Die kleine Raupe Nimmersatt

Die kleine Raupe Nimmersatt

Um es gleich vorweg zu sagen: Ich mache 360°-Bilder in erster Linie, um damit "richtige Bilder" zumachen.
Die Ästhetik von 360°-Panoramen in Form von "ganzen Bildern" finde ich sehr faszinierend, und eröffnet mir in der kreativen Bildsprache viele neue Möglichkeiten.
Auch das Fotografieren in 360° kann sehr faszinierend und abwechslungsreich sein, da es bei der Auswahl der Motive eine ganz eigene räumliche Vorstellungskraft erfordert, und es nicht reicht einfach durch den Sucher zu schauen, denn längst nicht jedes 360°-Motiv eignet sich auch zum "Aufspannen" in Form eines einzigen Bildes.

__________________________________________________________


Vollgas für mein rasiertes 10,5- Fisheye könnte man auch sagen, als ich für ein paar Stunden auf dieser kleinen Insel bei Venedig verweilen durfte.
Auf dem Bild sieht man eine 360°-Häuserzeile auf der Insel Burano bei Venedig.

Eine kleine Insel, die aussieht wie eine Filmkulisse für einen Kinderfilm.
Ich war gleich an Toystory und vor allem an Disneys Klassikerfahrgeschäft für kleine Kinder erinnert, an dem kein Familienvater in Disneyland ungeschoren vorbeikommt: "It´s a small World" .
Eine fröhlich bunte Darstellung unseres Planeten und unserer verschiedenen Kulturen, durch die man mit einer Gondel hindurchgeleitet wird, und in der unablässig und in ständiger Schleife ein fröhliches Lied dudelt, welches einem nach 5 Minuten wieder vollkommen benommen aus der Bahn wanken lässt... ;-).

Da ich nur wenig Zeit dort hatte habe ich mich dazu entschlossen nur Panoramen zu machen, und nicht auch noch die vielen kleinen bunten Details mit zu nehmen, die sicher auch schön gewesen wären zu fotografieren. (das nächste mal ! ) .
Es war auch eher die Aneinanderreihung der vielen bunten Häuser die das Miniatur-Wunderland-Stadtbild dort für mich aus machten, und weniger das einzelne rot angemalte Haus als Solches ( welches man anderswo sicher auch gut fotografieren könnte).
So zog ich los mit meiner Panoramaausrüstung und vor allem mit meinem 10,5-er Fisheye, welches ich für 360°-Panoramen bei einer Schlosserei habe umbauen lassen.
Normaler Weise braucht man auf Vollformat für 360°-Kugelpanoramen (und um solche handelt es sich bei den Bildern) mit diesem Objektiv 6 Aufnahmen. Vier in der Horizontalen, ein Zenitbild (senkrecht nach oben) und ein Nadirbild (senkrecht nach unten).
Frässt man nun vom 10,5-er Fishey die Metall-Sonnenblende ab ergibt sich der glückliche Umstand, dass bei Hochformataufnahmen nur noch vier Horizontale Bilder nötig sind und der Zenit und Nadir entfallen kann.
Genau dies habe ich ausprobiert als ich (mit klopfendem Herzen wohlgemerkt) mein nagelneues und noch orginalverpacktes Fisheye zu einem Schlosser geschickt habe mit der Bitte die Sonnenblende ab zu fräsen.

Hier auf Burano habe ich mich sehr gefreut so viele schöne 360°-Motive vor die Linse zu bekommen , und es war ein Riesenspass diese Fotos zu machen (auch wenn ich schon oft sehr viel Geduld mitbringen musste bis endlich der letzte Tourist das 360°-Feld geräumt hatte...). Trotz Nodalpunktadapter habe ich allerdings hier und da ein paar Stichingkompromisse machen müssen, kein Wunder bei meiner doch recht unkonventionellen Art dies zu fotografieren...;-)
Mein 2m-langes Einbeinstativ hoch über meinen Kopf haltend hatte dies teilweise auch schon komödiantische Züge (zum Glück kannte mich keiner dort...) Wenn mann genau hinschaut kann man dies sogar auf einem Bild anhand meines Schattens erkennen (Das Bild auf der Brücke).

freue mich wie immer über Meinungen welches Bild am besten gefällt.