Stefan W. Wirtz


Premium (Basic), Gottmadingen

Einsiedeln – Stiftskirche Unserer Lieben Frau

Nachdem das prächtige Langhaus fertig gestellt ist, beschließt man den Neubau des Chores.
Nur das Chorgitter von 1686 und das Chorgestühl (1675 – 1684) werden übernommen.
Die Umbauten dauern von 1746 – 1750 unter Abt Nikolaus II.
Der Maler Franz Anton Kraus übernimmt die Bauleitung, Initiator der Neugestaltung ist Pater Bonifaz d'Anethan.
Der runde Chorabschluß wird entfernt, der Chorraum wird verlängert, der „Obere Chor“ für die Mönche wird geschaffen, darunter die neue Sakristei. Ein neuer Hochaltar soll die beiden „Chöre“ , „Oberer Chor“ und „Unterer Chor“ für die Laien, voneinander trennen.
Baubeginn ist 1746. Der Bildhauer Johann Baptist Babel bekommt den Auftrag für 14 Statuen und Engelsgruppen.
Kraus soll den Chor ausmalen, erkrankt aber 1748 und fällt für diese Arbeiten aus. Pater Bonifaz liebäugelt mit dem Maler Tiepolo, der die Residenz in Würzbug freskiert hat, als Ersatz für Kraus. Doch die Finanzen erlauben dieses Engagement nicht. So werden die Brüder Torricelli aus Lugano verpflichtet. Sie liefern ein Meisterwerk ab.
Carlo Domenico Pozzi und seine Söhne aus Mailand erstellen zwischen 1749 –1751 den neuen Hochaltar. Der Marmor kommt aus Italien unter Verwendung der schwarzen Marmorsäulen des Vorgängeraltares. Die Verwendung des echten Marmors stößt auf heftige Kritik, da er der Schönheit des Stuckmarmors nicht erreicht. Marmorierer aus Süddeutschland gleichen die Oberflächenstrucktur farblich an.
1754 werden die beiden Orgeln auf extra dafür gebauten Emporen seitlich des Chores errichtet. Die Prospekte sind wahrscheinlich nach Plänen von Johann Baptist Babel gefertigt, links die Marienorgel, rechts die Mauritiusorgel. 1798 werden die Orgelwerke beim Einfall der Franzosen zerstört. 1988 erhält die Marienorgel ein neues Werk, 1994 die Mauritiusorgel.
Auch im Chor befindet sich eine Orgel (1751 – 1754) vom Zuger Orgelbauer Viktor Ferdinand Bossart. Diese wird 1985 rekonstruiert, ebenfalls nach Plänen von Babel.
Die beiden Epitaphen links und rechts sind ein Werk von Diego Carlone aus dem Jahre 1738.

Beschreibung


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