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Die Radduscher Buschmühle

Die Radduscher Buschmühle

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Helga Blüher


Premium (Basic), ST.E.

Die Radduscher Buschmühle

Das Glück des armen Buschmühlenbesitzers

Einmal lebte auf der Radduscher Buschmühle ein Besitzer, den es hart getroffen hatte. In jenem Jahr war die ganze Ernte durch die vielen Unwetter und Hochwasser vernichtet worden. So stand der Müller nun Tag für Tag am Ufer des Leineweberfließes, welches von Burg nach Lübbenau fließt und schaute mißmutig in alle Richtungen, ob nicht doch ein Kahn mit Getreide zu seiner Mühle zu steuerte. Aber niemand kam und die Mühle stand still.

An einem dieser Tage kam ein schwarz gekleideter kleiner Mann zur Mühle, er hatte einen schwarzen Rock und einen schwarzen Hut an, und sagte zum Müller: "Müller, ich möchte mir deinen Kahn borgen, ich werde dich dafür gut belohnen!" Da der Müller sowieso kein Geld mehr hatte, borgte er dem kleinen Mann den Kahn.

Daraufhin fuhr der kleine Mann sofort mit dem Kahn weg und kam nach einigen Stunden wieder zurück. Der kleine Mann meldete sich beim Müller zurück und sagte zu ihm: "Müller, hab Dank für die Hilfe. Deine Belehnung habe ich im Kahn liegenlassen !"

Kurz darauf verschwand der kleine Mann. Der Müller dachte sich, die Belohnung im Kahn wird sicher nicht groß sein. Nachdem er seine Pfeife zu Ende geraucht hatte ging er zum Kahn. Als er in den Kahn stieg, wollte er seinen Augen nicht trauen. Im Kahn sah er nichts als drei Stückchen Pferdemist! Voller Zorn wollte der Müller den Pferdemist mit einem Bein aus dem Kahn hinauswerfen. Doch nur ein Stückchen flog über den Kahn ins Wasser und der Rest blieb im Kahn. Schnell ging der Müller ins Haus und sagte der Magd, dass sie den Kahn rein machen soll.

Wie die Magd nun zum Kahn kam, waren da nur ein paar Stücken Gold drin. Voller Erregung lief sie schnell zum Müller und sagte: "Was soll ich da sauber machen, ist ja nur Gold im Kahn!"

Der Müller lief so schnell er konnte zum Kahn. Tatsächlich, es war Gold im Kahn! Nun dachte er an den Pferdemist, den er mit seinem Bein ins Wasser geworfen hatte. Schnell lief er in das Mühlenhaus, sperrte das Wasser ab und ließ es auf der anderen Seite ablaufen. Dann suchte er den ganzen Grund ab, ob er nicht doch den anderen Pferdemist findet. Aber er fand nichts mehr. Er behielt nur soviel Gold, wie er im Kahn gefunden hatte. Dieses Gold aber half ihm, dass er seine Schulden bezahlen und dass er dieses düstere Jahr gut überstehen konnte. Dem kleinen Mann aber war der Müller für immer dankbar.

aufgeschrieben vom Ortschronisten Manfred Kliche




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