Erinnerung
Orte wie dieser sind für mich immer wieder eine bedrückende aber auch positive Herausforderung:
Die Vorstellung, was hier alles gelebt und erlebt wurde, und nun der Vergangenheit gehört ergibt einen Salat aus Sinnfragen, Leben, Tod und Lebendigkeit. Und alles was dazwischen ist.
Für mich fühlt es sich spürbarer und authentischer an als ein Friedhof, über den die Lebenden wachen.
Deswegen heute die passende Musikbeigabe von Sufjan Stevens, der vor bald 10 Jahren ein Album seinen Eltern und dem Verlust der kranken Mutter gewidmet hat, welches schöner, trauriger, lebendiger, poetischer, hoffnungsvoller, sehnsuchtsvoller, persönlicher und emotionaler nicht sein könnte. Bei 2.38min kommt die Zuversicht durch. https://en.wikipedia.org/wiki/Carrie_%26_Lowell
https://youtu.be/-V079uSLYcw?feature=shared
Twin O Caulin 21/02/2024 23:29
An einen Brand hatte ich beim ersten Betrachten des Bildes gar nicht gedacht. Jetzt aber, da du den Brand erwähnst, ändert sich meine Betrachtungsweise. Schon immer fand ich Räumlichkeiten, in denen es einmal gebrannt hatte, äußerst bedrückend. So wirkt jetzt auch dieser Raum auf mich.Deine Gedanken zum Friedhof im Vergleich mit solchen ehemals lebendigen Stätten menschlichen Lebens kann ich nachvollziehen.
Sascha.A.Schmidt 21/02/2024 18:10
Das Regal ist der Hammer und das Licht durch die milchigen Fenster ist top.Klasse gemacht.
VG Sascha
Ranunkelchen 21/02/2024 15:38
Oh ja, ich sehe es ganz ähnlich. Es ist für mich oft surreal, man wandelt durch vermoderte Stuben oder Gänge und die (persönlichen) Hinterlassenschaften stimmen ein in die nachdenkliche Richtung.Die Bearbeitung passt hier sehr schön.
Koralie 21/02/2024 14:51
Ich nehme mir gerne eine Portion von deinem Salat. Das hast du schön beschrieben.spBiggi 21/02/2024 13:48
Ja, welches Leben - traurig, lustig, witzig, verliebt, enttäuscht hat hier statt gefunden? Ein heute verwunschener Ort von Dir großartig gezeigt mit dem Untertitel macht das Foto nachdenklich...Grüße von Biggi
Sama Bee 20/02/2024 20:39
Natürlich sind solche Orte spürbarer und authentischer als ein Friedhof. Auf einem Friedhof haben die Menschen nicht gelebt und daher auch keine Spuren hinterlassen. Friedhöfe sind nur für die Lebenden, damit sie einen Ort haben, an dem sie trauern dürfen. Aber eigentlich sind es seelenlose Orte. Da, wo Menschen gelebt haben, bleiben auch immer irgendwelche Spuren von ihnen. Vielleicht kennt es der eine oder andere, wenn man an einen Ort kommt und sich plötzlich total unbehaglich fühlt. Oder aus unerklärlichen Gründen gut aufgehoben und froh. Das müssen keine verlassenen Orte sein, wie auf deinem Bild. Aber solche Vibes sind natürlich eher spürbar, wenn nicht das Leben aktueller Bewohner darüber liegt. Hört sich irgendwie schwurbelig an, oder?s. monreal 20/02/2024 16:48
Feines Foto, feine Musik. Das Bild hatte ohne die Musik nicht so melancholisch auf mich gewirkt. Nur beim Betrachten des Bildes war ich mit dabei, vor Ort, habe erkundet, entdeckt und alles spannend gefunden. Mit der Musik bin ich eher traurig und vermisse etwas von dem ich gar nicht weiß, ob es jemals dort war.Antje Findeisen 20/02/2024 16:24
Schon bedrückend diese Szene. Was mögen die Bewohner in dem Regal stehen gehabt haben? Wer hat hier morgens am Fenster gestanden und den Sonnenaufgang bewundert? Das alles scheint schon Jahrzehnte her zu sein.LG Antje
Davina02 20/02/2024 15:46
Was für eine Location, toll mit dem Licht gezeigt und auch für mich sind solche Lost places anziehend, ich mag diese Vergänglichkeit!LG Angela
Lumiguel56 20/02/2024 15:02
Es mag ja Menschen geben, denen solche Orte wie dieser hier überhaupt nicht ansprechen: zu schmutzig, zu desolat, zu unübersichtlich, zu bedrückend. Mir jedenfalls geht es wie Dir (und den Vorkommentatoren). Ich fühle wie meine Fantasie angeregt wird, mir auszumalen, was hier alles war und ich verspüre immer große Entdeckerlust. Insofern wäre ich neugierig gewesen und hätte diesen Ort sicher gerne selbst betreten. Ersatzweise schaue ich mir aber auch dieses Foto gerne an und lasse die Stimmung auf mich wirken.P.S. Sufjan Stevens habe ich früher häufiger gehört. Er ist bei mir etwas in Vergessenheit geraten. Könnte ich vielleicht mal wieder auflegen.
ruubin 20/02/2024 13:12
Sehr einfühlsam hast du deine Gefühle beschrieben, die solche maroden Stätten bei dir hinterlassen - ebenso interessant zu lesen die bisherigen Beiträge.....Bei mir ist immer eine Mischung aus allem dabei, am stärksten sind eine sehnsuchtsvolle Wehmut an das Vergangene, Kindheitsstätten auf dem Land, den Bauernhof meines Onkels den wir oft besuchten, solche Orte damals nicht o. weniger verfallen waren die interessantesten Spielplätze die man sich vorstellen kann, Stöbern auf den Dachböden, Entdecken alter Metallspielzeugauto´s, die alte Feuerwehruniform des Opa´s.....werd ich nie vergessen welche Glücksgefühle das damals als Kind auslöste.......
Von daher schwingt auch immer sehr viel positives mit u. eine Dankbarkeit für die Wiedererweckung schöner Kindheitserinnerungen.......
Danke für deine Gedanken, und das zeigen des mit dem warmen Licht ungemein stimmungsvollen Bildes. ro
Klacky 20/02/2024 12:45
Mich beschleicht an solchen Orten immer eine gewisse Ehrfurcht und Schweigsamkeit.Gruß,
Klacky
Lana 1 20/02/2024 11:17
Auch ich habe neulich einen Lost Place besucht- die Sehnsucht wieder hinauszugehen in die Natur, die Luft zum Atmen zu spüren - die Konfrontation mit dem Vergänglichen kann spürbar machen, wie gut es ist, sich jeden Tag mit dem Leben, das vergänglich ist, zu verbinden!! LG Brigittawachtraum 20/02/2024 11:06
Mir geht es gleich: diese Orte von vergangenem Leben rühren mich sehr. Es zeigt mir meine eigene Vergänglichkeit, aber auch die Vergänglichkeit unserer Welt. Irgendwann ist alles vorbei, umso wertvoller ist das Jetzt!