Tobila... Toni Bischof Ladir


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die Polarstern sticht in See... INFO zu Arktisexpedition

Letzte Vorbereitungen für Arktis-Expedition "Mosaic"

Am Freitag, den 20.9.2019 sticht das Forschungsschiff "Polarstern" zu einer aussergewöhnlichen Expedition in die zentrale Arktis auf. Rund ein Jahr lang werden sich Forschende mit dem Meereis treiben lassen und dabei Daten sammeln.

Es ist die grösste Arktis-Expedition aller Zeiten: Ein Budget von über 140 Millionen Euro, rund 600 Fachleute und 300 Helferinnen und Helfer aus 19 Nationen, die auf dem Forschungsschiff oder im Hintergrund daran beteiligt sind. Rund ein Jahr lang soll die "Mosaic"-Expedition dauern, dabei wird das Schiff zwei bis drei Monate lang auf einer Distanz von nur rund 200 Kilometer am geografischen Nordpol vorbei driften.

Damit dringt die Expedition unter Leitung des Bremerhavener Alfred Wegener Instituts (AWI) in ein Gebiet vor, in das von Februar bis Juni nicht einmal Eisbrecher ihren Weg bahnen können, weil das Eis zu dick ist. Die "Polarstern" soll einen Grossteil der Expedition ohne eigenen Antrieb mit dem Meereis driften, im Mittel sieben Kilometer pro Tag. Inspiriert ist die Expedition von der Reise des Norwegers Fridtjof Nansen mit dem Segelschiff "Fram" vor 126 Jahren. Die Natur bestimmt den Kurs.

Nachdem die "Polarstern" am Freitagabend vom norwegischen Tromsø aufbricht, geht die Reise zunächst dorthin, wo das arktische Meereis entsteht - vor die sibirische Küste. Dort soll sich das Schiff von Eis umschliessen lassen. An eine mindestens 1,5 Meter dicke und weitläufige Eisscholle angedockt wird die "Polarstern" mit dem sogenannten Transpolardrift reisen - auch durch die 150 Tage dauernde Polarnacht bei Temperaturen bis zu minus 45 Grad Celsius.

Auf dem umgebenden Packeis sollen ein Basiscamp, ein Netz von Messstationen und eine Landebahn für Versorgungsflugzeuge entstehen. Während der Arbeit auf dem Eis werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von mehreren "Eisbär-Wächtern" beschützt.

Während mehrerer Phasen der Expedition werden insgesamt 300 Forschende an Bord und auf der Eisscholle arbeiten, um Daten zu sammeln. Darunter auch Forschende des Paul Scherrer Instituts (PSI) und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Ebenfalls beteiligt sind das Swiss Polar Institut (SPI) und die Schweizerische Kommission für Polar- und Höhenforschung (SKPH).

Ziel der Expeditionsbeteiligten ist, das arktische Klimasystem besser zu verstehen und damit Klimamodelle zu verbessern. So steht "Mosaic" für "Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate". Klimaprojektionen für die Arktis sind aufgrund von Wissenslücken mit besonders grossen Unsicherheiten verbunden, die die Mosaic-Expedition zu verkleinern versucht. Dies ermöglicht genauere Vorhersagen über die Klimaerwärmung und ihre Folgen.

Die Arktis erwärmt sich im Zuge des Klimawandels besonders stark - mit globalen Auswirkungen. Spürbar wird diese Erwärmung der fernen Polarregion beispielsweise durch Stockungen des Jetstream, einer wellenförmigen Luftströmung, die die Nordhalbkugel umspannt und die Wetterlage beeinflusst. Mit abnehmender Temperaturdifferenz zwischen der Arktis und den Tropen verharrt der Jetstream immer häufiger in grossen Schleifen. Wetterlagen wie Trockenheit, Regen oder Kältewellen bleiben deshalb länger bestehen.

Die Mosaic-Forschenden wollen die Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre, Ozean, Meereis, Biogeochemie und Ökosystem im Verlauf eines vollen Jahreszyklus' untersuchen. Wie schon bei der Antarktis-Expedition unter Leitung des Schweizer Polar Instituts ist Julia Schmale vom PSI mit einem Team und einem Forschungscontainer voller Messinstrumente dabei, um Atmosphärenprozesse zu erforschen. Im Fokus stehen dabei sogenannte Aerosole, kleine Schwebepartikel, die für die Wolkenbildung eine wichtige Rolle spielen.

Forschende um Martin Schneebeli vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) und Mike Schwank vom WSL fokussieren auf die Wechselwirkung zwischen Atmosphäre und Ozean und die Rolle, die Meereis und Schnee dabei spielen. Unter anderem unterstützt das Swiss Polar Institute (SPI) die Forschungsprojekte aus der Schweiz.

Der Link auf die Mosaik-Expedition:

https://www.mosaic-expedition.org/


ganz nebenbei befindet sich noch mein Bild "auf leisen Sohlen..." im Voting

auf leisen Sohlen....
auf leisen Sohlen....
Tobila... Toni Bischof Ladir

Commenti 48

  • little_beluga 03/09/2020 18:44

    SEHR BERÜHREND.....
    HERZLICHE GRÜßE
  • P.B.Photo 09/05/2020 13:11

    ein Traum !!!
  • EWi sLichtbild 30/11/2019 22:11

    Mehr Fernsicht geht nicht. Bei einer etwas kleineren Brennweite müsste schon die Erdkrümmung zu erkennen sein. Doch gerade die Telewirkung des Objektivs unterstreicht den kargen Lebensraum der Eisbären. Die meisten hocharktischen Eisbären halten sich das ganze Jahr über auf dem Meereseis auf, um Robben zu jagen. Aus diesem Grund sind nicht zu große eisfreie Stellen oder Stellen mit dünneren Eisschichten sehr bedeutsam für die Lebensweise der Eisbären. Um Ansatzpunkte für das Aufbrechen von Wasserlöchern zu finden, verlassen sich die Eisbären auf ihr Gehör. Die Lebenswelt der Eisbären ist sehr empfindlich und leicht zerstörbar.
    Gruß EWi
    • Tobila... Toni Bischof Ladir 01/12/2019 9:19

      Die Lebenswelt der Eisbären ist sehr empfindlich und leicht zerstörbar...

      Was Du hier schreibst EWi, ist hochinteressant und von allgemeiner Bedeutung. Seit jeh her ist dieser lebensfeindliche Lebenstaum ein fragiler. Ich denke da auch an kältere Perioden der letzten 1000 Jahre, die den Bären wohl ebenso zugesetzt haben, wie jetzt vielleicht die Erderwärmung...

      Das Umfeld verändert sich stark oben im Packeis. Ich denke aber, dass der hocharktische Eisbär sich diesen Veränderungen anpassen wird...
      LG Toni
  • hannesart 03/11/2019 14:26

    wundervolle aufnahme und super aufklärung danke lg hannes
  • elfel 18/10/2019 23:43

    Klasse Infos und ein wunderschönes Foto!
    LG elfel
  • Isy H. 28/09/2019 11:59

    Fantastische Aufnahme! Lg Isolde
  • Anne Berger 25/09/2019 9:16

    Super, dass du das hier aufgreifst, was mir zeigt, wie sehr dein Herz an dieser wunderschönen, aber leider gefährdeten Region hängt.
    LG Anne
  • sARTorio anna-dora 22/09/2019 11:52

    Herzlichen Dank für das wundervolle Foto mit den spannenden Informationen, lieber Toni!
    Danke auch für deinen Besuch bei meinen Bildern. Es freut mich immer ganz besonders, von dir zu hören und hoffe, alles gehe gut!
    Herzliche Grüsse.   Anna-Dora
  • L.O. Michaelis 20/09/2019 19:46

    Ja, habe in letzter Zeit auch viel darüber gelesen. Wirklich sehr interessant und schöne Infos hier von dir. Da müsste man dabei sein...
    Auch deine Aufnahmen sind klasse!
    LG
    Lars
  • marant 20/09/2019 17:38

    Ein schönes Bild von diesem bedrohten Spezies !
    passt auch gut zum heutigen Tag wo man weltweit demonstriert … denn die Uhr tickt !
    alles symbolisch, wie mir scheint, denn bsw. gegen EU-Mercosur-Vertrag regte sich kaum Wiederstand, was das Umdenken ad absurdum führt … selbst Greta musste mit ihrer Segeltour anerkennen, dass es kein richtiges Leben im falschen gibt … wie auch immer, besser als nichts tun.

    viele grüsse ...
    marant
  • Mémécassel 20/09/2019 14:02

    Sehr beeindruckend ist dein Bild des Eisbären auf dem weiten Eisfeld. Sehr interessant fand ich deinen Beitrag zu der Forschungsreise des Mosac Teams, dafür vielen Dank!!
    LG Mémé
  • Dorothea Weckmann - Piper 19/09/2019 19:41

    Die Aufnahme ist beeindruckend
    und gibt einen Eindruck von der ungeheuren Weite der Arktis.
    Danke auch für die interssante ausführliche Info.
    LG Dorothea
  • Brees 19/09/2019 10:01

    Sehr schön und auch sehr interessant !
  • Günther Metzinger 19/09/2019 9:41

    Beeindruckende Aufnahme. Gute Info.
    VG Günther M
  • moinichbins 19/09/2019 8:12

    Gut dein Bild und der Projektbericht. In Tromsö heißt es jetzt Leinen los. Ich frage mich gerade, wo wohl die Eisbären im Eem waren als die Arktis eisfrei war oder ob die Evolution für sie noch nicht soweit gediehen war;-) LG Wolfgang

    Nachtrag...da musste ich in einer Pause aus Interesse googlen und man wird fündig bei Kreuzung Braun- und Eisbär. Fast zu erwarten: die genetische Verwandtschaft ist hoch und "Cappuchino"-Bären in Kanada nicht selten und dürften im "Klimawandel" auf Kosten der Eisbären noch zunehmen.