die versinkende Stadt
Die Zahl der gefürchteten Hochwasser , die sogenannten »Aqua Alta«, ist
in den letzten 50 Jahren sprunghaft angestiegen. Noch bis vor kurzem galt
es als populäre Erklärung, dass ganz Venedig, dessen Gebäude auf ein-
gerammten Pfählen errichtet sind, langsam im Lagunengrund versinkt.
Und tatsächlich ist es so, dass die originalen Fußböden der alten Palazzi,
die zur Bauzeit das Niveau der ältesten bekannten Sturmflut gerade über-
schritten, heute vielfach unter dem normalen Wasserstand liegen. Neben
dem weltweiten Anstieg des Meeresspiegels ist dafür vor allem eine all-
gemeine Verdichtung des Lagunenuntergrundes verantwortlich.
Durch Wasserentnahme aus Tiefbrunnen für die Industrie der Festland-
stadtteile, nimmt das Volumen der 1000 m mächtigen Sedimentschichten
ab, auf denen die Stadt erbaut ist. Der entscheidende Grund für das Versin-
ken ist aber der immer tiefere Ausbau der Laguneneingänge, der mit
der Vergrößerung der Frachtschiffe Schritt halten musste.
Ein weiterer Grund ist das Ausbaggern einer Fahrrinne für die ständig wachsenden Kreuzfahrtschiffe - um den Gästen bei der Durchfahrt des Canale della Giudecca einen flüchtigen Blick auf die versinkende Schönheit der Serenissima zu gewähren.
aus: www.4-seasons.de
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