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Esther und Abi Ofarim

Esther und Abi Ofarim

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anne47


Premium (World), Köln

Esther und Abi Ofarim

Abi Ofarim
geboren am 5. Oktober 1937 als Abraham Reichstadt in Tel Aviv-Jaffa
gestorben am 4. Mai 2018 in München-Schwabing

war ein israelischer Sänger, Gitarrist, Musikproduzent, Tänzer und Choreograph. Er war von 1959 bis 1969 zusammen mit seiner damaligen Frau Esther als Teil des Gesangsduos Esther & Abi Ofarim international bekannt geworden. Er erhielt im Laufe seiner Karriere 59 Goldene Schallplatten.

Seine Kindheit und Jugend verbrachte Ofarim unter unsteten, teils kargen Bedingungen. Schon als Jugendlicher zeigten sich seine künstlerischen Ambitionen: Mit zwölf besuchte er eine Ballettschule; mit fünfzehn Jahren stand er in Haifa das erste Mal auf der Bühne. Mit siebzehn arbeitete er als Choreograph; im Alter von achtzehn Jahren unterhielt er ein eigenes Tanzstudio. Mit seiner späteren Frau Esther Ofarim, geb. Zaied gründete er 1959 das Gesangsduo "Esther und Abi Ofarim". Das Repertoire reichte von anspruchsvollen Schlagern über Chansons bis hin zu folkloristischen Stücken sowie Coverversionen international bekannter Folksongs. Das letzte gemeinsame Konzert des Duos fand im März 1969 in Köln statt. Im selben Jahr trennte sich das Paar, 1970 ließ es sich scheiden. 1969 war Abi mit der Schauspielerin
Iris Berben liiert.

https://www.youtube.com/watch?v=GhkpcWNdob0&t=26s

Ofarims Solokarriere startete er zuerst in London, später in München, wo er sich als Manager, Komponist, Produzent und Schauspieler betätigte. Zeitweilig übernahm er die Managerrolle für die Kölner Rockformation "Can". Dauerhaftere Präsenz gelang Ofarim mit dem von ihm gegründeten Label PROM.

1979 wurde Ofarim wegen Drogenbesitzes und des Verdachts auf Steuerhinterziehung verhaftet. Er verbrachte vier Wochen in der JVA Stadelheim in Untersuchungshaft und wurde später zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt. 1982 erschien eine erste Autobiografie mit dem Titel "Der Preis der wilden Jahre". In den Folgejahren beschränkte sich Ofarim zunehmend auf die Produzentenrolle und engagierte sich für die Musikerkarriere
seines Sohns Gil Ofarim.

Im April 2014 eröffnete er zusammen mit seiner Lebensgefährtin Kirsten Schmidt eine soziale Begegnungsstätte für Senioren. Die Schirmherrschaft für das Projekt, das als „Jugendzentrum für Senioren“ konzipiert ist, übernahm der ehemalige Münchner Oberbürgermeister Christian Ude.

Abi Ofarim starb 2018 nach langer schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren in seiner Wohnung in München-Schwabing. Er wurde auf dem Neuen Israelitischen Friedhof in München-Freimann beigesetzt.

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Gil Ofarim wurde heute im Westin-Hotel in Leipzig beim Einchecken absichtlich ignoriert und andere wartende Gäste vorgezogen. Auf seine Frage, weshalb er nicht einchecken kann, wurde ihm unmissverständlich gesagt, dass er seine Kette mit dem Davidstern verbergen müsse. ("Pack deinen Stern ein") Gil Ofarim teilte diesen Vorfall auf Twitter per Video und war sichtlich emotional aufgewühlt.
Ich finde es unglaublich, dass es heute anscheinend wieder hoffähig geworden ist, Juden wegen ihrer Religion und deren Symbolen zu diskriminieren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Abi_Ofarim

Commenti 16

  • noblog 08/10/2021 11:52

    Die Songs höre ich heute noch gern.
    LG Norbert
  • oilhillpitter 06/10/2021 8:16

    Die Welt wird sich nicht veränder.
    Die Paralelen zu einer früheren Zeit werden immer offensichtlicher.
    Aber das ist ein Thema für ein politisches Forum.
    Liebe Grüße Peter
  • homwico 06/10/2021 1:14

    Eine schöne Biographie und ein hübsches altes Cover.
    LG homwico
  • Rubie 05/10/2021 23:50

    Eine schöne Erinnerug an Abi Ofarimer hätte heute seinen 84 Geburtstag.Schade das Gil so etwas passiert ist hoffe man hört einmal etwas davon in den Zeitungen.LGRubie
  • smokeonthewater 05/10/2021 23:30

    Ausgerechnet am Geburtstag seines Vaters. Ich hoffe, da purzeln Köpfe. Eine Entschuldigung des Hotels ging zunächst in die Hose: "Wir sind besorgt über diesen Bericht und nehmen die Angelegenheit sehr ernst. Wir versuchen mit allen Mitteln, mit Herrn Ofarim in Kontakt zu treten, während wir dringend nachforschen, was hier passiert ist. Unser Ziel ist es, alle unsere Gäste und Mitarbeiter zu integrieren, zu respektieren und zu unterstützen, unabhängig davon, welcher Religion sie angehören."
    Jetzt sieht man auf Instagram ein Foto der Belegschaft und des Managements mit Israel-Fahnen vor dem Eingang.

    Ich wundere mich schon lange nicht mehr. Ex-Verfassungsschützer Maaßen und Nicht-mehr-lange-Innenminister Seehofer sind Teil des Problems, dass mit Neonazis, Antisemiten, Querdenkern und Reichsbürgern so zurückhaltend umgegangen wird. Da organisieren sich Terroristen, gefeiert von der AfD, und nichts passiert. Oft genug sind Ex-Polizisten Teil der Szene, behalten aber ihre Pensionen. So was kann sich nur mit einer neuen Regierung ändern.
    LG Dieter
    • anne47 05/10/2021 23:40

      ich hoffe, dass sich was ändert, aber z.T. ist die Nazifizierung schon so weit fortgeschritten, dass man sie schon offen zur Schau stellen kann. Die Hotelangestellten waren sich anscheinend sehr sicher, dass sie sich sowas leisten können.
      Anscheinend sind die Verantwortlichen schon beurlaubt worden
    • smokeonthewater 05/10/2021 23:50

      Die Verantwortlichen nicht, nur die Protagonisten.
    • anne47 06/10/2021 0:09

      oder so
  • W.H. Baumann 05/10/2021 21:59

    Dirty old town kenne ich hauptsächlich von der Version von Luke Kelly und den Dubliners her. Geschrieben hat den Song glaube ich der begnadete Ewan MacColl. Die Ofarims sind meinem Kinderohr am Radio noch vertraut.
    LG Werner
  • Lila 05/10/2021 21:51

    das waren noch Zeiten !!!
    L.G. Lila
  • Kaspar H. 05/10/2021 21:49

    Danke einmal mehr fürs Erinnern, Anne.
    "Morning of my Live" war einer meine Lieblingssongs
    https://www.youtube.com/watch?v=rLPnbEnT24k
    allerdings eher wegen Esther als wegen Abi ;-)
    LG Kaspar
    • anne47 05/10/2021 21:47

      ich hoffe, das hat für die Verantwortlichen auch Konsequenzen. In einem internationalen Hotel darf man sich sowas nicht erlauben