Die Sache mit dem Schinkenspeck

Die Sache mit dem Schinkenspeck

Ich bin es, der Oscar, und ich muss euch mal wieder was ermaunzen.
Die Mamadosie hat heute Mittag Spaghetti und Tomatensoße gekocht und weil ich der beste Beikoch aller Zeiten bin, war ich natürlich mit in der Küche. Die Mamadosie saß am Tisch und hat geräucherten Schinkenspeck in kleine Würfel geschnitten und ich durfte tatsächlich mal ein winzig kleines Fetzelchen davon kosten. Lecker, wirklich lecker. Plötzlich klingelte es. Das war der Postbote. Er fragte an, ob wir für die Nachbarn ein Paket annehmen könnten, weil da gerade keiner zu Hause war. Da die Mamadosie immer sehr hilfsbereit ist, bejate sie die Frage und der Postbote ging zum Auto zurück, um das Paket zu holen. O.k. das dauerte jetzt eine Weile und das war meine Gelegenheit. Ich sprang blitzeschnelle auf den Tisch und kostete weiter vom Schinkenspeck, es war ja schon genug abgeschnitten. Dann kam der Postbote zurück, gab der Mamadosie das Paket und verabschiedete sich. Jetzt aber nichts wie weg, schade dass ich noch nicht vollständig mit kosten fertig war. Ich wollte grade wieder vom Tisch herunter springen, da klingelte das Telefon. Super, das war meine Rettung. Ich konnte nun in aller Ruhe weiter kosten, denn ich weiß aus Erfahrung, dass so ein Telefonat bei der Mamadosie immer ein Viertel Stündchen dauert. Mit absoluter Ruhe kratze ich alle Schinkenwürfel genüsslich mit der Pfote zusammen und kostete sie bis zum Schluss auf. Nun aber schnell runter, die Mamadosie sagte schon: „Tschüss bis bald“. Mist, jetzt war ich tatsächlich noch mit dem Schwanz an die Gabel gestoßen und das Teil ist runter gefallen, nichts wie raus hier.

Inzwischen war der Papadosie in die Küche gekommen. Er sah die Gabel auf den Fußboden liegen und hob sie auf. Aber dann fiel sein Blick auf den Schinkenspeck und er schnitt sich davon eine dicke Scheibe ab. Genau in diesem Moment kam die Mamadosie vom Telefonieren zurück und sah den Papadosie am Tisch sitzen, noch mit vollem Mund.

Ich brauchte mir später gar keine Moralpredigt anzuhören, die hatte nämlich schon der Papadosie bekommen. Und seine Verteidigungsgeschichte zur Unschuld half ihm auch nicht weiter.

Als ich dann wieder herein kam streichelte mich die Mamadosie übers Köpfchen und erzählte mir wie verfressen doch ihr Mann sei. Sie sagte wortwörtlich: „Schatzi, du bist so ein braver Kater, aber dein verfressener Papadosie konnte sich wieder einmal nicht beherrschen und hat die ganzen Schinkenwürfel weggeputzt“. Und zur Belohnung erhielt ich noch mal ein kleines Fetzelchen vom Schinkenspeck.

Danke Papadosie, dass du die Gabel wieder aufgehoben hast.

LG Oscar