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Dieses Mal waren es Freunde

Dieses Mal waren es Freunde

18.306 3

Claudia Sölter


Premium (Basic), Frankfurt am Main

Dieses Mal waren es Freunde

Dieses Mal waren es Freunde
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Marilyn so: „Na, Frau Sölter? Waren Sie wieder bei den Wildschweinen?“
Ich so: „Nein, dieses Mal waren es Freunde.“
Ihr so: „Wer ist eigentlich Marilyn?“

Die junge Frau ist das freundliche Gesicht, welches mich immer begrüßt, wenn ich mal wieder da hin muss, wo ich ungerne hingehe (um es vorsichtig auszudrücken). Womöglich denkt sie, ich machte das mit den Wildschweinen freiwillig – so, wie ich da vor ihr stehe: Im Sommer recht braun gebrannt, kariertes Hemd, kurze Haare, Baseballcappy, kurze Hose, Mörder-Narbe am Knie und von der Statur eher so quadratisch (nicht unbedingt Schatten werfend, aber dennoch markant).
Sie hingegen steht mehr oder minder ganz vorne an der Front und baut die ersten Adrenalinspitzen bei mir ab.
Marilyn ist nämlich Zahnarzt-Assistentin.
Und das mit mir nämlich so: Ich habe Angst vorm Zahnarzt – zumindest war es in der Vergangenheit so, dass fast jeder Zahnarztbesuch von mir als Nahtoterfahrung beschrieben wurde. Und als ich dort erstmalig hin ging, drückte ich genau diese Angst aus mit der Aussage, ich sei doch deutlich lieber mit einer Rotte Wildschweinen nachts alleine im Wald, als auf einem Zahnarztstuhl (was ich tatsächlich schon erlebt habe – also das mit den Wildschweinen).
Haha ... vielleicht hat mich ja das Stockholm-Syndrom in Beschlag genommen, aber mittlerweile gehe ich halbwegs gerne zum Zahnarzt. Wir kommen voran, so langsam lässt man sich aufeinander ein und es herrscht eine zwar professionelle, aber heitere, Atmosphäre. So brauche ich das und ich kann mir nunmehr fast sicher sein, dass ich keine höllischen Schmerzen mehr haben muss.
Also, doch kein Syndrom, sondern einfach nur gut!
These?
Fakt!
Und wer sind die Freunde, mit denen ich (statt mit den Wildschweinen) vorlieb nehmen „musste“ (ich arme Sau)?
Das sind waschechte KINNers gewesen – Mädels der ersten Stunde aus „meiner“ KINN-Gruppe (Astro- und Nachtlandschaftsfotografie für Frauen). Aktuell einmal im Jahr gibt es ein KINN-Treffen irgendwo in Deutschland – dieses Mal war es die Eifel. Und auch da ist es so, dass man sich immer besser kennen und schätzen lernt. Einige Mädels sind Wiederholungstäterinnen aus Überzeugung, so scheint es mir. Wir hatten Spaß, vielleicht trotzdem wir uns wenig – oder gerade deswegen – mit Fotografie beschäftigt haben. Es wird geschnattert und geschnattert, bis die Sonne runter plumpst und dann erinnern wir uns plötzlich wieder daran, warum wir eigentlich da sind. Sich kurz mal hinlegen, um um 00:00 Uhr wieder glockenwach auf dem Feld, im Wald, im Gebüsch, am Abgrund oder inner steifen Brise stehen und die Sterne zu fotografieren – geht ja nur mit Bekloppten, nech?! Nee, wat herrlich!
Also, die habe ich genau so gerne wie die Wildschweine – vielleicht sogar noch nen lüttet büschen lieber!
Das letzte Treffen liegt nun doch schon wieder einige Wochen zurück und war für mich eine Insel der Entspannung in einem laut dröhnenden Meer von Aufgaben – dies noch und das noch und jenes noch. Ich erinnere mich gerne zurück an all‘ die wunderbaren Gespräche und freue mich schon auf das kommende Mal – hoffentlich dann mit mehr innerer Ruhe und einer beneidenswert restaurierten Kauleiste (weil ich mit Claudia Weber-Gebert vielleicht mal wieder gerätetauchen möchte!).

nachgeführt | Einzelbilder | Montage | Panorama

Boden (17.06.2023)
Kamera: Canon EOS 77D
ISO 1600 • n=f/4 • 30“
Panorama • 1 Reihe • 5 Bilder • Hochformat
Objektiv: Tokina atx-i 11–16mm 1:2,8 @ 16mm

Himmel (17.06.2023):
Kamera: Canon EOS 77D
ISO 3200 • n=f/4 • 120“
Panorama • 1 Reihe • 8 Bilder • Hochformat • Einzelbilder • nachgeführt
Objektiv: Tokina atx-i 11–16mm 1:2,8 @ 15mm

Nachführung:
Omegon Minitrack LX 3

Bearbeitung:
PTGui • Photoshop

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