eine halbe Loklänge

eine halbe Loklänge

...beträgt der Abstand zwischen zwei langen Tunnels in der Zügenschlucht
zwischen den Stationen Wiesen und Davos Monstein auf der Strecke Filisur - Davos.
Die Kühnheit der Anlage an dieser Stelle wird dem Fahrgast im Zug nicht bewußt, erst wenn man auf der alten Straße durch diese Schlucht wandert, offenbart sich einem die Kunst der Bahnbauer und vor allem die Wildheit der Natur. Diese Stelle heißt auch "Bärentritt" - man kann sich sehr gut vorstellen, daß einst Bären hier gelebt haben, denn es ist noch nicht allzu lange her, daß diese Schlucht als unüberwindlich galt und entsprechend einsam war.
Unter der kleinen Brücke, die der Zug zwischen den Tunnels überquert, tobt ein Wildbach hindurch, um nur wenige Meter weiter mehr als dreißig Meter tief in die Schlucht zu stürzen, wo das Landwasser sich immer tiefer in den Bündner Schiefer sägt.
Von meinem Fotostandpunkt oben auf der alten Zügenstraße schaut man etwa siebzig Meter hinunter und erst beim zweiten Hinsehen entdeckt man auch das kurze Stück Gleis. Hier mit der Kamera im Anschlag auf den Zug zu warten ist ein Geduldspiel der besonderen Art. Man hat nur den Bruchteil einer Sekunde Zeit, im richtigen Moment den Auslöser zu bedienen, selbst Serienaufnahmen helfen nicht recht weiter. So kann ich mich glücklich schätzen, richtig die Front der Lokomotive erwischt zu haben, wenn auch leider etwas verwischt, denn die Geschwindigkeit beträgt hier immerhin geschätzte 60 km/h!
Ich hoffe, daß trotz dieses Mankos mein Foto Gefallen finden wird. Wegen seiner Spektakularität wollte ich es Euch nicht vorenthalten!