——— ein letztes Licht ———

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Leserbrief eines Betroffenen

Man weiß gerade nicht was einen zuerst überkommt. Wut, Enttäuschung, die Frage nach dem Warum, Zukunftsängste oder einfach nur Fassungslosigkeit.
Am Montag wurde im Sankt Elisabeth Krankenhaus in Lahnstein eine Mitarbeiterversammlung einberufen.
In dieser wurde recht emotionslos circa 180 Mitarbeitern erklärt, dass sie ab dem 1. März diesen Jahres freigestellt werden und somit kein Gehalt mehr bekommen werden.

Ich setze voraus, dass die Vorgeschichte zu dieser Entwicklung, die teilweise in der Presse diskutiert wurde, als bekannt voraus.

Für mich ist es wichtig hier zum Ausdruck zu bringen, dass es nach der Schließung der Paracelsus Klinik in Bad Ems nun einen weiteren Standort zur Versorgung von somatischen Patienten im Rhein-Lahn Kreis nicht mehr geben wird.
Dies bedeutet für die Bevölkerung, dass selbst noch die kleinste notwendige Behandlung, im Bereich der internistischen oder chirurgischen Erstversorgung wegfällt.

Konkret bedeutet dies dass nun selbst für eine Schnittwunde, eines der durchaus bereits überlasteten Kliniken in Koblenz aufgesucht werden muss. Die weitreichende Bedeutung für die Menschen in der Region ist im Moment wahrscheinlich noch nicht abzusehen, führt aber sicherlich zu einer deutlich schlechteren medizinischen Versorgung.

Ich selbst arbeite seit 1983 im Gesundheitswesen. Immer, jeden Tag hatte ich einen Arbeitsvertrag. Nun tritt zum ersten mal die Situation ein, die man hätte in dieser Branche nie erwartet.

Dass es mittlerweile zu Krankenhaus Schließungen kommt ist keine Seltenheit mehr. Die Versorgung im medizinischen Bereich wird eine Kehrtwende nehmen auf die wir uns alle einstellen müssen.

Mit der enormen Rasanz, die am Krankenhaus Lahnstein circa 180 Mitarbeitern die Arbeitsstelle entrissen hat, ist unvorstellbar und in keinster Weise zu rechtfertigen.
Wir sprechen hier, von den zuletzt verbliebenen Bietern zum weiteren Betreiben dieser Klinik von christlichen Trägern. Keiner der Mitarbeiter hat dies in irgendeiner Form verspüren dürfen, das Leitbild dieser Klinik scheint nur den Mitarbeitern vorbehalten zu sein und wird von der Geschäftsführung in keinster Weise mehr gelebt.
Innerhalb kürzester Zeit, wurden Operationen gänzlich abgesagt, die betroffenen Abteilungen gebeten, sämtliche Patienten aus dem stationären Bereich so schnell als möglich zu entlassen oder zu verlegen. Neuaufnahmen in den somatischen Bereichen wurden untersagt. Von den Mitarbeitern wurde erwartet, dass weiterhin ohne zu wissen, ob Gelder für die geleisteten Dienste noch gezahlt werden, weiterzumachen. Es ist einfach unfassbar, macht einen sprachlos.

Ich kann nur hoffen, dass alle, dieser für diesen Beruf so wichtigen Mitarbeiter trotz dieser unglaublichen Aktion ihrem Beruf treu bleiben. Aus meiner Erfahrung heraus weiß ich das in den letzten Jahren immer mehr Pflegekräfte diesen Beruf aufgrund von politischen Entwicklungen und der Bedingungen an ihrem Arbeitsplatz verlassen.
Ich wünsche all meinen Kollegen, dass sie möglichst schnell eine für sich ansprechende Lösung finden werden. Es ist so traurig!


Ihnen liebe Bürger und Bürgerinnen möchte ich mitgeben dass es um uns aller Gesundheit geht.
Geben Sie diesen Menschen eine Stimme.

Vielen Dank