Einer der letzten seiner Art - China Shanghai überall
Dieses Stillleben fand ich in den alten Gassen Shanghais. Der blau-weiße Spucknapf (mittlerweile ohne Deckel) wurde zweckentfremdet = Upcycling.
Früher waren die Spucknäpfe aus Porzellan und in fast jedem Haushalt vertreten. Dann kamen die Emaille-Näpfe und jetzt verschwinden auch die letzten Plastiknäpfe.
Seit den 1980er Jahren soll dem Spucken in China Einhalt geboten werden und es verschwinden immer mehr Spucknäpfe aus dem Straßenbild.
Die beiden Bürsten am linken Bildrand gehören zu einer anderen aussterbenden Spezies. Fortsetzung folgt...
Susanne Shanghai 17/08/2021 16:42
Hallo Herbert,vielen Dank für deinen Input. Ja, das Spucken funktioniert auch ohne Spucknapf sehr gut. Ich glaube, das kann man den Chinesen nicht abgewöhnen, trotz Strafen von 5-10 Kuai. Im Winter bin ich mal mit dem Fahrrad auf einem größeren gefrorenen Exemplar ausgerutscht.
Was die Bürsten betrifft, so gehören sie zur Spezies der Nachttöpfe. Ergänzend dazu gibt es kleine Handbesen aus Bambusstreifen.
LG Susanne
Herbert Rulf 17/08/2021 1:49
Im Straßenbild habe ich auch schon seit Jahren keine Spucknäpfe mehr gesehen. Man spuckt jetzt aus tiefster Lunge geräuschvoll auf den Boden, im Hotel auf den Boden der Rezeption oder im besten Fall in die Blumen oder die überall stehenden Aschenbecher.Die letzten ihrer Art habe ich im Yuantong-Tempel in Kunming gesehen und in einem kleinen Hotel in einem kleinen Ort am Oberlauf des Jangtse (Zimmerpreis 60 Yuan mit Dusche und klapperiger Aircon), da stand er gleich neben der Anmeldung. Man sollte eigentlich mal einen mitnehmen, ein Stück chinesische Kultur. Ich muss mal sehen wenn wieder irgendwo alte Gräber für Bauland weggemacht werden, oft kann man dann solche Schätze finden, schließlich spuckt Opa auch im Jenseits :-)))
Jetzt bin ich auf die Bürsten gespannt .... im Moment keine Ahnung.
LG, Herbert