Ritorna alla lista
Ein Naturdenkmal...

Ein Naturdenkmal...

1.587 6

Wolfgang Schubert


Premium (World), Schleiz

Ein Naturdenkmal...

...aus Basalt ist der berühmte Herrenhausfelsen (Panska Skala) in dem nordböhmischen Glasmacherstädtchen Kamenicky Senov (Steinschönau)
Es ist an sich eine kleine basaltische Kuppe, die bei Prachen (Parchen) am Ostrand von Kamenicky Senov (Steinschönau) recht auffällig aus der umgebenden Hochebene herausragt und die im nordböhmischen Raum das meistbekannte geologische Naturschutzgebiet darstellt. Bereits im 18. Jahrhundert bestand hier ein Steinbruch, der durch seinen Betrieb allmählich eines der schönsten Beispiele der in Säulen abgesonderten Basaltgesteine enthüllte. Die fünf- bis sechsseitigen, sehr regelmäßigen Basaltsäulen stehen fast senkrecht, sind bis 12 Meter lang und haben einen Durchmesser zwischen 20 und 40 cm. Das ganze Gebilde erinnert an Orgelpfeifen und wird deshalb oft auch als "Basalt-Orgel" bezeichnet. Unterhalb des Felsens befindet sich eine kleine Wasserfläche, die vom Regenwasser gespeist wird, das in der durch den Abbau der Säulen entstandenen Vertiefung gespeichert wird.
Von dem bequem zugänglichen Gipfel des Hügels genießt man eine ungestörte Aussicht nach Norden und Westen über die Stadt Kamenicky Senov und die umgebende Berglandschaft.
Bereits vor Ende des 19. Jahrhunderts versuchte der neu gegründete Nordböhmische Excursions-Club (die älteste Touristenvereinigung im ehemaligen Österreich-Ungarn) dieses einzigartige Felsgebilde vor der Vernichtung zu retten. Seine Bestrebungen blieben aber lange Zeit erfolglos, da es damals noch keine Naturschutz-Gesetzgebung gab und Geldmittel zum Ankauf des Steinbruches nicht zur Verfügung standen.
Aus diesem Grund bildete sich 1902 in Decin (Tetschen) eine Bürgerinitiative, der es gelang, die notwendigen Geldmittel zu sammeln, um durch Pachten des Bruches das Brechen der Säulen im oberirdischen Teile des Hügels einzustellen. Der Abbau konzentrierte sich so in die tieferen Teile des Bruches.
Im Jahre 1906 wurde der ganze Steinbruch auf sechs Jahre gepachtet, um den Abbau einzustellen; nach Ablauf dieser Frist begann die Inhaberin allerdings wieder mit dem Brechen und forderte eine doppelte Pacht, zu der die durch die Initiative gesammelten Mittel nicht mehr ausreichten. Erst nach wiederholten Interventionen wurde 1913 das Brechen der Säulen von der Bezirkshauptmannschaft in Tetschen verboten.
Dann kam der Weltkrieg und der Abbau der Säulen wurde trotz heftiger Proteste der Öffentlichkeit wieder fortgesetzt. So ging es weiter, bis endlich 1948 der Abbau des Säulenbasaltes endgültig verboten wurde. Die zerrüttete Felswand wurde dann konserviert und seit 1953 steht der Felsen unter Naturschutz.
(Infos: Stadt Kamenicky Senov)

Pano aus drei Einzelaufnahmen gestitcht.

Commenti 6