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Einsamkeit

die gegend erschien in einem wäßrig-grünen licht und man sah, daß die nach osten gelegenen fenster nicht offen,
sondern gegen die neblige luft mit dunklen, dicken scheiben wie die böden von alten flaschen geschlossen waren.
die tage gingen weiter und man lauschte den geschichten aus alter zeit. aus den tiefen träumen der erinnerungen
schwebten dichter werdende schatten - hinaus in den endlosen äther - schreie verloren sich im echo des donners.

Commenti 12

  • But LerOne 30/01/2006 17:02

    ja... so ginge das...!
    ein bemerkenswerter satz... finde ich...
    er bringt mich auf den gedanken... daß...
    wenn man am ende seines lebens sagen kann...
    '... ich bin doch immer allein geblieben'...
    man das absolute höchstmaß an individualität erreicht hat...
    für mich ein traum... ein unerreichbares ziel... fürwahr...

    doch hesse...? wenn dem so wäre... er hätte es erreicht...!
    doch ich glaub's ihm nicht... worte sind wie papier geduldig...
    sprüche nur... sonst nichts... besser also... sprechblasen...
    eines eitlen... eingebildeten... erfolgreichen... schriftstellers...

    die wahre krönung wäre... ein buch...gedicht...lied zu schreiben...
    und es keinem zu lesen geben...
    eine elitär arrogante umsetzung des individualismus...
    ein gelebtes 'allein geblieben SEIN...'...
  • Thomas H. L. 29/01/2006 11:48

    Ich habe mein Leben gehabt, wie es mir paßte, und es hat mir nicht an Freiheit und an Schönem gefehlt, aber ich bin doch immer allein geblieben.
    (Hermann Hesse - Das Ende)

    ja, so geht das ... ;-)
  • But LerOne 29/01/2006 4:53

    o cosima... hab keine furcht vor einsamkeit...
    wenn du mal allein sein willst...
    denn du verpaßt (fast) nichts...
    und andere (vermutlich) auch nicht...

    bianca läßt uns lyrischen worten lauschen...
    und bringt es auf den punkt...
    einsam ist nicht gleich allein...
    allein ist nicht gleich einsam...

    claudia leitet mit ihrem vielleicht-satz eine tröstliche feststellung ein...
    es wäre wohl logisch falsch... allein aus der tatsache...
    daß man in der regel allein ist... wenn man denkt...
    zu schließen...
    daß man in der regel denkt... wenn man allein ist...

    V_ielen... H_ilft... S_timulanz...
  • Claudia Mare 28/01/2006 21:35

    ... diese Organismen sind jedenfalls nicht einsam.
    Vielleicht ja deshalb, weil sie nicht denken können? ;-)

  • Claudia Mare 28/01/2006 21:21

    Ganz er selbst sein darf jeder nur, solange er allein ist: Wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit; denn nur, wenn man allein ist, ist man frei: Zwang ist der unzertrennliche Gefährte jeder Gesellschaft.

    ------------Arthur Schopenhauer--------------------------------------

    Was mich betrifft, so bin ich gerne allein und in Gesellschaft anderer Menschen.
    Alles zu seiner Zeit ;-)))
  • Cosima B. 28/01/2006 16:06

    Oh, hier steht ja schon einiges an Gedanken. Sehe, es klappt auch ohne mich. Komme dadrauf, weil Menschen oftmals ein großes Einsamkeitsgefühl verspüren, wenn sie nicht gebraucht werden. Manchmal scheint die Einsamkeit am Grad der "Wichtigkeit" gemessen zu werden. Nicht der eigenen Wichtigkeit, sondern der von außen eingeschätzten
  • But LerOne 28/01/2006 14:58

    recht so...vera...
    nunmehr bedauern wir nicht mehr die unglücklich einsamen...
    weil sie einsam sind...
    sondern... weil sie aus dem glück der einsamkeit...
    nichts zu machen imstande sind... eine differenzierung...

    und bedauern die unglücklichen nichteinsamen... die meinen...
    sich einsamkeitsverhindernden zwängen beugen zu müssen...

    und es gibt stimmige eigenheiten... matthias...
    die für menschen charakteristisch sind... und andere...
    die auf tiere hinweisen...
    und es macht einen schaudern... die einen zu hören...
    wenn ihr ursprung der der anderen sein sollte...

    ein text mit vielen schwachpunkten...
    also was nun... bitte... ist das 'leben selbst'...?
  • Ma-ra 28/01/2006 12:05

    Danke für diese aus der Schublade Zen und Deiner Subjektivität entsprungenen Anmerkung ;O)
  • Ma-ra 28/01/2006 11:01

    "[...]5. Die Identität, das, was du denkst zu sein, basiert auf einer Grundlüge - dass es sie gibt und den Glauben daran, dass es sie gibt. Es gibt niemanden, der wählen, etwas erreichen, verändern oder lösen könnte.
    6. Die Wirklichkeit zu ent-decken, erfordert keine Mühe, keine Anstrengung, keine spirituellen Praktiken oder irgendeinen Glauben. Das Leben selbst ist eine Einladung, zu sehen, dass da niemand ist. Es gibt nichts zu erreichen oder zu tun, denn du bist bereits, was du suchst. [...]"
    Aus: Die zwölf Hinweise auf die Wirklichkeit von Gabriele Rudolph (Internet, gefunden irgendwann 2005)
  • B A K O 28/01/2006 10:33

    ...heute sehne ich mich mehr denn ja nach einsamkeit... nach stille, nach augenschließen, nach durchatmen und loslassen... loslassen auch träume und erinnerungen... nicht mehr denken, nur sein... ich selbst sein... bei mir sein... allein sein... einsam sein... eins sein.............

    B.
  • Vera Boldt 28/01/2006 9:20

    wer nicht einsam ist....ist selber schuld! :-)>>
    LGVera
  • Hari Bee 28/01/2006 8:15

    ... in kühlen zimmern ohne sinn
    modert gerät, mit knöchernen händen
    tastet im blau nach märchen
    unheilige kindheit,
    benagt die fette ratte tür und truh,
    ein herz
    erstarrt in schneeiger stille.
    nachhallen die purpurnen flüche
    des hungers in faulendem dunkel,
    die schwarzen schwerter der lüge,
    als schlüge zusammen ein ehernes tor.

    ---- Georg Trakl ----------------------------------

    mit gruss von HariBee