Frère Roger Schutz
Frère Roger fotografierte ich am 31.12.1996 beim Europäischen Jugendtreffen in Stuttgart.
Roger Schutz kam am 20. August 1940 nach Taizé, einem kleinen Dorf in der Nähe von Cluny in Burgund. Bald schon nahm er zusammen mit seiner Schwester politische Flüchtlinge aus dem besetzten Teil Frankreichs und Juden auf. Sie wurden denunziert und mussten in die Schweiz zurück. Nach der Befreiung Frankreichs kehrte er mit drei Freunden nach Taizé zurück. 1949 legte er zusammen mit sechs Brüdern das Gelübde ab, es entstand die Communauté de Taizé, die erste ökumenische Brüdergemeinschaft der Kirchengeschichte. Was anfangs noch ein Skandal war, wurde zum überraschenden Welterfolg. Der "Geist von Taizé" wirkte wie ein Magnet für viele Millionen Jugendliche aus aller Welt. Schnell wurde die romanische Dorfkirche zu klein. 1961 begann der Bau der Versöhnungskirche mit 60 Freiwilligen der deutschen Aktion Sühnezeichen. Die Communauté hat heute über 100 Mitglieder aus über 30 Ländern und ist ein Zeichen der Versöhnung unter gespaltenen Christen und getrennten Völkern.
Der Friedenssucher und Friedensbringer Frère Roger wurde am 16. August 2005 während des Abendgebets in der Versöhnungskirche von einer psychisch verwirrten Frau so schwer mit einem Messer verletzt, dass er wenig später starb.
Schon am folgenden Tag übernahm der aus Stuttgart stammende Frère Alois Löser die Aufgaben des Priors. Die Brüder nehmen keine Spenden an, sie leben aus dem Erlös ihrer Arbeit.
Frère Roger formulierte ein Grundprinzip der Gemeinschaft von Taizé: "Wir wollen vor allem Menschen sein, die anderen zuhören. Wir sind keine Lehrmeister." Er entwickelte keine eigene Theologie. Er predigte und lebte sein Leben lang Freiheit und Gottvertrauen.
Scan vom Dia
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