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Die Prager Botschaft vor 25 Jahren (2)

Die Prager Botschaft vor 25 Jahren (2)

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Die Prager Botschaft vor 25 Jahren (2)

Die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Prag, damals noch Hauptstadt der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik,
war im Sommer 1989 zur Zuflucht von tausenden DDR-Bürgern geworden.

Bis zu 4000 Flüchtlinge gleichzeitig lebten im Gebäude und Gartengelände des einstigen Palais Lobkowitz.
Die Familien reisten mit ihren Trabis und Wartburgs an, ließen die Autos im angrenzenden Waldstück stehen und kletterten über den Eisenzaun.

Genau vor 25 Jahren, am Abend des 30. September 1989, verkündete Außenminister Genscher den berühmten unvollendeten Satz:
"Liebe Landsleute, wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise …"

Nach dieser frohen Nachricht wurden bis zur Grenzöffung am 9. November noch weitere 15.000 Flüchtlinge über die Botschaft herausgeschleust.
Ich selbst habe mir das Treiben dort im August 1989 nur angeschaut, über den Zaun geklettert bin ich nicht.

[Mit Duplikatorvorsatz digitalisiertes Dia]

Commenti 6

  • T. Schiffers 10/10/2014 22:27

    passende doku und infos dazu..tino
  • Kai A 03/10/2014 3:44

    "Weder Gysi für die DDR noch sonst jemand für die BRD kann sagen, dass sein Staat frei von politischem Unrecht ist. Eine Demokratie sieht ganz anders aus. Echte demokratische Zustände hatten wir kurz nach der Wende in der DDR: bis zu den ersten freien Wahlen."

    Hätte nicht gedacht, daß ich mal Sätze von smoke... so uneingeschränkt unterschreiben könnte. Vor allem die Freiheit, die ist doch sehr vom Portemonnaie abhängig heute.
    Der schöne 311er...
  • smokeonthewater 01/10/2014 21:19

    @Andreas: In der DDR war natürlich nicht alles schlecht. Wer im Räderwerk seinen Platz gefunden hatte und einigermaßen mitdrehte, konnte sich im Rahmen der Möglichkeiten entwickeln. Den Platz zu finden hieß, Mitglied der "Partei" (also der SED) zu werden (im Beamtenstaat Bundesrepublik schadet ein CDU-Parteibuch ja auch nicht). Wer das nicht wollte oder von der Partei nicht angeworben wurde, konnte sich in irgendeiner Nische sein privates Glück aufbauen, ohne beruflich was zu werden. Und Obdachlose oder Arbeitslose gab es nicht, bis auf ein paar unverbesserliche Kriminelle ist niemand durch den Rost gefallen.

    Was schlecht war, war die militaristische Gängelei: Wehrkundeunterricht und vormilitärische Ausbildung, quasi Zwangsverpflichtung von Studenten zum Reserveoffizier und der Reservewehrdienst bis zum 60. Lebensjahr.
    Und natürlich die Bespitzelung durch die Stasi, die einen Verfolgungswahn entwickelte, der nur noch von der Gestapo übertroffen wurde. Der Generalverdacht gegen jeden Bürger war eine Schande. Wer sich dagegen engagierte, wurde von der Justiz verfolgt, als Staatsfeind hinter Gitter gesteckt. DAS war nicht nur nach heutigen Gesichtspunkten Unrecht. Oft kam es zur Rechtsbeugung in den Prozessen, das Urteil stand bereits fest bzw. wurde von der Partei diktiert. Während der Zeit des Kalten Kriegs gab es allerdings auch in der BRD Berufsverbot gegen Linke und Kommunisten, das wird immer wieder gern vergessen in diesem "demokratischen Rechtsstaat", in dem die Bürger auch nicht viel zu melden haben. Dafür lässt man die Neonazis frei gewähren.

    Weder Gysi für die DDR noch sonst jemand für die BRD kann sagen, dass sein Staat frei von politischem Unrecht ist. Eine Demokratie sieht ganz anders aus. Echte demokratische Zustände hatten wir kurz nach der Wende in der DDR: bis zu den ersten freien Wahlen. Dann kamen die etablieren Parteien aus dem Westen und haben diesen Prozess unterwandert, und mit der Wiedervereinigung war es dann ganz vorbei.
  • Andreas E.S. 01/10/2014 20:19

    O, O, O, Ich als Wessi bekomme bei den Anmerkungen zu deinen geschichtsträchtigeb Fotos zum Teil die unterschwellige Botschaft zu spüren: "In der DDR war auch nicht alles schlecht und die Botschaftsflüchtlinge waren in gewissem Sinne Überläufer, wenn nicht gar Verräter". Aber in meinen Augen waren sie Vorbereiter der großartigen unblutigen Revolution, die für viele doch die Freiheit brachte. Natürlich mit allen ungewohnten Nachteilen und Risiken. Ich gebe gerne mal zur Diskussion frei das neueste Wort von Gysi: Die DDR war kein Unrechtsstaat.
    LG Andreas
  • heide09 01/10/2014 12:38

    @ Utico:

    Du banalisierst das alles
    etwas zu stark finde ich.
    Könnte da viele Gegenbeispiele nennen
    aber da würden Fronten aufeinander treffen
    und das ist nicht in meinem Ansinnen.

    Viele haben
    t e u e r s t
    für ihren Freiheitswillen und klare Ansicht bezahlt das dürfte hinlänglich bekannt sein.

    Viele Grüße
    Ania

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