Frau Keuter
Ende März 1945 waren die Amerikaner bis an die nördliche Seite des Rhein-Herne-Kanals auf Bottroper Gebiet vorgestoßen. Die Bewohner von Essen-Borbeck flüchteten vor dem Artelleriebeschuss und den Tieffliegern in die Bunker. Unter den Schutz Suchenden war auf Frau Keuter mit ihren Kindern, die noch mit Babynahrung gefüttert werden mussten. In Borbeck war bereits die Wasserversorgung zusammengebrochen, und es bestand Gefahr, dass sie ihre Kinder nicht mehr lange würde ernähren können. Mit ihrem „UK“ [unabkömmlich] gestellten Mann ging Frau Keuter nachts, um vor Tieffliegern sicher zu sein, zum Borbecker Schlosspark und schöpfte Wasser aus der Quelle der Borbecke. Dieses kochte sie zuhause in Einmachgläsern ein. Die Gläser nahm sie mit in den Bunker und bereitete dort auf einem Esbit-Kocher die Babynahrung zu. Zwei Gläser waren noch vorhanden, als die Amerikaner am 11. April 1945 in Essen einmaschierten. Frau Keuter hat sie als Andenken an ihre damalige schwierige Lage aufbewahrt. (Textquelle: Ruhrmuseum der Zeche Zollverein)
Persönliche Anmerkung: Dieses Exponat der Ausstellung hat mich emotional sehr beeindruckt.
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