errichtet worden sein. Neueste Forschungen haben allerdings den böhmischen Einfluß auf die Barockarchitektur und -skulptur als unverkennbar hingestellt und die allegorischen Gestalten mit Wahrscheinlich dem Bildhauer Franz Bühner aus Gabel zugeschrieben. Die Baukosten dieses Kunstdenkmals sollen höher gewesen sein als die der etwa gleichzeitig entstandenen Kirche, die sich nachweislich auf 11064 Taler beliefen.

Das Sandstein-Mausoleum wurde nach der 1870 in Leipzig erschienenen “Familienchronik des adligen und freiherrlichen Geschlechtes von Kyaw” vermutlich an derselben Stelle errichtet an der ursprünglich der Herrenhof von Hainewalde stand. Virmal trägt es in den Giebeldreiecken der vier Seiten, die Jahreszahl 1715 als vermutliches Entstehungsdatum eingemeißelt. Die Gesamtanlage, eine barocke Nischenarchitektur über quatratischem Grundriß erinnert unwillkürlich an die Pöppelmannschen Pavillons des Dresdner Zwingers, insbesondere an das etwa gleichzeitig entstandene Kronentor. Auf jeder Seite ist eine Tür (oder Scheintür mit Schrifttafel) von säulenartigen Nischenfiguren flankiert und über dem reich verkröpften Gebälk erheben sich Segmentverdachungen mit Liegefiguren. Zu höchst – im Schnittpunkt der durchdringenden Satteldächer die mit Wappen und kartuschentragenden in Voluten auslaufenden Blendgiebeln verkleidet sind – erhebt sich die Freifigur eines posauneblasenden Engels. Im Inneren ist (der Eingangstür gegenüber) das stuckmarmorgrabmal der beiden Stifter, Otto Ludwig von Kanitz (1661-1724) und seiner Gemahlin Viktoria Tugendreich geb von Kyaw (1657-1716) untergebracht. Ersterer ist kniend dargestellt mit hoher Perücke und in voller Rüstung. Am Sockel sind das Kanitzsche und Kyawsche Wappen angebracht.

Das Hauptinteresse konzentriert sich jedoch bei allen Betrachtern auf die 17 Sandsteinstatuen des Äußeren. Sie sollen, wie ihre lateinische Beschriftungen ausweisen, ein wohldurchdachtes allegorisches Programm im Sinne des Pietismus zur Anschauung bringen.

Commenti 13

  • † smokeybaer 21/12/2021 23:02

    Klasse steht Bauwerk gr smokey
  • Hans-Günther Schöner 18/08/2021 8:55

    Ein Augenschmaus !!!!
    Gruß
    Hans-Günther
  • StaffArt 22/08/2020 19:03

    Absolut sehenswerte Architektur mit grossartigen Fassadendetails wunderschoen im Kontrast zum Himmel fotografiert! - Danke auch fuer die interessante Info! 
    LG Hedwig
  • Vitória Castelo Santos 19/02/2020 22:46

    Ein tolles Bild, mag ich.
    LG Vitoria
  • Gisela57 29/06/2019 17:10

    Hier ist dir eine überaus sehenswerte Architekturaufnahme gelungen, die durch die dreidimensionale Wirkung, Klarheit und den Detailreichtum besticht. Ich habe beinahe das Gefühl, davor zu stehen. Dazu unterstützen Licht und Wolkenhimmel diese Darstellung in wunderbarer Weise.
    LG Gisela
  • manfred.art 01/06/2019 16:38

    eine beeindruckende arbeit,  wunderschön,  besonders wenn man die details sich anschaut,  glg manfred
  • Cecile 30/05/2019 12:00

    Ein prächtiges Bauwerk mit sehr interessanter Fassadengestaltung und gut hast du den Bildaufbau gewählt mit Einbeziehung der Umgebung.
    Sehr gut auch die Bildqualität und das schöne Licht.
    Danke für die sehr gute Info, das gefällt mir.
    Liebe Grüße zu dir Harald,
    Elfi C.
  • xyz 28/05/2019 17:30

    Sehr barock verschnörkelt - es muss einfach teuer gewesen sein...
    Gruß, Ulf
  • B.Schalke 27/05/2019 17:40

    Prachtvolles Bauwerk faszinierend tolle Aufnahme
    VG Biggi
  • myart 26/05/2019 21:58

    Sehr interessant auch die Beschreibung wurde passend gewählt.
    Lg
    Myart
  • DietmarsBildPC 1 25/05/2019 21:27

    Da hast du ein wahres Schätzchen ans Licht der Öffentlichkeit geholt und präsentierst es hier zur Zufriedenheit aller Architekturfreunde. Dachte, ich kenne diese Ecke wie meine Westentasche, nun dieses Schmekerle.  LG Dietmar
  • Peter Kollmeier 25/05/2019 21:02

    Tolles Licht. Licht und Schatten lassen das Bauwerk schön plastisch erscheinen.
    LG Peter
  • Hans-Peter Möller 25/05/2019 20:51

    Ein Architektonisches Bauwerk vom Feinsten.
    Dein Foto ist ausgezeichnet geworden, Harald.
    Bildaufbau, Schärfe, Farben und Klarkeit sind 1A!
    Gruß
    Hans-Peter

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Fotocamera Canon EOS 80D
Obiettivo EF-S18-135mm f/3.5-5.6 IS USM
Diaframma 8
Tempo di esposizione 1/1250
Distanza focale 22.0 mm
ISO 200

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