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Ein Austernfischer

Ein Austernfischer

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Isabella Myllykoski


Free Account, Mariehamn, Åland

Ein Austernfischer

An der Küste ernähren sich die Austernfischer in erster Linie von Muscheln, Borstenwürmern, Krebsen und Insekten. Zu den Muschelarten, die einen großen Teil seiner Ernährung ausmachen, zählen vor allem Herz-, Mies- und Baltische Plattmuscheln. Sie fressen außerdem auch Napf-, Strand- und Wellhornschnecken. Im Binnenland stellt der Regenwurm die Hauptnahrung des Austernfischers dar. Im Gegensatz zu vielen Küstenvögeln ist der Muskelmagen der Austernfischer nur wenig ausgebildet. Aufgrund der Technik beim Öffnen der Nahrung erübrigt sich für diese Vögel ein Zerdrücken der Schalentiere im Muskelmagen.

Tagsüber orientiert sich der Austernfischer beim Nahrungserwerb visuell. Dabei werden tiefer im Schlick steckende Herzmuscheln wohl nicht durch den Tastsinn, sondern durch geringe Unterschiede in der Struktur und Färbung des Bodens aufgespürt. Durch Tasten orientieren sich diese Limikolen vor allem nachts und durchpflügen dabei den Boden mit dem Schnabel. Mit ihrem Tastsinn können sie sehr gut zwischen lebenden Muscheln und leeren Schalen unterscheiden.

Kleine Muscheln kann ein Austernfischer vollständig verschlucken. Bei Herzmuscheln ist dies bis zu einem Durchmesser von acht Millimetern möglich, bei Miesmuscheln bis zu 12 Millimetern.

Bei größeren Muscheln wird die Schale geöffnet, um an das Fleisch zu gelangen. Dabei werden zwei unterschiedliche Techniken angewendet. Hämmert der Vogel die Muschel auf, werden fest geschlossene Muscheln zunächst auf eine mitunter mehrere Meter weit entfernte und mehrmals hintereinander aufgesuchte feste Unterlage gebracht und dort mit der flachen Seite nach oben abgelegt. Dann wird mit fest verankerten Füßen, steifem Hals, senkrecht und geschlossen gehaltenem Schnabel und im Hüftgelenk wippend so lange auf die Muschel eingehämmert, bis ein Stück Schale herausbricht. Mit dem Aufhämmern wird der hintere Schließmuskel der Molluske durchtrennt. Nun kann die Muschel durch eine Vierteldrehung und leichtes Öffnen des Schnabels in der Schale aufgedrückt werden. Das Öffnen und Entleeren einer Miesmuschel dauert selten länger als 10 bis 15 Sekunden. Harte Muscheln werden gelegentlich aus mehreren Metern Höhe auf einen harten Untergrund fallen gelassen, um sie so zu öffnen. Bei der zweiten verwendeten Technik wird der Schnabel zwischen die Schalenhälften geschoben, um den Schließmuskel zu verletzen.

Bei beiden Techniken wird das Muschelfleisch systematisch herausgemeißelt und freigeschüttelt, sobald die Muschel offen ist. Ein einzelner Vogel verwendet dabei immer nur eine der beiden Techniken. Sie wird von den Elternvögeln erlernt und durch Übung vervollkommnet. Die Verwendung der jeweiligen Technik führt zu unterschiedlichen Formen der Schnabelspitze, so ist die Spitze des Schnabels bei den Anhängern der ersten Technik eher stumpf, bei den Anhängern der zweiten Technik ist die Schnabelspitze spitzer. Mit etwas Übung ist dies auch im Gelände erkennbar.

http://de.wikipedia.org/wiki/Austernfischer

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