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Distelfink (Carduelis)

Distelfink (Carduelis)

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Oswald Stenger


Premium (Basic), Laufach

Distelfink (Carduelis)

...auch "Stieglitz".
Stieglitze sind immer in Bewegung und so ist auch ihr Gesang. Das namensgebende „stieglitt“ ertönt als Kontaktruf im Flug ebenso wie zum Start des perlenden Gesangs. Dass man den Stieglitz im Frühjahr und Sommer eher selten sieht, liegt an seinen Nistgewohnheiten. Das weich gepolsterte Nest baut der Stieglitz, genauer: Frau Stieglitz, nämlich gut versteckt in einer möglichst hoch im Baum gelegenen Astgabel. Stieglitze sind Schnellentwickler, schon im ersten Lebensjahr werden sie geschlechtsreif. Sie führen eine monogame Saisonehe, gehen also jedes Jahr neu auf Partnersuche.
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-Wie der Stieglitz zu seinen Farben kam:

Als der liebe Gott alle Tiere und Vögel geschaffen hatte, da malte er sie auch an, den Fuchs rot, den Schimmel weiß, die Hunde braun und weiß und schwarz, das Schaf weiß, und so fort. Aber als er ganz fertig war und sich alles ansah, was er gemalt hatte, da kam noch ein kleiner Vogel, den hatte er vergessen zu malen, weil er nicht zur rechten Zeit gekommen war. Da sagte der liebe Gott: „Warum kommst du so spät? Nun mußt du ganz ohne Farbe bleiben, ich habe keine mehr.“ Aber der kleine Vogel jammerte so, daß er allein keine Farbe haben solle, und sagte: „Da ist doch noch von jeder Farbe ein kleines Bißchen im Topf. Schmier‘ mir von jeder Farbe auch nur ein kleines Kleckschen an!“ Das tat denn der liebe Gott, und so kriegte der Vogel von allen Farben etwas.

Aus Oskar Dähnhardts „Natursagen“ von 1910

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