ESCHENSTERBEN 7
Passend zur jetzigen Adventszeit: Wie winzige Weihnachtplätzchen mit Marmeladenfüllung sehen die Pilzchen von Bild 6 aus der Nähe aus. Wenn sie aus dem inzwischen ausgetrockneten Holz fallen, bleiben kleine Löcher zurück, selbst von den ganz winzigen Pilzen, die offenbar jüngeren entsprechen. Links von der Bildmitte ist eine solche Narbe zu sehen, kleinere in der Umgebung.
Nach unendlich langer Sucherei im Internet und mit Bella kamen wir - auch mit Hilfe von Michael Vogel aus dem facebook (danke, Michael!) - auf die Gattung und Art: STICTIS RADIATA wird's auf Totholz sein: "Strahligaufreißendes Lochbecherchen". Über diesen Pilz, der - wie gesagt - n i c h t dem Eschenbecherchen entspricht, das die Bäume zusammen mit dem Bunten Eschenbastkäfer schädigt und reihenweise umbringt, findet man fast nichts im Internet. Auch deshalb möchte ich ihn Euch hier zeigen. Vielleicht sieht der eine oder andere ihn mal, dann würde ich mich über eine Nachricht freuen. Von Stictis gibt es hier etliche Arten; eine sichere Bestimmung ist dem Mikroskop vorbehalten, mit dem man Sporen finden muß, was Bella nicht gelungen ist. Wie bei den "großen" Becherpilzen ist es manchmal nicht einfach, überhaupt Sporen zu erhalten, die man zur Artbestimmung braucht. Eine zweite, seltenere Art von Stictis kommt auf niedern Pflanzen vor; diese hier ist wohl die häufigste.
Die großen Becherpilzchen haben einen Durchmesser von nur einem Milimeter, die kleinen Sternchen 0,2 mm = 200 u. Die allerwinzigsten, noch kugelförmigen (links oberhalb der Bildmitte und rechts oben) , sind nur 100u = 1/10 mm breit!
Fund: Koblach/Vorarlberg, Österreich, 26.2.2017
Ende der kleinen Serie. Hoffe, sie hat Euch gefallen - und die angelesenen und mitgeteilten Fakten hab ich richtig wiedergegeben ...
2.12.18
werner thuleweit 06/12/2018 15:25
Gut in Bild u. Text!!!!!!LG
Werner
MykoPeter 04/12/2018 23:59
Ein sehr gelungener Beitrag, der zum Nachsuchen animiert! Auf totem Laubholz soll auch das sehr ähnliche Stictis friabilis vorkommen - leider habe ich beide noch nicht gefunden. Einen gut führenden Schlüssel zu diesen Winzlingen bieten M.B.Ellis & J.P.Ellis, Microfungi on land plants, London & Sydney, 1985.Viele Grüße - Peter
alicefairy 03/12/2018 14:52
Sehr interessant deine SerieLg Alice
Siegmar v. L. 03/12/2018 6:24
Dank für Deinen guten Bericht.LG Siegmar